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Almonty Industries Inc. (von GBC AG): Kaufen - Seite 2
Trotz dieser Belastungen konnte Almonty seine strategische Position im ersten Halbjahr erheblich ausbauen. Zu den wichtigsten Entwicklungen gehörten der Abschluss eines langfristigen Molybdän-Abnahmevertrags mit SeAH im Januar, die Bestätigung im April, dass US-Zölle auf bestimmte kritische Mineralien nicht für Wolfram gelten, die Teilnahme am US Critical Minerals Forum im selben Monat, der Abschluss eines strategischen, auf die Verteidigungsindustrie ausgerichteten Wolframoxid-Abnahmevertrags im Mai sowie die Anerkennung durch den US House Select Committee im Juni für den Beitrag zur Sicherung der US-Lieferketten. Diese Fortschritte fanden ihren Höhepunkt im erfolgreichen Börsengang an der Nasdaq in den USA sowie einer Kapitalerhöhung von 90 Millionen US-Dollar im Juli, die die Bilanz des Unternehmens erheblich stärkte.
Wolframmarkt
Der Wolframmarkt bleibt von einem knappen Angebot geprägt, wobei die chinesischen Exportbeschränkungen den Preisanstieg zusätzlich beschleunigen. Mitte August 2025 überstiegen die Referenzpreise für Ammoniumparatungstat die Marke von 500 US-Dollar je metrische Tonneinheit, nachdem sie im März 2025 noch bei 350 US-Dollar gelegen hatten. Die Nachfrage ist in den Bereichen Verteidigung, Luft- und Raumfahrt, Energie sowie im industriellen Werkzeugbau weiterhin stark. Ab 2027 werden die Beschränkungen des US-Verteidigungsministeriums für Wolfram aus gegnerischen Ländern die strukturelle Nachfrage nach nicht-chinesischen Quellen weiter erhöhen.
Die geplanten Erweiterungen in Sangdong und Panasqueira deuten auf einen deutlichen Produktionssprung in den kommenden Jahren hin und festigen Almontys Rolle als führender Wolfram-Lieferant außerhalb Chinas. Durch langfristige Abnahmeverträge mit Preisuntergrenzen ist das Unternehmen im Vergleich zu Wettbewerbern weniger risikobehaftet.
Der kürzlich veröffentlichte USGS Open File Report 2025 beschreibt den Wolframmarkt als strategisch und stark kostengetrieben. Die Nachfrage konzentriert sich überwiegend auf Hartmetalle, während das Angebot aufgrund chinesischer Exportkontrollen stark auf China fokussiert ist. Daraus ergibt sich ein geschätzter, wahrscheinlichkeitsgewichteter Einfluss auf das US-BIP von rund 544 Millionen US-Dollar. Substitutionsmöglichkeiten sind begrenzt, und die Preisbildung erfolgt über APT- und Pulver-Benchmarks, die sich schnell in den Kosten für Hartmetallwerkzeuge niederschlagen. Das bedeutet kurzfristig steigenden Kostendruck für Metallbearbeitungs-OEMs, gleichzeitig aber auch erhebliche operative Hebel für westliche Bergbauunternehmen, Recycler und Weiterverarbeiter, die von einer Diversifizierung der Lieferketten profitieren können.

