EQS-News
Crédit Mutuel Asset Management: Schokolade: Der bittere Geschmack eines „Vergnügens mit Gewissensbissen“
- Schokoladenkonsum führt zu Umwelt- und Sozialproblemen.
- Kakaoanbau verursacht Abholzung und Kinderarbeit.
- Verantwortungsvoller Konsum und politische Maßnahmen nötig.
EQS-News: La Française Group / Schlagwort(e): Marktbericht/Nachhaltigkeit Schokolade: Der bittere Geschmack eines „Vergnügens mit Gewissensbissen“ |
Von Lauriane Kraskowski, Credit- und ESG-Analyst, Crédit Mutuel Asset Management
Crédit Mutuel Asset Management ist eine Asset-Management-Gesellschaft der La Française Gruppe, der Holdinggesellschaft des Asset-Management-Geschäftsbereichs der Crédit Mutuel Alliance Fédérale.
Ob als Tafel, Ganache oder mundgerechte Stückchen, Schokolade wird geschätzt, genossen und geteilt. Doch hinter der Süße verbirgt sich eine bittere Realität: ein Produkt mit hohem ökologischen und sozialen Preis.
Wachsende Nachfrage... und schwindende Wälder
Mit einem durchschnittlichen Jahresverbrauch von 6 Kilogramm Schokolade pro Person in Frankreich[1] und einer jährlich um 2 bis 5 % steigenden weltweiten Nachfrage wächst die Kakaoindustrie rasant. Dieses Wachstum hat zu einem verstärkten Anbau geführt, insbesondere an der Elfenbeinküste und in Ghana, die zusammen fast 60 % der weltweiten Kakaoproduktion[2] ausmachen. Dieser Konsumanstieg hat jedoch seinen Preis: Angesichts der extremen Armut sind die Produzenten gezwungen, neues fruchtbares Land zu roden. So machen die Wälder in der Elfenbeinküste, die einst einen Großteil des Landes bedeckten, heute weniger als 10 % der Landesfläche aus[3].
Auch das Klima zahlt einen hohen Preis
Dieses unermüdliche Streben nach Produktivität ist mit erheblichen Umweltkosten verbunden. Weltweit ist die Abholzung von Wäldern für etwa 20 % der Treibhausgasemissionen verantwortlich[4], wobei diese Zahl in Westafrika bei fast 25 % liegt. Darüber hinaus mangelt es den Kakaoplantagen, die in der Regel Monokulturen sind, an Pflanzenvielfalt. Das macht sie besonders anfällig für Krankheiten und klimabedingte Stressfaktoren, die die Bohnenerträge stark beeinträchtigen können. In den Jahren 2023 und 2024 wurden die Ernten durch eine Reihe von extremen Wetterereignissen, darunter starke Regenfälle, plötzliche Dürren und die Ausbreitung von Krankheiten wie der Braunfäule, dramatisch beeinträchtigt, was zu einem starken Rückgang der ivorischen Kakaoproduktion führte.