Passives Einkommen
Kenon aus Singapur bietet eine zweistellige Rendite und steuerlichen Vorteil
Hohe Dividende und keine Auslandssteuer: Kenon Holdings liefert seit 5 Jahren beständig eine zweistellige Rendite und überzeugt mit stabilem Geschäftsmodell in Energie und Schifffahrt.
Nach dem starken Dividenden-Radar vergangene Woche mit Naturgy, die durch ihre zugesicherte Dividendenerhöhung bis 2027 für Anleger besonders planbar ist, wenden wir uns diesmal einem ganz anderen Markt zu, der Holdinggesellschaft Kenon Holdings aus Singapur.
Während Naturgy auf europäische Versorgerqualität setzt, überzeugt Kenon vor allem durch eine hohe Dividendenrendite und die Sicherheit einer breit aufgestellten Gesellschaft. Zudem profitieren deutsche Investoren von der in Singapur steuerfreien Dividende.
Wer auf der Suche nach einer Dividendenaktie mit hoher Rendite und steuerlichen Vorteilen ist, kann Kenon genauer unter die Lupe nehmen. Mit einer aktuellen Dividendenrendite von über 11 Prozent zählt das Unternehmen zu den attraktivsten Kandidaten für einkommensorientierte Anleger.
Kenon wurde 2015 als Spin-off von der Israel Corporation abgespalten und ist heute ein Holdingunternehmen mit Sitz in Singapur. Gegründet vom israelischen Milliardär Idan Ofer, hält Kenon eine Beteiligung von 49,8 Prozent an dem Unternehmen OPC Energy, das in der Energieerzeugung tätig ist. Frühere Beteiligungen an dem lateinamerikanischen Stromversorger IC Power, an der Chip-Foundry Tower Semiconductor und an der Reederei ZIM Integrated Shipping Services, einem weltweit agierenden Containertransportunternehmen, wurden im Verlauf der letzten Jahre abgestoßen.
Gelistet ist Kenon an der NYSE sowie in Tel Aviv. Seit sechs Jahren zahlt das Unternehmen regelmäßig Dividenden, wobei sowohl Sonderzahlungen als auch reguläre Jahresdividenden Teil der Ausschüttungspolitik sind.
Das hat dazu geführt, dass die Rendite in der Vergangenheit, wenn die Geschäfte gut liefen, außergewöhnlich hoch war. Das war beispielsweise im Jahr 2022 der Fall, als die Dividendenrendite erstaunliche 31,1 Prozent betrug. Seit fünf Jahren ist die Rendite beständig zweistellig.
Branche, Chancen und Risiken
Kenon bewegt sich primär im Energiesektor, kombiniert mit Beteiligungen im globalen Schiffsverkehr. Die Energiebranche bietet langfristig stabile Cashflows, insbesondere durch Stromerzeugung aus konventionellen und erneuerbaren Quellen. Die Schifffahrt profitiert vom globalen Handel, ist jedoch volatil und abhängig von wirtschaftlichen Zyklen, Rohstoffpreisen und geopolitischen Entwicklungen.
Chancen ergeben sich durch den Ausbau erneuerbarer Energien und die globale Handelsdynamik, während Risiken in der Volatilität der Schifffahrtsmärkte, der Abhängigkeit von Beteiligungen und möglichen rechtlichen Herausforderungen bestehen.
Dividende und Historie
Im April 2025 wurde für das laufende Geschäftsjahr eine Dividende von 4,80 US-Dollar pro Aktie ausgeschüttet, bei einer gut finanzierbaren Ausschüttungsquote von rund 51 Prozent. Beim aktuellen Kurs entspricht das einer Rendite von 11,45 Prozent. In den vergangenen fünf Jahren hat Kenon zwischen 2,79 US-Dollar und 10,25 US-Dollar pro Aktie ausgeschüttet, wobei es zu Schwankungen aufgrund des operativen Ergebnisses kam. Die Dividendenrenditen pendelten in dem Zeitraum zwischen 11,2 und 31,1 Prozent.
Prognosen für die nächsten Jahren waren keine zu finden, da zu wenige Analysten die Aktie covern. Es besteht also das Risiko, dass es zu grundlegenden Änderungen kommen kann oder die Ausschüttungen sogar ganz gestrichen werden. Das Unternehmen selbst hat erklärt, jährlich 30 bis 50 Prozent des Nettogewinns an seine Aktionäre ausschütten zu wollen. Solange Kenon also profitabel ist, können sich die Anteilseigner auf Dividenden freuen. Ein Pluspunkt ist auch, dass Kenon auf der Holdingebene schuldenfrei ist.
Trotz der Schwankungen bei den Ausschüttungen und der Risiken zeigt das Unternehmen selbst bislang eine klare Dividendenbereitschaft, und angesichts der konservativen Ausschüttungsquote ist es nicht unwahrscheinlich, dass die Dividendenpolitik auch in den kommenden Jahren fortgesetzt wird. Für deutsche Anleger besonders attraktiv: Dividenden aus Singapur sind steuerfrei, sodass nur die deutsche Abgeltungssteuer auf die Brutto-Dividende anfällt.
