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    Experte fordert Kennzeichnungspflicht für Drohnen

    Für Sie zusammengefasst
    • Pflicht zum Kennzeichnen von Drohnen gefordert.
    • Flughäfen müssen in Schutzmaßnahmen investieren.
    • Drohnen stellen Gefahr für Flugverkehr dar.

    BERLIN (dpa-AFX) - Ein Luftfahrtexperte fordert eine Pflicht zum Kennzeichnen von Drohnen als Konsequenz aus den jüngsten Zwischenfällen an Flughäfen. "Wir brauchen eine komplette und verpflichtende Sichtbarkeit aller legalen Drohnen, damit sie schnell von illegalen unterschieden werden können", sagte der Vorsitzende des Europäischen Verbands für unbemannte Luftfahrt, Gerald Wissel, der Deutschen Presse-Agentur. "Wer entscheidet, wenn ich eine Drohne sehe, ob die gut oder böse ist? Und woran entscheide ich das?"

    Wer muss den Luftraum überwachen?

    Bei Fragen wie diesen stehe man noch am Anfang, sagte Wissel. Er sieht Flughäfen in Deutschland nicht vor Drohnen geschützt. Sie seien gemäß Luftverkehrsordnung für den Schutz zuständig und müssten entsprechende Maßnahmen ergreifen. "Die Flughäfen müssen endlich hier investieren", sagte der Fachmann von der Luftfahrt-Beratungsgesellschaft Airborne.

    Der Flughafenverband ADV widersprach: "Die technische Überwachung des Luftraums rund um Flughäfen obliegt der Flugsicherung, während aktive Abwehrmaßnahmen ausschließlich von Polizeibehörden durchgeführt werden dürfen." Den Flughäfen seien hier keine Zuständigkeiten auferlegt.

    "Die Polizeibehörden kennen ihre Verantwortung", hob der Verband hervor. Nun seien einsatzbereite Konzepte und staatlich finanzierte und leistungsfähige Schutzsysteme notwendig.

    Drohnen unbekannter Herkunft hatten den Flugbetrieb am zweitgrößten deutschen Flughafen in München gestört. Erst vergangene Woche waren über Schleswig-Holstein Drohnen gesichtet worden.

    Wie gefährlich sind Drohnen?

    Wissel warnte vor der Gefahr von Drohnen an Flughäfen: "Das ist ein Fremdkörper in der Luft, der in die Triebwerke geraten kann, der kann in die Scheibe krachen und letztendlich den An- und Abflug stören." Da schwer einzuschätzen sei, wohin eine Drohne fliege, müsse ein "virtueller Zaun" an allen Flughäfen errichtet werden, damit sie nicht weiterfliegen.

    Der Experte rechnete allerdings nicht damit, dass sich die jüngsten Vorfälle auf das Reisen während der anstehenden Herbstferien auswirken: "Wenn die Leute reisen wollen, dann reisen sie auch. Dann vergessen sie schnell so etwas. Das haben wir auch bei der Corona-Zeit erlebt." Anders verhalte es sich, wenn Drohnenflüge gehäuft auftreten und einen Schaden anrichten sollten./cht/DP/he






    dpa-AFX
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