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    Industrieaufträge enttäuschen - Dennoch 'Hoffnungsschimmer'

    Für Sie zusammengefasst
    • Deutsche Industrie spürt US-Zollpolitik stark.
    • Aufträge sanken im August um 0,8 Prozent.
    • Inlandsaufträge steigen, Auslandsaufträge fallen.

    WIESBADEN (dpa-AFX) - Die deutsche Industrie bekommt die US-Zollpolitik zu spüren: Die Betriebe mussten im August überraschend einen weiteren Auftragsdämpfer hinnehmen. Die Entwicklung zeige, dass die positive Dynamik in der deutschen Industrie in den ersten Monaten des Jahres fast ausschließlich auf vorgezogene US-Geschäfte zurückzuführen gewesen sei, erklärte Carsten Brzeski, Chefvolkswirt der Bank ING. Trotz der Enttäuschung sei immerhin der Anstieg der Inlandsaufträge ein Hoffnungsschimmer. Die geplanten staatlichen Milliardeninvestitionen in Infrastruktur und Rüstung schienen so langsam bei den Unternehmen anzukommen.

    Insgesamt sanken die Bestellungen bei der deutschen Industrie im August im Vergleich zum Juli um 0,8 Prozent, wie das Statistische Bundesamt am Dienstag mitteilte. Ohne die Berücksichtigung von Großaufträgen wäre das Auftragsminus mit 3,3 Prozent noch größer ausgefallen.

    Volkswirte hatten hingegen mit einer Erholung gerechnet, nachdem die Aufträge in Summe im Juli überraschend deutlich zurückgegangen waren - auch wenn das Minus im Juli nun von 2,9 Prozent auf 2,7 Prozent revidiert wurde.
    Die Auslandsaufträge sanken im August um 4,1 Prozent, was vor allem am Minus von 5,0 Prozent außerhalb der Eurozone lag. Die Inlandsaufträge zogen hingegen um 4,7 Prozent an.

    Das deutliche Minus der Auslandsaufträge zeige die Folgen der US-Zollpolitik, so Volkswirt Thomas Gitzel von der VP Bank. Dabei spielten direkte Folgen eine Rolle, aber auch indirekte, denn das erratische Vorgehen der US-Regierung belaste die Planbarkeit für Unternehmen. Dies hemme Investitionen rund um den Globus.

    Besonders betroffen vom Auftragsrückgang waren laut den Statistikern die Automobilindustrie mit einem Rückgang der Neubestellungen um 6,4 Prozent, Unternehmen im Bereich Herstellung von Datenverarbeitungsgeräten, elektronischen und optischen Erzeugnissen (-11,5 Prozent) und die Pharmaindustrie (-13,5 Prozent).

    Die Blicke richten sich nun auf Daten zur deutschen Industrieproduktion, die am Mittwoch veröffentlicht werden./mis/jsl/men






    dpa-AFX
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