Laser-Markt soll 2001 auf 10 Mrd.$ kommen

Der Weltmarkt der Laser soll nach Untersuchungen verschiedener Beobachter, so zum Beispiel der Marktforscher von Frost & Sullivan, auch in diesem Jahr kräftig wachsen. Dabei ist die treibende Kraft nach wie vor die Telekommunikation. Technisch liegen die Halbleiterlaser mit rund 75% klar in Führung vor den sogenannten Festkörperlasern. Ihre Vorteile liegen in ihrer Wirtschaftlichkeit. Sie sind kompakt und skalierbar, d.h. mehrere Laserdioden können zur Leistungssteigerung leicht zu einer Einheit zusammengefasst werden.

Im vergangenen Jahr wurden weltweit für rund 6,5 Mrd.$ Diodenlaser verkauft. Über drei Viertel dieses Volumens, nämlich rund 5 Mrd.$, ging in die Telekommunikation 155019. Der Weitverkehrsbereich ist dabei das größte Teilsegment. Das größte Wachstum mit jahresdurchschnittlich 50% soll allerdings den Marktforschern von RHK zufolge aus der optischen Vernetzung in Ballungsräumen resultieren. Dieser Teilbereich soll sich in der Zeit zwischen 2000 und 2004 mehr als verfünffachen. Zu einem ähnlichen Bild kommen die Marktforscher von Dell´Oro.

Auf dem zweiten Platz der Laser-Anwendungen folgt die optische Datenspeicherung, wo Laserdioden Daten lesen und schreiben. Im vergangenen Jahr wurden hier mehr als 1 Mrd.$ mit Halbleiter-Lasern umgesetzt. Die DVD-Technik verlangt nach neuen Bauteilen und treibt das Marktvolumen im laufenden Jahr auf vermutlich rund 1,4 Mrd.$. Ein Betrag von rund 120 Mio.$ soll in diesem Jahr mit sogenannten Pumplasern erlöst werden, mit denen Festkörperlaser angeregt werden. Die Medizintechnik fragt aktuell rund 80 Mio.$ an Diodenlasern nach, die Drucktechnik kommt auf die Hälfte dieses Volumens. In der Materialbearbeitung kommen Diodenlaser auf etwas über 10 Mrd.$ Umsatz. BarCode-Scanner verbrauchen Bauteile im Wert von rund 8 Mio.$. Die Forschung fragte Halbleiterlaser im Gesamtwert von 10 Mio.$ nach.

Festkörperlaser werden vornehmlich in der Bearbeitung von Materialien wie Metall, Stein, Plastik, Keramik, Glas, Silizium usw. eingesetzt. Sie haben im abgelaufenen Jahr hier Erlöse von rund 1,3 Mrd.$ auf sich vereinigt. Ein wichtiges Anwendungsgebiet der sogenannten Excimerlaser ist die Strukturierung und Belichtung von Wafern (Siliziumscheiben) bei der Halbleiterproduktion. Mit Kohlenstoff-Lasern wird gebohrt, geschnitten, geschweißt und beschriftet. Die Medizintechnik verbrauchte im abgelaufenen Jahr Festkörperlaser im Wert von rund 630 Mio.$. Hier bildeten Anwendungen in der Kosmetik und in der Augenheilkunde (Linsenkorrektur) die Highlights. Die Forschung fragte Festkörperlaser im Gesamtwert von knapp 110 Mio.$ nach.

Für das laufende Jahr erwartet man ein Weltmarktvolumen von rund 10 Mrd.$. Das wäre eine Steigerung um 35% nach plus 80% im Vorjahr. Die Dominanz der Diodenlaser und ihres Hauptanwendungsgebietes, der Telekommunikation, soll bestehen bleiben. Festkörperlaser wachsen seit Jahren mit Raten von rund 20%. Das soll auch so weitergehen. Ihr Anwendungsbereich ist breiter und daher Einzel-Effekten weniger stark ausgesetzt.

Ob der Telekommunikationsbereich in diesem Jahr tatsächlich bei den Diodenlasern für Wachstumsimpulse im vorhergesagten Ausmaß sorgen wird, ist noch keineswegs ausgemacht. Der Sektor des Telekommunikations-Equipment scheint noch schwierige 12 bis 18 Monate vor sich zu haben 197768. Dies hat am vergangenen Freitag erst die jüngste Warnung von Nortel 198639 wieder ins Gedächtnis gerufen. Da auch die Halbleiter-Industrie am Boden liegt und sich die Weltkonjunktur insgesamt abschwächt, sollte die Laser-Branche einige schwierige Monate vor sich haben.

Dies zeigt sich z.b. im Kurs von . Nach einem Hoch von über 84 Euro im Januar, läuft der Wert gegenwärtig seitwärts-abwärts. Diese Bewegung ist recht moderat und damit wohl Ausdruck des relativ breiten Produkt-Portfolios. Adva und Pandatel spiegeln mit ihrem Kursdesaster die Ernüchterung in der (Laser-basierten) Kommunikationstechnik deutlich wider. LPKF baut auf der Lasertechnik basierende Geräte, die z.B. in der Produktion von Leiterplatten eingesetzt werden. Auch hier drücken die schwachen wirtschaftlichen Rahmenbedingungen des Elektronik-Sektors gewaltig auf den Kurs. Die Aktie von befindet sich seit Februar 2000 im Abwärtstrend. Denkbar, dass sie sich nun bei Kursen um 10 Euro stabilisieren kann.

198529;Laser - überall im Einsatz