Kursziel 2330 Euro
Analysten zu Rheinmetall: Darum hat die Aktie eine höhere Bewertung verdient
Mit prall gefüllten Auftragsbüchern steht der deutsche Rüstungsriese vor einem beeindruckenden Wachstum bis 2030. Die Analysten von Berenberg passen ihre Prognosen an. Das neue Kursziel hat es in sich.
- Rheinmetall erwartet bis 2030 41 Mrd. Euro Umsatz.
- Kursziel von Berenberg auf 2330 Euro angehoben.
- 63 Mrd. Euro Auftragsbestand sichert Wachstum.
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Von ihrem Rekordhoch bei über 2000 Euro ist Börsenliebling Rheinmetall zuletzt wieder etwas zurückgekommen. Die Analysten von Berenberg sehen jedoch genug Gründe ihr Kursziel auf 2330 Euro anzuheben, ein Aufwärtspotenzial von satten 23 Prozent.
Das Ziel des Unternehmens, den Umsatz bis 2030 auf 41 Milliarden Euro zu steigern, wird maßgeblich durch die Integration der Übernahme des deutschen Schiffbauers Naval Vessels Lürssen (NVL) sowie einer erhöhten Nachfrage im Bereich Fahrzeugsysteme vorangetrieben. Dies macht Rheinmetall zu einem noch attraktiveren Investment, auch wenn die Aktien aktuell mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 15 für 2030 gehandelt werden, was im Einklang mit dem europäischen Verteidigungssektor steht.
Die Stärkung des Geschäftsbereichs "Vehicle Systems" (VS) spielt dabei eine zentrale Rolle. So erwartet Rheinmetall, dass Aufträge aus Deutschland für den Puma-, Boxer- und Leopard 2-Panzer im Gesamtwert von 17 Milliarden Euro bis 2030 eingehen. Besonders der Boxer, ein Schützenpanzer, wird mit voraussichtlich 14 Milliarden Euro an Aufträgen eine tragende Rolle einnehmen. In Verbindung mit der wachsenden Nachfrage nach Anti-Drone-Systemen für den Skyranger erhöht sich die Umsatzprognose im Bereich VS auf 14,2 Milliarden Euro bis 2030.
Ein weiterer Wachstumstreiber ist die bevorstehende Akquisition von NVL, die bis Ende 2025 abgeschlossen sein soll. Ab 2026 wird das Unternehmen von den Umsätzen des deutschen Schiffbauers profitieren, dessen Umsatz bis 2030 auf rund 5 Milliarden Euro steigen soll – ein Wachstum von jährlich 31 Prozent. Auch die EBIT-Margen sollen bis dahin von rund 10 auf 15 Prozent steigen.
Trotz dieser positiven Perspektiven steht das Unternehmen im dritten Quartal aufgrund von Lieferverzögerungen bei Munition und Fahrzeugen unter Druck. Für das Q3 wird ein Umsatz von 2,78 Milliarden Euro (+13 Prozent im Jahresvergleich) erwartet, wobei das Segment Verteidigung um 22 Prozent wächst. Das operative Ergebnis wird voraussichtlich bei 401 Millionen Euro liegen, was einer EBIT-Marge von 14,4 Prozent entspricht.
Für die Zukunft bleibt Rheinmetall mit einem Auftragsbestand von rund 63 Milliarden Euro im Verteidigungsbereich gut positioniert, um von den geplanten Investitionen Deutschlands und anderer europäischer Märkte in die Militärmodernisierung zu profitieren.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die Rheinmetall Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -2,21 % und einem Kurs von 1.881EUR auf Tradegate (07. Oktober 2025, 18:32 Uhr) gehandelt.

