Original-Research
Sto SE & Co. KGaA (von Montega AG): Kaufen - Seite 2
Energetische Sanierung läuft schleppend, Infrastrukturfonds eröffnet neue Chancen: Hauptursächlich für das trotz der Klimaziele ausbleibende Wachstum ist jedoch die nach wie vor vorherrschende Unsicherheit im Wohnbausektor. So verharrte in H1/25 in Deutschland die Zahl der Baugenehmigungen im für Sto wichtigsten Bereich der Mehrfamilienhäuser auf einem sehr niedrigen Niveau (+0,1% yoy). Die genehmigten Wohnbau-Sanierungen gingen sogar leicht um 3,4% yoy zurück. Zum Erreichen der mit dem European Green Deal gesteckten Ziele wäre hingegen eine fast dreimal so hohe Sanierungsquote von 1,9% (aktuell: 0,67%) notwendig. Allerdings hat sich laut Vorstand die Förderlandschaft in bedeutenden Märkten wie Italien oder Frankreich aufgrund der angespannten Haushaltslage zuletzt deutlich verschlechtert. Für Deutschland wird im Herbst 2025 mit der Verabschiedung der Förderprogramme für das kommende Jahr gerechnet. Über die energetische Fassadendämmung hinaus erwachsen Sto u.E. aber auch Chancen aus dem 500-Mrd.-Euro-Infrastrukturfonds in Deutschland, schließlich umfasst das Produktportfolio mit u.a. Produkten für die Betoninstandsetzung und den Betonschutz sowie speziellen Bodenbeschichtungen für z.B. Parkhausflächen und elektrisch ableitfähige Böden auch Lösungen für den Infrastruktur- und Industriebau (Brücken, Tunnel, Datencenter, etc.). Diese Produktkategorien machten zuletzt weniger als 15% der Erlöse aus. Wir sind daher weiterhin überzeugt, dass das Unternehmen nach drei Jahren mit rückläufiger Topline ab 2026 auf den Wachtsumspfad zurückfindet.
CAPEX ziehen an, M&A weiterhin im Fokus: Die Formulierung eines neuen Mittelfristziels traut sich der Vorstand angesichts des noch immer schwierigen Marktumfelds aktuell zwar nicht zu, doch wurden die Investitionen in H1/25 bereits erhöht (+41% yoy auf rund 22 Mio. EUR). Zu den wesentlichen CAPEX-Treibern zählte der Kauf eines Gebäudes in Metzingen (BW) für das lokale VerkaufsCenter sowie die Fortführung der Investitionen in neue Produktionsanlagen in Australien und Mexiko, die noch 2025 in Betrieb gehen sollen. Außerdem werden im Zuge des Programms Retrofit fortlaufend Modernisierungs- bzw. Erneuerungsinvestitionen vorgenommen. So konnten wir bei einem Werksrundgang in Kriftel u.a. eine neue Abfüllanlage für Klebe- und Armierungsmörtel begutachten. Gruppenintern steht nach dem bis nächstes Jahr erwarteten Abschluss der Designphase zudem die Implementierung des ERP-Systems SAP S/4HANA an. Nicht zuletzt strebt der Vorstand auf Basis der hohen Cash-Reserven weiterhin M&AMaßnahmen an, sodass Aktienrückkäufe nach wie vor nicht auf der Agenda stehen.
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Verfasst von EQS Group AG
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