Analystenmeinungen
Die wenigen Analysten, die das Unternehmen verfolgen, bewerten Kenon mit "Kaufen". Das durchschnittliche Kursziel liegt bei etwa 54,58 US-Dollar, was Potenzial für rund 30 Prozent Kurssteigerung über dem aktuellen Niveau bietet. Die Experten heben vor allem die attraktive Dividendenrendite und die solide Finanzbasis hervor, warnen jedoch vor der Volatilität in der Schifffahrts- und Energiebranche und der hohen Bewertung.
"Der jüngste Anstieg von Kenon spiegelt die günstigen Rahmenbedingungen aufgrund der Energienachfrage in den USA, der Kapazitätsengpässe in Israel (die möglicherweise in einigen Jahren zu einer Energieknappheit führen werden) und einer soliden Bilanz wider", sagt Seeking-Alpha-Analyst Lucas Vienna. Das geopolitische Risiko sei jedoch sehr hoch. Er hält es für möglich, dass die Aktie trotz ihrer hohen Bewertung weiter steigen könnte und verweist auf die Entwicklung der israelischen Energiemarktbedingungen und die für 2026 prognostizierten Energiepreise. "Die Aktie ist ein Kauf, da das Aufwärtspotenzial überzeugend erscheint, jedoch nicht ohne Risiko ist."
Beispielrechnung für 12.000 Euro Dividendeneinnahmen pro Jahr
Wer mit Kenon ein jährliches Dividendeneinkommen von 12.000 Euro erzielen möchte, müsste – gemessen an der aktuellen Dividende von 4,80 US-Dollar – etwa 2.900 Aktien des Unternehmens besitzen. Bei einem aktuellen Kurs von 41,93 US-Dollar würde die notwendige Investitionssumme also 121.600 US-Dollar betragen, beziehungsweise etwa 103.900 Euro. (Wie immer ohne Gebühren oder Steuern.)
Vergleich zu anderen Versorgern, die wir schon im Radar hatten:
Der kanadische Versorger Enbridge (hier im Radar) bietet eine Dividendenrendite von 5,5 Prozent bei einer Ausschüttungsquote von etwa 70 Prozent. Der notwendige Kapitaleinsatz beträgt 202.000 Euro, wobei Enbridge mit der Sicherheit eines Dividendenaristokraten punktet.
Die SFL Corp. (hier im Radar), die an der NYSE gelistet ist, hat jüngst ihre Serie von Dividendenerhöhungen aufgegeben und kommt aktuell Prognosen zufolge wie Kenon auf 11 Prozent Rendite und einen vergleichbaren Kapitaleinsatz. Da die Ausschüttungsquote allerdings sehr hoch ist, bleibt fraglich, ob die Dividende nicht noch weiter gekürzt werden muss.
Fazit
Kenon Holdings ist eine attraktive Dividendenaktie für Anleger, die eine hohe Rendite, steuerliche Vorteile und Exposure zu Energie und Schifffahrt suchen. Die Dividende ist stabil, das Geschäftsmodell diversifiziert, und die wenigen Analysten, die die Aktie covern, sehen weiteres Kurspotenzial. Wer bereit ist, die branchenspezifischen Risiken in Kauf zu nehmen, findet in Kenon eine spannende Einkommensquelle mit steuerlichen Vorteilen für deutsche Anleger.
Steuerliche Behandlung der Kenon-Dividende
Auch wenn die Kenon-Aktien an der NYSE gehandelt werden, fallen keine US-Quellensteuern an, weil Kenon ein ausländisches Unternehmen mit Sitz in Singapur ist. Für deutsche Anleger bleibt nur die normale deutsche Besteuerung relevant.
Übersicht zur Dividende von Kenon*
Marktkapitalisierung: 2,18 Milliarden US-Dollar
Dividende erhöht: 2 Jahre in Folge
Dividende nicht gesenkt: 2 Jahre in Folge
Dividende kontinuierlich ausgeschüttet: 8 Jahre in Folge
Zeitplan
02.04.2025: Dividendenankündigung
14.04.2025: Record Day / Ex-Dividende
21.04.2025: Dividendenzahlung
* Quelle: Kenon Holdings.
| Geschäftsjahr |
Dividendenrendite in %** |
Dividende in US-Dollar |
|---|---|---|
| 2025 | 11,45 | 4,80 |
| 2024 | 11,18 | 3,80 |
| 2023 | 11,46 | 2,79 |
| 2022 | 31,06 | 10,25 |
| 2021 | 10,21 | 5,36 |
| 2020 | 7,41 | 2,23 |
| 2019 | 5,75 | 1,21 |
| 2018 | 83,73 | 12,35 |
| 2017 | -- | -- |
* Quellen: Kenon, wallstreetONLINE.
