ACG betritt Polens Gesundheitsmarkt

Der High-Tech-Broker ACG meldet ein strategisch bedeutsames Geschäft in Polen. Das dortige Partnerunternehmen, der polnische Kartenhersteller OTO, soll 5,5 Millionen SmartCards an den staatlichen Gesundheitsdienst in der Region Schlesien liefern. Die Wiesbadener stellen das entsprechende Volumen an Chips für die Kartenproduktion bereit.

Polen ist einer der größten Märkte für SmartCards und kontaktlose
Technologien in Osteuropa. SIM-Karten für Mobiltelefone sind dort eingeführt, kontaktierende SmartCard-Lösungen für das Gesundheitswesen, Anwendungen für elektronisches Ticketing und Zutrittskontrolle stehen noch am Anfang. Bei letzteren Varianten kommen auch kontaktlose Verfahren zum Einsatz.

Das Projekt in Schlesien hat Vorreiterfunktion, andere Regionen in
Polen denken über die Einführung vergleichbarer Systeme auf SmartCard-Basis nach. Insgesamt hat der polnische Gesundheitsmarkt ein Volumen von rund 35 Millionen Krankenversicherungskarten, teilt ACG mit. Mit diesem Auftrag könne man sich einen wichtigen Markt sichern, erklärt Olaf Jacobi, Vorstand für den Geschäftsbereich SmartCards bei ACG.

ACG agiert im SmartCard-Markt ohne eigene Produktionskapazitäten. Im Rahmen eines internationalen Partnernetzwerkes liefert der Broker die zur Abwicklung von gemeinsam akquirierten Aufträgen benötigten Komponenten an seine Partner.

Der Kurs der ACG-Aktie fällt um 4% auf 21,10 Euro. Die Euphorie über den SmartCard-Boom 196147 ist zunächst einmal verflogen. Zuletzt musste der Weltmarktführer erneut vor einem schlechteren Ergebnis im laufenden 2. Quartal warnen 196929. Die flaue Entwicklung des Handy-Marktes lastet auf dem SmartCard-Geschäft. Umsätze mit SIM-Karten machen hier zur Zeit den Löwenanteil aus.

Vor diesem Hintergrund ist der heute gemeldete Auftrag strategisch besonders bedeutsam, zeigt er doch den Weg zu einer Diversifizierung im SmartCard-Geschäft von ACG auf.