Carsten Stork
Bund-Future: Seitwärtsphase nach Zinsentscheiden – Zinssenkungshoffnungen vertagt?
Der Bund-Future hat die vergangene Woche nahezu unverändert beendet: Mit einem minimalen Wochenverlust von –0,03 % schloss das Kontrakt bei 129,45 %. Damit setzt sich die Seitwärtsbewegung fort, die sich nach den jüngsten Zinsentscheiden in Europa …
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Der Bund-Future hat die vergangene Woche nahezu unverändert beendet: Mit einem minimalen Wochenverlust von –0,03 % schloss das Kontrakt bei 129,45 %. Damit setzt sich die Seitwärtsbewegung fort,
die sich nach den jüngsten Zinsentscheiden in Europa und den USA etabliert hat. Die Rendite der 10-jährigen Bundesanleihe notiert aktuell bei rund 2,63 % – leicht oberhalb der 2,60er-Marke, aber
ohne klaren Impuls in die eine oder andere Richtung.
Auslöser für diese Stabilisierung war vor allem das Signal der EZB, dass im Euroraum bis ins Frühjahr 2026 mit einer Fortsetzung der aktuellen Zinspolitik zu rechnen ist. Auch wenn der Markt
vereinzelt mit früheren Lockerungen spekuliert hatte, wird nun eher ein längerer Stillstand eingepreist. Damit rücken andere Einflussfaktoren wie die Inflationsdynamik, das Wachstum und
geopolitische Risiken wieder stärker in den Fokus.
In den USA wiederum wurde nach der Fed-Sitzung klar, dass eine weitere Zinssenkung im Dezember zwar weiterhin möglich, aber nicht mehr sicher ist. Ursprünglich lag die Wahrscheinlichkeit für einen
solchen Schritt bei knapp 90 % – nach der Pressekonferenz von Fed-Chef Jerome Powell fiel sie deutlich zurück. Powell betonte, dass künftige Maßnahmen datengetrieben erfolgen würden. Das bedeutet:
Ein dritter Zinsschritt im laufenden Zyklus ist vorerst vertagt, aber keineswegs ausgeschlossen.
Im Zusammenspiel führen diese Entwicklungen zu einer relativen Ruhe am Rentenmarkt – auch wenn die strukturellen Unsicherheiten bestehen bleiben. In Europa bleibt das Inflationsziel der EZB mit
zuletzt 2,1 % (Oktober) noch nicht erreicht. Zugleich schwächelt das Wachstum, was zusätzliche fiskalische Maßnahmen und strukturelle Antworten notwendig machen könnte.
Fazit:
Der Bund-Future verteidigt sein Niveau um 129,50 % – ein Zeichen von Stabilität inmitten wechselnder Zinserwartungen. Solange weder von der EZB noch von der Fed neue Impulse kommen, dürfte der
Markt weiter in enger Bandbreite pendeln. Ein Bruch nach oben oder unten bleibt jedoch jederzeit möglich – abhängig von Daten, Rhetorik und geopolitischem Klima.
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