Carsten Stork
Platin-Future: Rücksetzer nach Oktober-Hoch – Defizit bleibt strukturelles Thema
Der Platin-Future an der CME beendete die vergangene Woche mit einem Minus von –1,44 % bei 1.572,00 USD/Unze. Es war eine volatile Handelswoche: Am Dienstag rutschte der Preis bis auf 1.501,6 USD, am Freitag erreichte er mit 1.630 USD das …
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Der Platin-Future an der CME beendete die vergangene Woche mit einem Minus von –1,44 % bei 1.572,00 USD/Unze. Es war eine volatile Handelswoche: Am Dienstag rutschte der Preis bis auf 1.501,6 USD,
am Freitag erreichte er mit 1.630 USD das Wochenhoch, bevor zum Wochenschluss wieder Gewinnmitnahmen einsetzten.
Seit dem Jahreshoch bei 1.770 USD zur Monatsmitte zeigt sich der Markt konsolidierend – auch im Zuge der geopolitischen Entspannung zwischen den USA und China, die den Druck auf Safe-Haven-Assets
wie Platin kurzfristig erhöhte. Präsident Trump hatte erklärt, dass sich beide Seiten „in der finalen Phase“ eines neuen Handelsabkommens befänden, nachdem es in Malaysia zu einer grundsätzlichen
Einigung über den Verhandlungsrahmen gekommen war. Die Aussicht auf ein Gipfeltreffen in Seoul dämpfte damit kurzfristig die Risikoaversion vieler Anleger.
Gleichzeitig bleibt die Fundamentallage konstruktiv: Platin hat seit Jahresbeginn rund 70 % zugelegt, getragen von einem engen Marktumfeld, robuster industrieller Nachfrage und zunehmender
Investorenrotation in unterbewertete Edelmetalle. Die World Platinum Investment Council (WPIC) rechnet 2025 mit einem globalen Angebotsdefizit von 966.000 Unzen – dem dritten Defizitjahr in
Folge.
Besonderes Augenmerk liegt aktuell auf China: Dort endet zum 1. November eine langjährige Steuervergünstigung für China Platinum Co., was neue Marktstrukturen zur Folge haben könnte. Gleichzeitig
wird mit einer weiteren Lockerung der Geldpolitik in den USA gerechnet – nach schwachen September-Inflationsdaten preist der Markt mit hoher Wahrscheinlichkeit einen Zinsschritt der Fed in dieser
Woche ein.
Fazit:
Der Platinmarkt zeigt sich nach der starken Rally im Oktober technisch überkauft, bleibt aber fundamental gestützt. Kurzfristig dominiert Konsolidierung, mittel- bis langfristig bleiben
Angebotsdefizite, Industrienachfrage und Investoreninteresse treibende Faktoren. Wir bleiben bei unserer Long-Perspektive und erwarten ab Dezember erneut Rückenwind durch das saisonale
Muster.
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