Historische Rallye vor Ende?
Gold vor Mega-Kursziel – doch Analysten warnen bereits!
Der Goldpreis hat am Montag seine historische Rallye fortgesetzt und nähert sich erstmals der Marke von 4.000 US-Dollar je Unze. Dennoch mahnen Analysten zur Vorsicht.
- Goldpreis erreicht fast 4.000 US-Dollar je Unze.
- Politische Unsicherheit in den USA treibt Nachfrage.
- Analysten warnen vor möglicher Konsolidierung.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
In der Spitze wurden 3.945 US-Dollar für die Feinunze aufgerufen, zuletzt notierte das Edelmetall bei 3.930 US-Dollar und damit rund 1,1 Prozent über dem Schlusskurs vom Freitag. Damit setzt Gold seinen Aufwärtstrend fort, der seit Wochen von einer Mischung aus politischer Unsicherheit und geldpolitischen Erwartungen befeuert wird.
Im Mittelpunkt steht der anhaltende Haushaltsstreit in den USA, der zum teilweisen Stillstand der Regierungsarbeit geführt hat. Seit Tagen gelingt es Republikanern und Demokraten nicht, sich auf einen neuen Bundeshaushalt zu einigen. Wichtige Daten zur Konjunktur, darunter der Arbeitsmarktbericht, werden deshalb nicht veröffentlicht. Das Fehlen offizieller Orientierung erhöht die Unsicherheit an den Finanzmärkten – und stärkt die Nachfrage nach klassischen Fluchtwährungen wie Gold.
Zusätzlichen Rückenwind erhält das Edelmetall durch Spekulationen über bevorstehende Zinssenkungen der US-Notenbank. Händler rechnen noch in diesem Monat mit einer weiteren Reduzierung um 0,25 Prozentpunkte. Da Gold keine Zinsen abwirft, steigt seine Attraktivität in einem Umfeld sinkender Renditen. Parallel haben auch große Zentralbanken ihre Bestände weiter ausgebaut, um ihre Abhängigkeit vom US-Dollar zu verringern.
Neben institutionellen Käufern greifen zunehmend auch Privatanleger zu. Gold-ETFs verzeichneten im September die höchsten Zuflüsse seit über drei Jahren, und der Trend setzte sich Anfang Oktober fort. Marktbeobachter sprechen von einem ausgeprägten "Buy-the-dip"-Verhalten: Rücksetzer im Kurs gelten vielen Anlegern nur als Gelegenheit, ihre Positionen aufzustocken.
Auch andere Edelmetalle profitieren: Silber, Platin und Palladium legten zu. Dennoch mahnen Analysten zur Vorsicht. Zwar sei die fundamentale Lage weiter günstig für Gold, doch nach einer Rally von fast 50 Prozent seit Jahresbeginn sei eine Konsolidierung nicht ausgeschlossen. Kurzfristige Rückschläge könnten daher Teil einer gesunden Marktphase sein – langfristig bleibt Gold für viele jedoch der Inbegriff eines sicheren Hafens.
Autor: Paul Späthling, wallstreetONLINE Redaktion
