Interessengemeinschaft von acht deutschen LKW-Anhänger Herstellern
EU-Verordnung gefährdet CO₂-Ziele, Transporteffizienz und über 70.000 Arbeitsplätze - Seite 2
Die acht klagenden Unternehmen sind überwiegend mittelständisch geprägt. Anders als große Konzerne verfügen sie nicht über unbegrenzte finanzielle oder technologische Ressourcen, um regulatorische Lasten kurzfristig abzufedern. Für sie stellt die Verordnung eine akute Bedrohung der wirtschaftlichen Existenz dar – mit direkten Folgen für tausende Arbeitsplätze in der Industrie und im Zuliefernetzwerk.
Technisch nicht nachvollziehbar und wirtschaftlich nicht tragbar
Die Hersteller kritisieren insbesondere die Anwendung des VECTO-Trailer-Modells. Es bewertet theoretisch modellierte Verbesserungen am Anhänger - wie beispielsweise eine abgesenkte Höhe oder geringeres Gewicht - positiv, ohne reale Transportauswirkungen zu berücksichtigen. In der Praxis führen solche Maßnahmen zu geringerem Ladevolumen, mehr Leerfahrten und erhöhtem Verkehrsaufkommen, mit dem Effekt, dass letztlich mehr CO₂ ausgestoßen wird.
Gefährdete Transporteffizienz in Europa
Die Hersteller betonen, dass moderne LKW-Anhänger bereits heute u.a. mit Leichtbau, Aerodynamik, Rollwiderstandsoptimierung sowie dem Einsatz von Lenk-, Lift- und e-Achsen erhebliche Effizienzgewinne liefern. Doch statt reale Fortschritte zu bewerten, orientiert sich die Regulierung an theoretischen Einzelparametern, die der realen Transportlogistik widersprechen. „Klimaschutz braucht ganzheitliches Denken. Nur wenn die gesamte Transportkette effizienter wird, erreichen wir auch echte CO₂-Einsparungen", so Schulze Isfort.
Korrektur statt massivem wirtschaftlichem Schaden
Um diese Einsparungen zu erreichen und um wirtschaftlichen Schaden abzuwenden, fordern die Hersteller:
- Die Abschaffung des VECTO-Trailer-Simulationstools.
- Ein Moratorium auf Sanktionszahlungen, solange die Zielvorgaben technisch nicht umsetzbar sind.
- Die Anrechnung emissionsfreier Zugmaschinen auf die CO₂-Ziele für Anhänger (ZE Vehicle Correction Factor).
Die klagenden Unternehmen (Fliegl Fahrzeugbau GmbH, Kögel Trailer GmbH, Krone Commercial Vehicle SE, Langendorf GmbH, Schmitz Cargobull AG, Schwarzmüller GmbH, System Trailers Fahrzeugbau GmbH, Wecon GmbH) repräsentieren über 80% der jährlichen Zulassungen in den betroffenen Fahrzeugklassen in Deutschland und über 70% in Europa. Sie stehen zum Pariser Klimaabkommen und sind überzeugt, dass Klimaschutz dauerhaft nur dann Wirkung entfalten kann, wenn er mit wirtschaftlicher Tragfähigkeit und technischer Machbarkeit verbunden ist.
