„Wohnen ist aus der Krise – und unsere Projekte treffen genau die Nachfrage“ – Interview mit Patric Thate, CFO der UBM Development AG
UBM emittiert neuen Green Bond
Die UBM Development AG startet mit einer neuen Green Bond-Emission ihre nächste Finanzierungsrunde. Der UBM Green Bond 2025/30 (ISIN: AT0000A3PGY9) soll dabei bis zu 100 Mio. Euro einbringen, mit der Option auf eine Aufstockung auf 120 Mio. Euro. Vorrangig dient die Emission dem Umtausch der beiden laufenden UBM-Anleihen 2019/25 und 2021/26, darüber hinaus sollen die Mittel für die Finanzierung grüner Holzbau-Projekte verwendet werden. CFO Patric Thate hat mit uns über die strategische Bedeutung des neuen Green Bonds, die Anpassungen im UBM-Geschäftsmodell und die wieder deutlich steigende Nachfrage im Wohnsegment gesprochen.
Anleihen Finder: Hallo Herr Thate, wie beurteilen Sie die aktuelle Geschäftsentwicklung der UBM Development AG im laufenden Jahr? Welche Faktoren haben das Ergebnis im ersten Halbjahr 2025 besonders beeinflusst?
Patric Thate: Wir befinden uns auf dem Weg zurück zur Profitabilität und haben gleichzeitig unsere Kapitalstruktur gestärkt. Im zweiten Quartal konnten wir bereits eine schwarze Null erzielen und unsere Eigenkapitalquote liegt wieder über 30%. Im ersten Halbjahr 2025 konnten wir die Zahl der verkauften Wohnungen im Vergleich zum Vorjahr erneut mehr als verdoppeln. Damit haben sich unsere Verkaufszahlen innerhalb von zwei Jahren vervierfacht. Wohnen ist aus der Krise – und unsere Projekte treffen dabei genau die Nachfrage.
Anleihen Finder: Wie hat sich das Marktumfeld für Immobilienentwickler in Europa – insbesondere in Deutschland und Österreich – zuletzt verändert?
Patric Thate: In unseren Kernmärkten Deutschland und Österreich geht das Neubauvolumen im Wohnen drastisch zurück. Diese strukturelle Verknappung wird sich auf die künftige
Preisentwicklung auswirken. Zum Halbjahr 2025 stiegen die Wohnimmobilienpreise in Deutschland um 3,8 %, in Österreich um 4,0 % und in Tschechien sogar um 17 % im Vergleich zum
Vorjahr.
Anleihen Finder: Im vergangenen Jahr sagten Sie uns, Ihr Hauptaugenmerk liege auf der „Reparatur des Geschäftsmodells“. Ist diese Reparatur nun abgeschlossen und wie sieht das neue
Geschäftsmodell nun konkret aus? Worauf liegt nun der Fokus Ihrer Geschäftstätigkeit?
„Ein wesentlicher Bestandteil dieses neuen Modells ist die Standardisierung im Holzbau – die Verlagerung der Baustelle in die Fabrik“
Patric Thate: Die Reparatur unseres Geschäftsmodells hat in den vergangenen zwölf Monaten spürbare Fortschritte gemacht. Ein wesentlicher Bestandteil dieses neuen Modells ist die Standardisierung, die für UBM vor allem Holzbau bedeutet – im Kern jedoch die Verlagerung der Baustelle in die Fabrik. So lag die Vorfertigungsrate bei unserem ersten großen Holz-Hybrid-Projekt, dem Timber Pioneer in Frankfurt, noch bei 23 %. Im LeopoldQuartier Office in Wien erreichen wir bereits 43 % – ein klarer Beleg für den erzielten Fortschritt.

