Mein schönstes Weihnachtserlebnis
Ein Buch mit sieben Siegeln
Als ich am ersten Weihnachtsfeiertag den neuen „Goldmarkt“ von Martin Siegel zur Hand nahm, in dem sich Siegels neuer Diskussionsbeitrag befindet, trat ich völlig unverhofft ein in ein Wirtschafts-Wunderland. Und als Romantiker habe ich durchaus ein Gespür für so etwas.
Anbei finden Sie Siegels Beitrag und darunter meine Replik. Ich wünsche noch ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Seite 2 "Der Goldmarkt" 25/06 / 20.12.2006
1. Diskussion über den Goldstandard (3. Teil)
Der 1. und 2. Teil der Diskussion wurden in den Ausgaben 23/06 und 24/06 veröffentlicht.
„In den ersten beiden Teilen der Diskussion habe ich die Vorteile des Goldstandards gegenüber dem aktuellen Papiergeldsystem und die Wirkungsweise des Goldstandards an einem vereinfachten Wirtschaftsmodell dargestellt. In dem Modell wurde aufgezeigt, daß bei einem Goldstandard Innovationen zu fallenden Preisen bestimmter Produkte führen können und daß die Inflationierung in einem Papiergeldsystem zu Verteilungsungerechtigkeiten führt. Es wurde auch aufgezeigt, wie bei einem Goldstandard, Geld für Investitionen bereitgestellt wird. Dazu Bernd Niquet: „Was passiert in Ihrem Modell nun jedoch, wenn neben den PC und den Autos plötzlich das Privatflugzeug erfunden und marktgängig wird? Bei einer konstanten Goldmenge ist das Privatflugzeug dann nur finanzierbar, wenn gleichzeitig die Preise für Autos und/oder PCs fallen. Doch warum muß das so sein? Wenn neue Güter produziert werden, kann doch auch das Geld ausgedehnt werden. Bei einem Goldstandard Ihrer Konzeption ist die Finanzierung der neuen Güter jedoch nur bei Preissenkungen für die anderen Güter möglich. In Ihrem Modell müssen die anderen Güter gleichsam „Platz machen“ für das neue Gut. Ich denke daher, wir sollten diese Überlegungen nicht weiter verfolgen.“
Offensichtlich ist die Verankerung der Gedanken im aktuellen Papiergeldsystem so stark, daß es gar nicht mehr möglich ist, in Alternativen nachzudenken. Nicht vergessen werden sollte dabei, daß der Goldstandard über 100 Jahre inflationsfreies und verschuldungsfreies Wachstum in Europa ermöglicht hat. Es handelt sich damit nicht etwa nur um eine blanke realitätsferne Theorie. Der Satz: „Bei einer konstanten Goldmenge ist das Privatflugzeug dann nur finanzierbar, wenn gleichzeitig die Preise für Autos und/oder PCs fallen“ macht deutlich, in welcher Denkfalle Herr Niquet sitzt. Selbst wenn es so wäre, daß bei einem Goldstandard die Preise mancher Güter fallen, was noch zu prüfen wäre, was ist denn so schlimm an fallenden Preisen? Ich kenne weitaus mehr Menschen, die sich über steigende Preise aufregen als über fallende Preise. Fallende Preise bei einem gleichbleibenden Einkommen bedeuten Wohlstandswachstum. Wollen wir das etwa nicht? Sind wir mittlerweile so vernagelt, daß wir das nicht mehr verstehen können und ist unser Geldmengenausweitungs-Enteignungssystem so tief in unseren Köpfen verankert, daß wir ohne die Realität des permanenten Wohlstandsverlustes zugunsten der Geldlobby gar nicht mehr leben wollen?
Als ich am ersten Weihnachtsfeiertag den neuen „Goldmarkt“ von Martin Siegel zur Hand nahm, in dem sich Siegels neuer Diskussionsbeitrag befindet, trat ich völlig unverhofft ein in ein Wirtschafts-Wunderland. Und als Romantiker habe ich durchaus ein Gespür für so etwas.
Anbei finden Sie Siegels Beitrag und darunter meine Replik. Ich wünsche noch ein frohes und gesegnetes Weihnachtsfest!
Seite 2 "Der Goldmarkt" 25/06 / 20.12.2006
1. Diskussion über den Goldstandard (3. Teil)
Der 1. und 2. Teil der Diskussion wurden in den Ausgaben 23/06 und 24/06 veröffentlicht.
„In den ersten beiden Teilen der Diskussion habe ich die Vorteile des Goldstandards gegenüber dem aktuellen Papiergeldsystem und die Wirkungsweise des Goldstandards an einem vereinfachten Wirtschaftsmodell dargestellt. In dem Modell wurde aufgezeigt, daß bei einem Goldstandard Innovationen zu fallenden Preisen bestimmter Produkte führen können und daß die Inflationierung in einem Papiergeldsystem zu Verteilungsungerechtigkeiten führt. Es wurde auch aufgezeigt, wie bei einem Goldstandard, Geld für Investitionen bereitgestellt wird. Dazu Bernd Niquet: „Was passiert in Ihrem Modell nun jedoch, wenn neben den PC und den Autos plötzlich das Privatflugzeug erfunden und marktgängig wird? Bei einer konstanten Goldmenge ist das Privatflugzeug dann nur finanzierbar, wenn gleichzeitig die Preise für Autos und/oder PCs fallen. Doch warum muß das so sein? Wenn neue Güter produziert werden, kann doch auch das Geld ausgedehnt werden. Bei einem Goldstandard Ihrer Konzeption ist die Finanzierung der neuen Güter jedoch nur bei Preissenkungen für die anderen Güter möglich. In Ihrem Modell müssen die anderen Güter gleichsam „Platz machen“ für das neue Gut. Ich denke daher, wir sollten diese Überlegungen nicht weiter verfolgen.“
Offensichtlich ist die Verankerung der Gedanken im aktuellen Papiergeldsystem so stark, daß es gar nicht mehr möglich ist, in Alternativen nachzudenken. Nicht vergessen werden sollte dabei, daß der Goldstandard über 100 Jahre inflationsfreies und verschuldungsfreies Wachstum in Europa ermöglicht hat. Es handelt sich damit nicht etwa nur um eine blanke realitätsferne Theorie. Der Satz: „Bei einer konstanten Goldmenge ist das Privatflugzeug dann nur finanzierbar, wenn gleichzeitig die Preise für Autos und/oder PCs fallen“ macht deutlich, in welcher Denkfalle Herr Niquet sitzt. Selbst wenn es so wäre, daß bei einem Goldstandard die Preise mancher Güter fallen, was noch zu prüfen wäre, was ist denn so schlimm an fallenden Preisen? Ich kenne weitaus mehr Menschen, die sich über steigende Preise aufregen als über fallende Preise. Fallende Preise bei einem gleichbleibenden Einkommen bedeuten Wohlstandswachstum. Wollen wir das etwa nicht? Sind wir mittlerweile so vernagelt, daß wir das nicht mehr verstehen können und ist unser Geldmengenausweitungs-Enteignungssystem so tief in unseren Köpfen verankert, daß wir ohne die Realität des permanenten Wohlstandsverlustes zugunsten der Geldlobby gar nicht mehr leben wollen?