NATO-Gipel, Indexaufnahme
Rheinmetall-Verluste vorübergehend: Index-Aufstieg, NATO-Pläne, Allianzen pushen
Rheinmetall steigt in den EuroStoxx 50 auf, ein Ritterschlag für den Rüstungskonzern. Neue Impulse könnten durch Drohnenpläne mit Anduril und den NATO-Gipfel folgen.
- Rheinmetall im EuroStoxx 50: Aktienkurs könnte steigen.
- Partnerschaft mit Anduril: Drohnen für europäische Streitkräfte.
- NATO-Gipfel: Spekulationen über Rüstungsaufträge wachsen.
- Report: Hensoldt, Renk & Rheinmetall teuer

Der deutsche Rüstungsriese Rheinmetall ist effektiv ab dem heutigen Montag Mitglied im EuroStoxx 50, wie der Indexanbieter bekannt gab. Die Aufnahme könnte dem Aktienkurs neuen Schub geben. Nach den gewaltigen Kursgewinnen der vergangenen Monate ersetzt das Düsseldorfer Unternehmen den französischen Luxuskonzern Kering im Leitindex der Eurozone.
Die Bedeutung des Index-Aufstiegs ist enorm: Fonds und ETFs, die den EuroStoxx 50 physisch abbilden, müssen ihre Portfolios entsprechend anpassen, was zusätzliche Nachfrage nach der Rheinmetall-Aktie schaffen dürfte. Angesichts einer Kursvervielfachung seit Beginn des Ukraine-Kriegs gilt Rheinmetall längst als einer der größten Gewinner des sicherheitspolitischen Umbruchs in Europa.
Doch nicht nur der Index-Aufstieg sorgt für Fantasie: Vergangene Woche verkündete Rheinmetall eine strategische Partnerschaft mit dem US-Drohnenhersteller Anduril. Ziel ist die gemeinsame Entwicklung und Produktion von Drohnen für europäische Streitkräfte – darunter Varianten des Barracuda- und Fury-Systems.
Die Kooperation gilt als Musterbeispiel für transatlantische Verteidigungstechnologie. CEO Armin Papperger spricht von einer neuen Generation autonomer Systeme, die modular, schnell produzierbar und auf die Anforderungen des Bündnisses zugeschnitten seien.
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Zudem rückt der NATO-Gipfel am Dienstag und Mittwoch in Den Haag in den Fokus der Börse. Kurz vor dem Gipfel haben sich die Mitgliedsstaaten laut dpa bereits auf ein neues Ausgabenziel von insgesamt 5 Prozent des BIP geeinigt. NATO-Generalsekretär Mark Rutte hatte vorgeschlagen, die Verteidigungsausgaben auf 3,5 Prozent zu erhöhen und weitere 1,5 Prozent für militärische Infrastruktur aufzuwenden.
Spekulationen über neue Rüstungsaufträge und höhere Verteidigungsausgaben, könnten den Rheinmetall-Kurs weiter explodieren lassen und dem gesamten Verteidigungssektor Rückenwind verleihen. Zum Wochenbeginn gab es für die Branche nach Abstufungen für Hensoldt und Renk Group durch Citigroup erst einmal kräftig abwärts.
Die Kombination aus Index-Aufnahme, zukunftsweisender Technologiepartnerschaft und politischem Rückenwind könnte Rheinmetall mittelfristig jedoch in eine neue Bewertungsdimension katapultieren, erwarten Marktteilnehmer. Die Rheinmetall-Aktie hat in diesem Jahr bereits 187 Prozent zugelegt. Für die letzten 12 Monate steht sogar ein Plus von 246 Prozent zu Buche. Am Montag holte die Aktie einen Großteil der Verluste von bis zu 5,6 Prozent wieder auf und schloss 1,5 Prozent leichter.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
