checkAd

     1464  0 Kommentare Bernanke, hilf!

    Diesen Stoßseufzer mag so mancher Aktienbulle gen Fed geschickt haben, nachdem der Euro gegen Dollar die Obergrenze der seit sieben Monaten etablierten Handelsspanne in der vergangenen Woche überwunden hat. Hier haben Devisenspekulanten wohl ganz bewusst auf den US-Feiertag am Donnerstag und den dünnen Händel am Freitag gesetzt.

    Ich hatte am Freitag an dieser Stelle die Implikationen diskutiert, die ein Bruch des Rechtsecks für die Aktienmärkte zur Folge hat. Da sie ohnehin stark bullisch überdehnt waren, waren sie besonders anfällig für Belastungen aus Intermarket-Beziehungen.

    Der VIX hatte sich zuletzt unter zehn festgesetzt und damit nach 13 Jahren einen neuen Tiefenrekord aufgestellt. Gestern sprang er auf 12,30, was zeigt, wie schnell die Angst in den Markt zurückkehrt. Das ist für den bullischen Fall eher gut, eine träge Selbstzufriedenheit jedenfalls wird dadurch nicht signalisiert. Es wurde eine kleine Long-Squeeze ausgelöst, der Umsatz mit Index-Optionen auf den S&P 500 sprang an, das Put-Call-Verhältnis notiert nun wieder sehr deutlich bärisch. Die schnelle Reaktion ist auch eher ein Hinweis darauf, dass die Bären momentan immer noch nicht viel aufzubieten haben.

    Andererseits ist der Verlauf der Positionierung in Index-Optionen ohne Umkehrzeichen, es besteht aus dieser Sicht also durchaus noch weiteres Abwärtspotenzial. Der die Marktbreite messende TRIN-Index hat Mühe, bullisch zu wenden. Demzufolge ist der Markt auch wieder in Distribution abgekippt – wenn auch knapp.

    In den US-Indices sind die Mindestanforderungen an eine „kleine“ Korrektur bereits abgearbeitet. Insgesamt halten sich damit bullische und bärische Indizien aktuell die Waage. Ohne eine Belastungsprobe dürfte es aber nicht abgehen. Und hier kommt als wichtige Pegel beim Dow die Obergrenze des Aufwärtskanals aus 2004 in Betracht, die bei rund 12050 notiert; beim S&P 500 wäre als vergleichbare Marke 1373 zu nennen. Der NDX hat gestern genau an einer „Auffanglinie“ aus September geschlossen, darunter wartet die Zone von 1750. Beim DAX dürfte die EMA50 bei 6220 Support bieten, ersatzweise darunter der Bereich bei 6160.

    Dreh- und Angelpunkt der kurzfristigen Entwicklung dürfte beim Währungspaar Euro/Dollar zu suchen sein. Die Prognose der TimePatternAnalysis hatte Anfang der vergangenen Woche zwar einen intensiven Test der Oberseite des benannten Rechtecks bei gut 1,29 in Aussicht gestellt, nicht jedoch den Ausbruch. Die aktualisierte Modellrechnung sieht noch kurzfristiges Restpotenzial bis zu einer wichtigen Aufwärtslinie bei knapp 1,32 und dann einen Rückfall bis auf gut 1,28. Der Chart ist im offenen Bereich der Web-Seite zugänglich.
    Seite 1 von 2



    Klaus Singer
    0 Follower
    Autor folgen
    Mehr anzeigen
    Das Buch von Robert Rethfeld und Klaus Singer: Weltsichten - Weitsichten. Ein Ausblick in die Zukunft der Weltwirtschaft.
    Mehr anzeigen


    Anzeige


    Broker-Tipp*

    Über Smartbroker, ein Partnerunternehmen der wallstreet:online AG, können Anleger ab null Euro pro Order Wertpapiere handeln: Aktien, Anleihen, 18.000 Fonds ohne Ausgabeaufschlag, ETFs, Zertifikate und Optionsscheine. Beim Smartbroker fallen keine Depotgebühren an. Der Anmeldeprozess für ein Smartbroker-Depot dauert nur fünf Minuten.

    * Wir möchten unsere Leser ehrlich informieren und aufklären sowie zu mehr finanzieller Freiheit beitragen: Wenn Sie über unseren Smartbroker handeln oder auf einen Werbe-Link klicken, wird uns das vergütet.


    Anzeige


    Verfasst von Klaus Singer
    Bernanke, hilf! Diesen Stoßseufzer mag so mancher Aktienbulle gen Fed geschickt haben, nachdem der Euro gegen Dollar die Obergrenze der seit sieben Monaten etablierten Handelsspanne in der vergangenen Woche überwunden hat. Hier haben Devisenspekulanten wohl ganz …