Neuer Notenbank-Favorit?
Wird Bitcoin das Gold als Reserve-Asset der Zukunft ablösen?
Laut einer aktuellen Analyse der Deutschen Bank könnte der Bitcoin bis 2030 in den offiziellen Reserveportfolios von Zentralbanken präsent sein. Das würde die Dynamik der globalen Finanzmärkte grundlegend verändern.
- Bitcoin könnte bis 2030 in Zentralbank-Reserven sein.
- Gold und Bitcoin zeigen 2025 beeindruckende Performance.
- Volatilität und Sicherheit bleiben Herausforderungen für Bitcoin.
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Sowohl Bitcoin als auch Gold legen im Jahr 2025 eine beeindruckende Performance. Gold hat kürzlich ein neues Allzeithoch von über 3.890 US-Dollar pro Unze erreicht, gestützt durch geopolitische Unsicherheiten und die wachsende Nachfrage der Zentralbanken.
Im gleichen Atemzug hat Bitcoin, auch als "digitales Gold" bezeichnet, eine erstaunliche Widerstandsfähigkeit gezeigt und den Rekordwert von 123.500 US-Dollar im August überschritten. Diese Entwicklungen werfen die Frage auf, ob Bitcoin mit Gold als Kernreserve in den Zentralbanken konkurrieren kann.
Die Deutsche Bank untersucht in ihrer Analyse die wesentlichen Eigenschaften beider Assets und kommt zu dem Schluss, dass es durchaus Raum für beide – Bitcoin und Gold – geben könnte. Während Gold für seine Stabilität und die fehlende Gegenparteirisiken geschätzt wird, weist Bitcoin ähnliche Merkmale auf, darunter eine begrenzte Angebotsspanne und die Fähigkeit, von traditionellen Märkten entkoppelt zu agieren. Doch die Frage bleibt: Kann Bitcoin die erforderliche Volatilität überwinden, um als Reserve-Asset zu gelten?
Ein wichtiger Aspekt ist die zunehmende De-Dollarisation, die den US-Dollar als Hauptreservewährung unter Druck setzt. Länder wie Russland und China haben ihre Goldreserven massiv aufgestockt, während Bitcoin zunehmend als liquider und dezentralisierter Wertaufbewahrer ins Spiel kommt. Einige Länder, darunter El Salvador und Kasachstan, haben bereits begonnen, Bitcoin in ihre Reserven zu integrieren, was die Diskussion über die Zukunft von Bitcoin als strategisches Reserve-Asset anheizt.
Trotz dieser positiven Entwicklungen gibt es bedeutende Hürden. Bitcoin leidet weiterhin unter starker Volatilität und ist nach wie vor anfällig für Sicherheitslücken und Cyberangriffe. Kritiker argumentieren, dass die Kryptowährung aufgrund dieser Unsicherheiten schwer als verlässliches Reserve-Asset angesehen werden kann. Zudem besteht die Sorge, dass die zunehmende Akzeptanz von Bitcoin den US-Dollar weiter schwächen könnte.
Die Zukunft von Bitcoin als Reserve-Asset hängt maßgeblich von seiner weiteren Integration in das Finanzsystem, einer stärkeren regulatorischen Klarheit und einer Stabilisierung seines Preises ab. Wenn diese Hürden überwunden werden, könnte Bitcoin bis 2030 neben Gold eine wichtige Rolle auf den Bilanzen der Zentralbanken spielen. Doch bis dahin bleibt das Rennen zwischen den beiden "sicheren Häfen" spannend.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
