KI-Offensive
CoreWeave-Aktie springt nach Einführung neuer KI-Tools
Die CoreWeave-Aktie steigt 8,6 Prozent, nachdem das Unternehmen mit neuen KI-Tools seine Stellung gegenüber AWS, Microsoft Azure und Google Cloud ausbaut.
- CoreWeave-Aktie steigt um 8,6 Prozent nach Tool-Launch.
- Neuer Service senkt Kosten und Zeit für KI-Training.
- Strategische Übernahmen und große Verträge mit OpenAI.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Die Aktie des KI-Cloud-Anbieters CoreWeave legte am Mittwoch um 8,6 Prozent zu, nachdem das Unternehmen eine Reihe neuer Tools für Entwickler vorgestellt hatte, die das Training und den Betrieb von KI-Agenten vereinfachen sollen. Seit dem Börsengang im März notiert die Aktie rund 42 Prozent im Plus.
Mit dem neuen serverlosen Reinforcement-Learning-Service will CoreWeave die Entwicklung intelligenter Systeme effizienter gestalten. Nach Angaben des Unternehmens entfällt durch den Dienst die Notwendigkeit, Rechenleistung manuell zu skalieren – das System passt Kapazitäten automatisch an. Interne Tests zeigen, dass Entwickler Modelle damit bis zu 40 Prozent kostengünstiger und schneller trainieren können, verglichen mit dem Einsatz lokaler Nvidia H100-Grafikprozessoren, ohne Einbußen bei der Modellqualität.
"Unser Ziel ist es, die Hürden für KI-Entwicklung weiter zu senken und Entwicklern maximale Flexibilität zu bieten", erklärte CEO Mike Intrator in einer Stellungnahme. Reinforcement Learning gilt als eine der ältesten, aber weiterhin zentralen Methoden im maschinellen Lernen – ein Ansatz, bei dem Systeme durch wiederholtes Ausprobieren und Feedback lernen, Entscheidungen zu optimieren.
CoreWeave setzt auf Expansion und strategische Übernahmen
Die Produktneuheit folgt auf eine Reihe spektakulärer Expansionsschritte des Unternehmens. Erst im Mai hatte CoreWeave den KI-Softwareentwickler Weights & Biases für rund 1 Milliarde US-Dollar übernommen – ein strategischer Schritt, um die eigenen Cloud-Dienste für KI-Training und Modellbewertung auszubauen.
Das Unternehmen, das im März an der Nasdaq debütierte, hat sich in kurzer Zeit als wichtiger Infrastrukturanbieter für KI-Unternehmen etabliert. CoreWeave vermietet vor allem Nvidia-GPUs an Firmen, die große Rechenleistung für KI-Modelle benötigen, und tritt damit in direkten Wettbewerb zu Branchengrößen wie Amazon Web Services (AWS), Microsoft Azure und Google Cloud.
Milliardenverträge mit OpenAI und Meta
Die Nachfrage nach KI-Rechenleistung steigt rasant. Vor zwei Wochen hatte CoreWeave bekannt gegeben, dass OpenAI seinen mehrjährigen Vertrag um bis zu 6,5 Milliarden US-Dollar erweitert. Meta kündigte kurz darauf Investitionen von 14,2 Milliarden US-Dollar in die CoreWeave-Cloud an.
Darüber hinaus plant das Unternehmen die Übernahme des Rechenzentrumsbetreibers Core Scientific für 9 Milliarden US-Dollar. Einige Aktionäre von Core Scientific drängen jedoch auf eine Verbesserung des Angebots und fordern, den Deal in seiner derzeitigen Form abzulehnen. Intrator zeigte sich unbeeindruckt: "Unter keinen Umständen werden wir unser Gebot neu verhandeln", sagte er gegenüber Bloomberg.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

