8 Milliarden Euro
Orsted schließt Mega-Kapitalerhöhung erfolgreich ab
Orsted hat sich durch eine Mega-Kapitalerhöhung rund acht Milliarden Euro gesichert. Nach Rückschlägen in den USA möchte der dänische Windkraftkonzern seine Projekte stabilisieren und den Fokus auf Europa legen.
- Orsted sichert sich 8 Mrd. Euro durch Kapitalerhöhung.
- Fokuswechsel: Projekte in den USA stabilisieren, Europa.
- Hohe Nachfrage: 99,3% der neuen Aktien platziert.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Der dänische Windkraftkonzern Orsted hat durch eine gigantische Kapitalerhöhung 60 Milliarden Dänische Kronen (rund 8 Milliarden Euro) eingesammelt. Es ist die größte Mittelaufnahme eines europäischen Energieunternehmens seit mehr als zehn Jahren und für Orsted von existenzieller Bedeutung, da politische Entscheidungen in den USA das Geschäftsmodell des Unternehmens ins Wanken gebracht haben.
Laut Unternehmensangaben zeichneten Investoren 99,3 Prozent der mehr als 900 Millionen neu ausgegebenen Aktien. Die Nachfrage war demnach außergewöhnlich hoch. Unterstützung erhielt Orsted vor allem vom dänischen Staat, der weiterhin 50,1 Prozent der Anteile hält, sowie vom norwegischen Energiekonzern Equinor, der seine Beteiligung von zehn Prozent bestätigte.
Dieser Schritt war nötig, da die US-Regierung unter Präsident Donald Trump Offshore-Windprojekte massiv ausgebremst hat. Besonders hart traf es Orsted beim Revolution-Wind-Projekt vor Rhode Island, das kurzfristig gestoppt wurde. Zwar konnte das Unternehmen vor Gericht eine Fortsetzung der Arbeiten durchsetzen, doch die Unsicherheit hat tiefe Spuren am Kapitalmarkt hinterlassen. Nach der Ankündigung der Kapitalerhöhung im August war die Aktie um ein Drittel eingebrochen, konnte sich zuletzt jedoch wieder erholen und liegt nun rund 27 Prozent über dem Tief.
Die USA galten einst als Schlüsselmarkt für Orsted. Doch steigende Kosten, Lieferkettenprobleme und politische Hürden haben mehrere Projekte ins Straucheln gebracht. Zwei große Vorhaben wurden bereits gestrichen, ein drittes kam nur mit Verzögerung wieder in die Gänge. Ein Verkauf von Anteilen am Sunrise-Wind-Projekt vor New York scheiterte, sodass die Finanzierungslücke nun mit frischem Eigenkapital gestopft werden musste.
Mit den neuen Mitteln will Orsted seine laufenden Projekte in den USA und Europa bis spätestens 2027 abschließen. Danach soll der Fokus wieder stärker auf dem stabileren europäischen Offshore-Markt liegen. Anleger hoffen, dass der dänische Energieriese seine angeschlagene Wachstumsstory wieder auf Kurs bringt.
Die Aktie startet mit einem leichten Plus in den heutigen Handelstag bei Tradegate. Ein Anteilschein kostet im frühen Handel 16,62 Euro (Stand: 08:09 Uhr).
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion

