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     391  0 Kommentare Bluetooth - Wann geht es los?

    Auf der diesjährigen Bluetooth-Konferenz in Monaco ist Aufbruchstimmung zu spüren. Mit der aktuellen Spezifikation Version 1.1 glaubt man, einen großen Schritt in Richtung Verträglichkeit von Geräten unterschiedlicher Hersteller getan zu haben. Dennoch werden am Rande der Tagung auch Bedenken laut. Die Produktionskosten seien noch zu hoch. Außerdem verstehen sich die einzelnen Geräte manchmal immer noch nicht.

    Das sind typische Anfangsschwierigkeiten einer neuen Technik. Bluetooth wurde 1998 erstmalig von Ericsson vorgeschlagen, wobei man zunächst nur an die schnurlose Verbindung eines PCs mit seinen Peripheriegeräten dachte. Mit dem Kabelgewirr sollte Schluss sein. Bald jedoch schon erweiterte sich der Horizont und heute wird Bluetooth als ein allgemeiner Standard zur Vernetzung im Nahbereich unter 100 Meter platziert.

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    Was die Kosten angeht, spricht man von der magischen 5-Dollar-Schwelle. Mehr darf ein Bluetooth-Chip(-satz) nicht kosten. Zurzeit muss mit reinen Chipkosten zwischen 15 und 35$ gerechnet werden. dazu kommen dann noch einmal Kosten in ungefähr gleicher Höhe, bis ein Bluetooth-Knoten "steht".

    Die Teilnehmer ziehen Parallelen: „Zu Anfang waren neue Technologien immer teuer. Je breiter sie eingesetzt werden, desto schneller fallen die Kosten. Bluetooth ist für den Massenmarkt konzipiert.“ Ivar Johansson, Marketing-Direktor bei Infineon wird deutlicher: „Die Entwicklungskosten pro Chip liegen gegenwärtig bei 10$. Bei Losgrößen von einer Million Chips fallen aktuell weniger als 15$ an Produktionskosten an. Sie könnten sich schon nächstes Jahr halbieren.“ Ein Vertreter von beziffert die aktuellen Produktionskosten auf 15 bis 20$ pro Chip. Das viel zu ehrgeizige 5-Dollar-Ziel sei von den Kabelkosten hergeleitet worden, die man mit Bluetooth spart. Bluetooth könne aber sehr viel mehr. Daher sind die Kunden auch bereit, mehr zu zahlen.

    Die Kosten sind zu hoch, also wird es kein Massengeschäft, also bleiben die Kosten hoch. Bluetooth – ein Flop? Die Marktforscher von Cahners in-Stat jedenfalls revidieren ihre Prognose aus dem vergangenen Jahr von 25 auf jetzt 11 Millionen Bluetooth-Chips weltweit.

    Die Akzeptanz der Verbraucher ist entscheidend. Sehen die in Bluetooth einen konkreten Nutzen, werden sie dafür bezahlen. Wenn die Hersteller günstig anbieten, platzt der Knoten. Dann steigen die Chip-Stückzahlen, die Kosten fallen.

    Infineon sieht zu Bluetooth bei der drahtlosen Nahbereichsvernetzung keine Alternative. Das Unternehmen rechnet damit, dass von rund 200 Millionen drahtlosen Modems in diesem Jahr knapp die Hälfte auf der digitalen Telephonie beruhen, rund 80 Millionen sind Analogtechnik, 9 Millionen sind für wireless LAN gedacht 196291 und 12 Millionen werden Bluetooth-kompatibel sein. Im Jahre 2005 sieht das schon anders aus: Dann werden von knapp 1 Milliarde Einheiten mehr als zwei Drittel dem Bluetooth-Standard entsprechen.

    Motorola hat zwei Handys mit Bluetooth-Schnittstelle produziert, die später im Jahr auf den Markt kommen. Darüber wird dann einerseits ein Handheld-Computer auf das Mobilfunknetz zugreifen können, andererseits gibt es ein drahtloses Bluetooth-Headset, mit dem man beim Telefonieren beide Hände frei hat.

    Der Kern der "Bluetooth Special Interest Group" besteht u.a. aus Ericsson, Intel, IBM, Lucent, Microsoft, Nokia, Toshiba und 3Com. Was soll da schief gehen? Die Handy-Hersteller sind dazu verdammt, ihre Geräte mit neuen Eigenschaften aufzuwerten, um die Nachfrage anzukurbeln. Dann können Handheld-Computer über Bluetooth und UMTS-Handy mobil im Internet surfen. Und die Computerhersteller müssen sich auch etwas einfallen lassen.

    Das Thema Chip-Kosten wird zur Zeit bewußt ein wenig hoch gespielt. Vermutlich wird es bald eher darauf ankommen, wer der erste ist, der liefern kann.


    Klaus Singer
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    Verfasst von Klaus Singer
    Bluetooth - Wann geht es los? Auf der diesjährigen Bluetooth-Konferenz in Monaco ist Aufbruchstimmung zu spüren. Mit der aktuellen Spezifikation Version 1.1 glaubt man, einen großen Schritt in Richtung Verträglichkeit von Geräten unterschiedlicher Hersteller getan zu …

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