US-Riesen in Gefahr?
Goldman Sachs: Steigender KI-Wettbewerb bedroht Wachstum der Tech-Riesen
Goldman Sachs teilte mit, dass Investoren aufgrund der zunehmenden Wettbewerbsintensität im KI-Bereich wachsam bleiben sollten. Das Wachstum der Marktplayer könne belastet, die Stabilität des Marktes gefährdet werden.
- Investoren sollten im KI-Bereich wachsam bleiben.
- Tech-Wachstum basiert auf fundamentalen Faktoren.
- Hohe Konzentration birgt Risiken für den Markt.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Laut einer Analyse von Goldman Sachs zeigt der Aktienmarkt zwar Anzeichen, die an frühere Blasenphasen erinnern, doch die steigenden Kurse der Tech-Unternehmen sind derzeit nicht das Ergebnis irrationaler Spekulation. Vielmehr, so die Analysten, sei der derzeitige Aufschwung hauptsächlich durch fundamentales Wachstum und nicht durch überzogene Erwartungen oder spekulative Investitionen getrieben.
In einer Mitteilung an ihre Kunden am Mittwoch erklärte Goldman Sachs, dass der Bullenmarkt, der derzeit vor allem die Technologiewerte erfasst, in vielerlei Hinsicht noch nicht die typische Dynamik einer Blase aufweise. Während der Marktverlauf an einige Elemente früherer Spekulationsphasen erinnere – wie etwa steigende Bewertungen, eine hohe Konzentration von Kapital in wenigen Unternehmen und eine größere Kapitalintensität der führenden Player –, sei dies nicht ausreichend, um von einer Blase zu sprechen.
Die Bankenexperten von Goldman Sachs betonen, dass es entscheidende Unterschiede zu den bekannten Blasenphasen der Vergangenheit gebe. Ein wesentliches Merkmal von Blasen sei der Zustrom neuer Marktteilnehmer und eine unkontrollierte Preissteigerung von Unternehmen, deren zukünftige Cashflows in keinem Verhältnis zu den aktuellen Bewertungen stehen. Aktuell jedoch dominiere der KI-Bereich nicht von einer breiten Masse neuer Akteure, sondern sei weitgehend von etablierten Unternehmen geprägt, die über starke Bilanzen verfügen und daher in der Lage sind, eine nachhaltige Rendite zu erwirtschaften.
Zwar seien die Bewertungen von Technologieunternehmen, besonders im Bereich künstliche Intelligenz, nach wie vor hoch, aber Goldman Sachs stellt fest, dass sie noch nicht die Ausmaße früherer Blasen erreicht haben. Besonders in den Bereichen der führenden KI-Unternehmen, die bisher nicht von spekulativen Massenkäufen betroffen sind, erscheine die Marktentwicklung nach wie vor stabil. Die Bankenanalysten erklären, dass in der Regel erst dann eine Blase entsteht, wenn die Bewertungssteigerungen die langfristigen, realistischen Cashflow-Potenziale der betreffenden Unternehmen übersteigen. Dies sei jedoch derzeit noch nicht der Fall.
Dennoch gibt Goldman Sachs zu, dass die hohe Marktkonzentration und die zunehmende Wettbewerbsintensität im Bereich der künstlichen Intelligenz darauf hinweisen, dass Investoren wachsam bleiben sollten. Der wachsende Wettbewerb in diesem Bereich könnte die Margen und das Wachstum der führenden Unternehmen belasten und die Stabilität des Marktes gefährden. Das Unternehmen empfiehlt daher, dass Anleger auf Diversifikation achten sollten, um potenzielle Risiken abzufedern.
Ein Blick auf andere internationale Finanzquellen zeigt, dass auch andere Analysten ähnliche Einschätzungen vertreten. J.P. Morgan und Morgan Stanley haben in den letzten Wochen darauf hingewiesen, dass der aktuelle Tech-Boom, obwohl er auf den ersten Blick wie eine Blase erscheinen mag, durch echte Innovationen und steigende Produktivität angetrieben wird, was eine langfristige Grundlage für den Wert dieser Aktien darstellt. Doch auch hier wird betont, dass das hohe Konzentrationsrisiko in wenigen Unternehmen – insbesondere in den Bereichen KI und Cloud-Computing – nicht unterschätzt werden sollte.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Sorge vor einer Blase im Technologiesektor momentan unbegründet erscheint, zumindest aus Sicht von Goldman Sachs und anderen großen Finanzinstituten. Die aktuellen Rallyes, insbesondere im Bereich der künstlichen Intelligenz, basieren weiterhin auf fundamentalen, realistischen Wachstumsprognosen und nicht auf spekulativen Übertreibungen. Trotzdem bleibt es ratsam, wachsam zu sein und sich in einem zunehmend wettbewerbsintensiven Markt nicht auf einzelne Gewinner zu verlassen.
Autor: Paul Späthling, wallstreetONLINE Redaktion

