Geschäftsklimaindex im Consulting

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    Seitwärtsbewegung bei geringer Marktdynamik (FOTO)

    Bonn (ots) - Der Geschäftsklimaindex der Consultingwirtschaft, den der
    Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V. vierteljährlich
    veröffentlicht, stagniert. Im dritten Quartal liegt er bei 90,3 Punkten. Das
    sind nur 0,5 Punkte mehr als im 2. Quartal 2025. Dennoch liegt der BDU-Index
    immer noch etwas höher als der ifo-Geschäftsklimaindex (87,7 Punkte). "Die
    Seitwärtsbewegung des GKI verdeutlicht die aktuell geringe Dynamik im deutschen
    Consultingmarkt. Viele der Beratungen fokussieren eher auf die Vertiefung des
    aktuellen Geschäfts und interne Investitionen in das Leistungsportfolio anstatt
    in die Expansion in neue Märkte oder Segmente, was zur stockenden Entwicklung im
    Markt beiträgt", so BDU-Präsidentin Iris Grewe.

    Stimmungsaufschwung bei großen Beratungen, HR-Beratungen blicken pessimistisch
    in die Zukunft

    Ein Blick auf die Einschätzung der Beratungsunternehmen nach Größenklassen und
    Beratungsdisziplinen bestätigt diese Einschätzung. Die großen Beratungen (Umsatz
    über 50. Mio. Euro) sind zwar aktuell am optimistischsten was ihre Lage und
    Geschäftsaussichten angeht (Indexwert 88 Punkte = +11,9), allerdings liegen sie
    mit 88 Punkten insgesamt auf sehr niedrigem Niveau und immer noch1,3 Punkte
    unter dem aktuellen GKI. Am pessimistischsten schätzen kleinere Unternehmen
    (Umsatz 250.000 bis 1. Mio. Euro) ihre Lage und Aussichten ein (93 Punkte =
    -2,6).

    Bezogen auf die unterschiedlichen Beratungsdisziplinen ergibt sich folgendes
    Bild: HR-Beratungen sind mit 85 Punkten das Schlusslicht (85 Punkte = -5,7). Das
    bezieht sich insbesondere auf die Einschätzung der derzeitigen Geschäftslage.
    Während im zweiten Quartal noch 35 Prozent angaben über Budget zu liegen, sind
    es jetzt nur noch 16 Prozent. Sanierungsberaterinnen und -berater erwarten
    insbesondere in den kommenden sechs Monaten einen eher stagnierenden Markt,
    befinden sich aber nach wie vor auf einem hohen Niveau (102 Punkte = -1,9).

    "Alles auf KI" um Zukunftsfähigkeit zu sichern

    Um zukunftsfähig zu bleiben, setzen aktuell 44 Prozent der Beratungsfirmen
    interne Technologie- und IT-Projekte um. Darunter befinden sich mehrheitlich
    große Consultingunternehmen (75 Prozent), während kleine Firmen mit 20 Prozent
    deutlich verhaltener sind. Am Leistungsangebot wird in 56 Prozent der Firmen
    gearbeitet. Drei Viertel der großen Beratungsfirmen und 42 Prozent der kleinen
    Firmen entwickeln und implementieren derzeit Strategien zur besseren
    Kundenbindung. Im Gegensatz dazu sind nur noch 37 Prozent der Befragten dabei,
    neue Märkte und Kundensegmente zu erschließen und sogar 29 Prozent der Firmen
    sagen, das Thema sei derzeit nicht relevant. Auch hier klafft die Bewertung von
    großen und kleinen Unternehmen auseinander. 67 Prozent der großen Firmen
    erachten das Thema für wichtig und arbeiten daran. Bei den kleinen und
    mittelgroßen Beratungsfirmen ist es nur jeder dritte Betrieb. Auch das Thema ESG
    hat bei Unternehmen aller Größenklassen an Wichtigkeit verloren. Ein Grund dafür
    sind veränderte politische Rahmenbedingungen. Nur 12 Prozent der Befragten geben
    an, sich damit aktuell zu beschäftigen. 40 Prozent stufen ESG als "absehbar kein
    relevantes Thema" ein, darunter mit 55 Prozent mehrheitlich kleine
    Beratungsunternehmen.

    "Die Befragungsergebnisse machen deutlich, dass KI ein zentrales Thema in der
    Branche bleibt, in das aktiv und umfangreich investiert wird. Die Firmen haben
    erkannt, dass eigene KI-Lösungsangebote und -Tools unverzichtbar für ihr
    Geschäft sind. Der politische Fokus auf Wirtschaftsthemen und Geopolitik hat das
    Thema ESG in den Hintergrund gerückt. Das gilt auch bei der Expansion in neue
    Kundensegmente und Märkte, von der insbesondere kleinere und mittelgroße
    Unternehmen derzeit Abstand nehmen. Die Beratungsbranche folgt derzeit dem Ruf
    'Alles auf KI' und während dieser Kurswechsel vollzogen wird, ist es nicht
    verwunderlich, dass sich der Markt eher seitwärts bewegt", resümiert Iris Grewe.

    Pressekontakt:

    Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen BDU e.V.
    Annette Sausen
    Joseph-Schumpeter-Allee 29 | 53227 Bonn
    T +49 (0) 228 9161-14 | mailto:annette.sausen@bdu.de

    Weiteres Material: http://presseportal.de/pm/9562/6132872
    OTS: BDU Bundesverband Deutscher Unternehmensberatungen




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