Kurs nahe Jahreshoch
Top-Analysten sehen zweistelliges Gewinnplus: Aktie zieht an!
Shell hat Anleger mit einem optimistischen Ausblick für das dritte Quartal überrascht. In einer Zwischenmitteilung stellte Shell am Dienstag in Aussicht, dass die Gassparte deutlich höhere Gewinne erzielen dürfte.
- Shell überrascht mit optimistischem Q3-Ausblick.
- Gassparte erwartet höhere Gewinne und Absatzsteigerung.
- Raffinerie-Margen steigen, Aktienkurs reagiert positiv.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Maßgeblich verantwortlich dafür seien ein starkes Handelsergebnis und steigende Verflüssigungsvolumina. Damit setzt Shell ein Gegengewicht zu den schwächeren Rohölpreisen, die seit Monaten die gesamte Branche belasten.
Im Detail erwartet Shell im Bereich Flüssiggas eine Absatzsteigerung auf 7,0 bis 7,4 Millionen Tonnen. Noch im zweiten Quartal war die Prognose mit 6,7 bis 7,3 Millionen Tonnen niedriger ausgefallen. Auch die Produktionszahlen im Upstream-Segment wurden leicht angehoben. So soll die tägliche Förderleistung nun zwischen 1,79 und 1,89 Millionen Barrel Öl-Äquivalent liegen – eine engere Spanne als zuvor. Dagegen wurde die Zielvorgabe für die Gasproduktion leicht gekürzt.
Positive Impulse kommen zudem aus der Raffineriesparte. Shell geht hier von einer Gewinnmarge von 11,6 US-Dollar pro Barrel aus, nach 8,9 US-Dollar im Vorquartal. Marktbeobachter verweisen darauf, dass diese Entwicklung im gesamten Sektor zu beobachten ist. Höhere Margen in der Verarbeitung könnten schwächere Ergebnisse aus der Förderung kompensieren, schrieben Analysten von Berenberg bereits Ende September.
Auch Jefferies wertet den Bericht als "klar positiven Zwischenstand". Die Bank sieht ein mögliches Gewinnplus von 5 bis 10 Prozent gegenüber den aktuellen Konsensschätzungen von 4,57 Milliarden US-Dollar, vor allem getrieben durch das Gasgeschäft und die verbesserten Ergebnisse im Raffineriebereich. Den Cashflow aus dem operativen Geschäft vor Veränderungen im Working Capital taxiert Jefferies auf rund 11,1 Milliarden US-Dollar.
An der Börse reagierten die Anleger prompt. In London kletterte der Kurs um fast 1,7 Prozent auf 2.781 Pence (31,97 Euro). Seit Jahresbeginn hat die Aktie rund 13 Prozent gewonnen und nähert sich damit dem Hoch vom März bei 2.843 Pence (32,73 Euro).
Shell-Chef Wael Sawan hatte im Sommer die schwächeren Zahlen der Gassparte noch mit geopolitisch bedingten Preisschwankungen erklärt. Nun profitiert der Konzern von stabileren Handelsbedingungen und einer breiteren Aufstellung im Gasgeschäft. Für Investoren bleibt die entscheidende Frage, wie nachhaltig die Renditen für Aktionäre durch Dividenden und Rückkäufe ausfallen werden – ein Thema, das angesichts der Volatilität am Ölmarkt weiter im Zentrum steht.
Autor: Paul Späthling, wallstreetONLINE Redaktion
Die Shell Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +1,45 % und einem Kurs von 32,10EUR auf Tradegate (07. Oktober 2025, 13:12 Uhr) gehandelt.