** Zur Errechnung der Dividendenrendite wurde der Schlusskurs des jeweiligen Geschäftsjahres genommen, beziehungsweise für 2025 der aktuelle Kurs.
Die optimale Dividendenstrategie
Eine optimale langfristige Dividendenstrategie hängt von verschiedenen Faktoren ab, darunter dem individuellen Risikoprofil, den Anlagezielen und der finanziellen Situation. Hier sind jedoch einige allgemeine Prinzipien, die empfohlen werden können:
Diversifikation: Investieren Sie in eine breite Palette von Unternehmen und Sektoren, um das Risiko zu streuen. Diversifikation kann helfen, das Portfoliorisiko zu mindern, da nicht alle Sektoren gleichzeitig von Marktschwankungen betroffen sind.
Qualitätsaktien wählen: Achten Sie auf Unternehmen mit einer starken Bilanz, stabilen Cashflows und einer Geschichte von zuverlässigen und wachsenden Ausschüttungen. Solche Unternehmen sind oft besser positioniert, um auch in wirtschaftlich schwierigen Zeiten Dividenden zu zahlen.
Reinvestition von Dividenden: Das Reinvestieren von Dividenden kann das Wachstum des Portfolios beschleunigen. Durch den Zinseszinseffekt können reinvestierte Dividenden über die Zeit einen signifikanten Beitrag zum Gesamtertrag des Portfolios leisten.
Langfristige Perspektive: Dividendenstrategien sind oft langfristig ausgerichtet. Marktschwankungen sollten daher nicht zu überstürzten Entscheidungen führen. Geduld und Beständigkeit sind Schlüssel zum Erfolg.
Steuereffizienz berücksichtigen: Die steuerliche Behandlung von Dividenden kann je nach Land und individueller Situation variieren. Es ist wichtig, Steuereffekte in die Strategie einzubeziehen.
Überwachung und Anpassung des Portfolios: Portfolios sollten regelmäßig überprüft und bei Bedarf angepasst werden, um sicherzustellen, dass es weiterhin den eigenen Anlagezielen entspricht und gut diversifiziert bleibt.
Bewertung: Achten Sie auf die Bewertung der Aktien. Hohe Dividendenrenditen sind nicht immer ein gutes Zeichen; sie können auch ein Hinweis auf Probleme im Unternehmen sein.
Verwendung von Dividendenfonds, -ETFs: Für Anleger, die nicht direkt einzelne Aktien auswählen möchten, können Dividendenfonds eine praktikable Alternative sein, da sie eine gute Möglichkeit zur Diversifikation bieten.
Fazit:
Dividendeninvestitionen können eine großartige Möglichkeit sein, ein passives Einkommen aufzubauen. Indem Sie sich auf Unternehmen mit stabiler Dividendenhistorie konzentrieren, können Sie Ihr Portfolio schrittweise ausbauen. Dabei ist natürlich immer zu beachten, dass Investitionen in Dividendenaktien – wie alle Investitionen – mit Risiken verbunden sind.
Weitere interessante Dividenden-Aktien befinden sich übrigens auch in der Dividenden-Watchlist unseres Börsenexperten Markus Weingran, dessen Börsenlounge sich täglich mit aktuellen Marktentwicklungen, Investitionstipps und Finanzthemen befasst.
Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion
Disclaimer: Ausdrücklich weist die Smartbroker AG darauf hin, dass ein Investment in Wertpapiere und sonstige Finanzinstrumente im Sinne des WpHG grundsätzlich mit erheblichen Chancen und Risiken (Preis-, Markt-, Währungs-, Volatilitäts-, Bonitäts- und sonstigen Risiken) verbunden ist und ein Totalverlust des investierten Kapitals nicht ausgeschlossen werden kann. Die Smartbroker AG empfiehlt deshalb jedem Leser sich vor einer Anlageentscheidung intensiv mit den Chancen und allen Risiken auseinander zu setzen und sich umfassend zu informieren. Sämtliche verwendeten Wertentwicklungsangaben, sei es für die Vergangenheit oder im Sinne einer Prognose bzw. Einschätzung sind kein verlässlicher Indikator für künftige Ergebnisse bzw. Wertentwicklungen. Die hier angebotenen Beiträge dienen ausschließlich der Information und stellen keine Kauf- bzw. Verkaufsempfehlungen dar. Alle Informationen sind sorgfältig zusammengetragen, haben jedoch keinen Anspruch auf Vollständigkeit und sind unverbindlich sowie ohne Gewähr. Des Weiteren dient die Bereitstellung der Information nicht als Rechtsberatung, Steuerberatung oder wertpapierbezogene Beratung und ersetzt diese nicht. Eine an den persönlichen Verhältnissen des Kunden ausgerichtete Anlageempfehlung, insbesondere in der Form einer individuellen Anlageberatung, der individuellen steuerlichen Situation und unter Einbeziehung allgemeiner sowie objektspezifischer Grundlagen, Chancen und Risiken, erfolgt ausdrücklich nicht.
