checkAd

    Industrielle Bildverarbeitung  278  0 Kommentare Neue Umsatzrekorde angepeilt

    Die rund 250 Unternehmen der deutschen Bildverarbeitungs-Branche weisen für das abgelaufene Jahr ein Rekordergebnis aus: Mit einem Wachstum von 28,4% wurde die Grenze von 1 Mrd.DM überschritten und ein Umsatz von mehr als 1,1 Mrd. DM erzielt.

    Das Frühjahrsgutachten der Wirtschaftsinstitute hält für 2001 in Deutschland nur noch ein Wirtschaftswachstum von 2,1 bis 2,6% für erreichbar. Der VDMA (Verein deutscher Maschinen- und Anlagenbauer) ist schon optimistischer und glaubt an ein reales Produktionsplus der Investitionsgüter-Industrie von 5%. Sein Fachverband Robotik + Automation hält immerhin eine Umsatzsteigerung der Mitgliedsfirmen von durchschnittlich 10 bis 15% für möglich 189149. Dessen Unterabteilung Industrielle Bildverarbeitung setzt noch eins drauf und will im laufenden Jahr mit einem Wachstum von rund 30% auf etwa 1,44 Mio.DM kommen. Im Jahre 2003 will man die 1-Milliarden-Grenze erneut durchschreiten – dann aber in Euro.

    Bildverarbeitungs-Systeme (Machine Vision) werden zukünftig immer stärker das Bild der Automatisierungstechnik bestimmen. Es seien erst etwa 15–20% des Marktpotenzials erschlossen und täglich kämen neue Anwendungsgebiete hinzu, rechnet der VDMA vor. Machine Vision ermöglicht beispielsweise die Miniaturisierung der Produkte, die Optimierung der Produktionsprozesse, die technische Umsetzung der Null-Fehler-Strategie und vieles mehr. Bildverarbeitungssysteme stellen sicher, dass Produkte im Prozess ihrer Entstehung zuverlässig identifiziert und zu 100% kontrolliert werden. Ausschuss wird so früh wie möglich beseitigt. Machine-Vision-Systeme erhöhen die Produktivität, ihre Investition rechnet sich typischerweise schon nach sechs bis 18 Monaten.

    61% des Umsatzes der deutschen Bildverarbeiter werden im Bereich Qualitätssicherung und weitere 19% in der Fertigungsautomatisierung erzielt. Ob nun bei der Oberflächeninspektion von Endlosmaterial, wie dünnen Folien und kilometerlangen Stahlbänder, bei der Vermessung von Getriebeteilen, beim Lesen von Klarschrift und Codes oder bei der Vollständigkeitsprüfung von Leiterplatten, Bildverarbeitungssysteme haben einen enorm breiten Einsatzbereich.

    Die Bedeutung der Bildverarbeitung für die deutsche Wirtschaft geht aber über die Qualitätssicherung hinaus. In vielen Fällen sind solche Systeme bereits in den Produkten des Maschinen- und Anlagenbaus integriert. Dort machen sie oft den Technologievorsprung aus und sind so wettbewerbsbestimmende Komponenten. Der Multiplikator für den damit erzielten Umsatz liegt dann zum großen Teil über dem 10-fachen der Kosten des Bildverarbeitungs-Systems. Sie werden als das „intelligente elektronische Auge“ einer neuen Generation von Maschinen das Bild der Fabrikautomation bestimmen. Machine Vision sei damit die Schlüsseltechnologie der deutschen Investitionsgüterindustrie, gibt man sich beim VDMA überzeugt.

    Etwa zwei Drittel des Umsatzes wurden im vergangenen Jahr mit dem Verkauf von kunden- oder anwendungsspezifisch entwickelten Bildverarbeitungssystemen erzielt. Der Rest entfällt auf die Herstellung und den Vertrieb von Bildverarbeitungskomponenten. Darunter sind Kameras, Schnittstellen-Karten zu Industrierechnersystemen, Optik, Beleuchtung, ganze Verarbeitungseinheiten und intelligente Kameras, sowie Software-Tools zu verstehen.

    Das „typische“ Bildverarbeitungs-Unternehmen in Deutschland ist im Mittel rund 10 Jahre alt und beschäftigt 21 Mitarbeiter. Die hier erzeugten Lösungen sind gekennzeichnet durch einen hohen Anteil an Ingenieursleistung und die geringe Stückzahl identischer Systeme.

    Weltweit wurde laut VDMA mit Bildverarbeitungssystemen im abgelaufenen Jahr 12,4 Mrd.DM umgesetzt. USA und Japan geben mit je 4,2 Mrd.DM den Ton an. Europa kommt auf 3,3 Mrd.DM.

    Am Neuen Markt notierte exponierte Vertreter der industriellen Bildverarbeitung sind z.B. Basler, und . Parsytec hat sich auf die Oberflächeninspektion von Bahnwaren spezialisiert. ISRA konzentriert sich u.a. auf die Kfz-Industrie mit einem breiten Anwendungsspektrum. Besonderes Knowhow besteht in Verbindung mit Handhabungssystemen und dreidimensionaler Bildauswertung. Basler stellt sich im Bereich der Bildverarbeitungs-Komponenten auf und hat ein starkes Standbein bei der Inspektion optischer Datenträger. Weitere Anbieter dieser hochinteressanten Branche planen gegenwärtig ihren Börsengang.

    Diskutieren Sie über die enthaltenen Werte


    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige



    Verfasst von Klaus Singer
    Industrielle Bildverarbeitung Neue Umsatzrekorde angepeilt Die rund 250 Unternehmen der deutschen Bildverarbeitungs-Branche weisen für das abgelaufene Jahr ein Rekordergebnis aus: Mit einem Wachstum von 28,4% wurde die Grenze von 1 Mrd.DM überschritten und ein Umsatz von mehr als 1,1 Mrd. DM …

    Schreibe Deinen Kommentar

    Disclaimer