Profis schrauben Prognose hoch
Goldpreis erreicht erstmals 4000 US-Dollar!
Haushaltsstreit in den USA, Regierungskrisen in Europa: Der Goldpreis kletterte am Dienstag auf ein neues Rekordhoch und knackte erstmals die magische Marke von 4.000 US-Dollar je Feinunze.
- Goldpreis erreicht Rekordhoch von 4.000 US-Dollar.
- Flucht in Gold und Bitcoin wegen US-Wirtschaftsrisiken.
- Goldman Sachs hebt Goldpreisprognose auf 4.900 US-Dollar.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Die Goldrallye hat den Preis des Edelmetalls in den vergangenen Tagen auf 4000 US-Dollar je Feinunze katapultiert. Am Dienstagnachmittag kostet eine Feinunze 4002,50 US-Dollar. Der starke Lauf wird durch eine Mischung aus Einzelhandelsnachfrage, vor allem aus Europa und Japan, sowie institutionellen Käufen angeheizt. US-Präsident Donald Trump hat mit seinen geopolitischen Manövern und einer verstärkten Flucht in sichere Anlagen den Goldpreis in diesem Jahr maßgeblich unterstützt. Seit Jahresanfang hat der Goldpreis bereits um 50 Prozent zugelegt.
Wall-Street-Profi Ken Griffin, Gründer des Hedgefonds Citadel, äußerte sich besorgt über den zunehmenden Trend, in Gold als sicheren Hafen zu flüchten. In einem Interview mit Bloomberg erklärte der Milliardär, dass Investoren verstärkt auf Gold, Silber und Bitcoin setzen, um ihre Portfolios vor den Risiken des US-Staats zu schützen. Dieser Wandel sei besorgniserregend, da er auf eine zunehmende "De-Dollarization" hinweise.
Griffin betonte, dass die aktuellen fiskalischen und geldpolitischen Maßnahmen in den USA, die normalerweise in Rezessionszeiten ergriffen werden, die Märkte anheizen. Die US-Wirtschaft befinde sich in einem "Zuckerhoch", was durch die anhaltende Haushaltskrise und die Aussicht auf Zinssenkungen zusätzlich begünstigt werde. Durch den Shutdown der US-Regierung können wichtige Wirtschaftskennzahlen vorübergehend nicht mehr veröffentlicht werden. Dies erschwert es, die Lage der Wirtschaft zu bewerten und trägt zur Unsicherheit bei.
Die People's Bank of China setzte ihre Goldkäufe im September für den elften Monat in Folge fort, was die positive Stimmung weiter befeuert.
Die Investmentank Goldman Sachs hatte am Montag seine Prognose für den Goldpreis bis Dezember 2026 nach oben revidiert und hob diese auf 4.900 US-Dollar je Unze an, zuvor waren es 4.300 US-Dollar. Grund dafür seien die starken Zuflüsse in westliche börsengehandelte Fonds (ETFs) sowie die voraussichtlichen Käufe der Zentralbanken.
"Wir sehen die Risiken für unsere angehobene Goldpreisprognose immer noch überwiegend auf der oberen Seite", erklärte Goldman Sachs. Die zunehmende Diversifikation privater Anleger in den relativ kleinen Goldmarkt könnte die ETF-Bestände über die derzeit prognostizierten Werte hinaus ansteigen lassen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Gold wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,34 % und einem Kurs von 3.975USD auf Lang & Schwarz (07. Oktober 2025, 15:37 Uhr) gehandelt.
