Rallye-Prognose
Arthur Hayes erklärt Bitcoin Vierjahreszyklus für beendet
Bitcoin trotzt laut Arthur Hayes dem alten Vierjahreszyklus und könnte dank expansiver Geldpolitik in eine unaufhaltbare Bullenphase starten.
- Bitcoin-Vierjahreszyklus laut Hayes überholt, Bullenphase?
- Expansive Geldpolitik weltweit unterstützt Bitcoin-Kurs.
- Analysten warnen vor Euphorie, Risiken bleiben bestehen.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Der Co-Gründer der Kryptobörse BitMEX und heutige CIO des Investmenthauses Maelstrom, Arthur Hayes, sorgt mit einer provokanten These für Aufsehen an den Kryptomärkten: Der legendäre Bitcoin-Vierjahreszyklus – für viele Investoren lange das Fundament ihrer Strategien – sei Geschichte. In einer Mittteilung mit dem Titel "Long Live the King!" argumentiert Hayes, dass Bitcoin nicht in eine klassische Bärenphase eintreten werde. Stattdessen steht laut ihm eine Phase massiver Liquiditätsausweitung bevor, die den Kurs weiter antreiben dürfte.
Geldpolitik statt Halving: Das wahre Bitcoin-Narrativ?
Bitcoin (BTC) notiert aktuell bei rund 121.900 US-Dollar (Stand:10:30 Uhr MESZ). In der Vergangenheit folgte der Kurs einem fast gleichmäßigen Muster: Etwa alle vier Jahre halbiert sich die Blockbelohnung für Miner – das sogenannte Halving – und leitete bislang stets eine spekulative Hausse ein, gefolgt von einem scharfen Bärenmarkt über 70 bis 80 Prozent Kursverlust.
Hayes hält dieses Muster für überholt. Die wirklichen Auslöser der Bitcoin-Crashs in den Jahren 2014, 2018 und 2022 seien keine Halvings gewesen, sondern globale geldpolitische Straffungen. "Es war immer die Liquidität – nicht das Halving", schreibt Hayes.
"Das vierte Halving ist bedeutungslos"
Das vierte Bitcoin-Halving fand im April 2024 statt. Nach historischer Logik müsste der Markt nun die Spitze des Bullenlaufs erreichen und 2025/26 in eine schmerzhafte Korrektur eintreten. Hayes widerspricht: "Der Vierjahreszyklus ist tot. Eine bevorstehende Liquiditätsflut wird das Halving-Narrativ in den Schatten stellen."
Der Grund: Die globale Geldpolitik kippt erneut in Richtung Lockerung. Regierungen und Zentralbanken wollen mit billigem Geld Wachstum erzwingen – ein Szenario, das risikoreichen Assets wie Bitcoin traditionell Rückenwind gibt.
USA, Japan, China – die Zentralbank-Front öffnet die Geldschleusen
In den Vereinigten Staaten dürfte die Geldpolitik weiter expansiv bleiben. Laut Hayes will US-Präsident Trump die Wirtschaft bewusst „heiß laufen“ lassen, um durch starkes Wachstum die Staatsschulden relativ zu reduzieren. Zudem spricht er wiederholt davon, die Wohnkosten zu senken, um Billionen an gebundenem Eigenkapital in Immobilien freizusetzen – ein Szenario, das zusätzliche Liquidität in den Markt pumpen würde. Die US-Notenbank Federal Reserve hat bereits im September 2025 den Leitzins um 25 Basispunkte auf rund 4 Prozent gesenkt. Analysten erwarten, dass im Verlauf der nächsten zwölf Monate weitere Zinssenkungen von bis zu 100 Basispunkten folgen könnten, was die Geldpolitik zusätzlich lockern würde.
Auch in Japan zeichnen sich mögliche Lockerungen ab. Mit dem neuen Premierminister könnte das Land zu einer expansiven Geldpolitik à la Abenomics zurückkehren. Ziel dieser Strategie ist es, Wirtschaftswachstum durch billiges Geld zu stimulieren, was traditionell auch risikoreichen Assets wie Bitcoin zugutekommt.
In China ist die Situation etwas moderater. Zwar ist das Land nicht so stimulierend wie in früheren Bitcoin-Bullenmärkten, doch Peking konzentriert sich aktiv darauf, Deflation zu bekämpfen. Dadurch ist es unwahrscheinlich, dass die chinesische Zentralbank die Liquidität verknappt. Insgesamt spricht dies für eine fortgesetzte Unterstützung des Bitcoin-Kurses durch globale geldpolitische Maßnahmen.
"Unsere monetären Herren in Washington und Peking sagen klar: Geld wird billiger und reichlicher. Also steigt Bitcoin – in Erwartung dieser wahrscheinlichsten Zukunft", schreibt Hayes.
Ende des Bärenmarkts? – Analysten uneins
Während Hayes ein neues Bitcoin-Paradigma heraufbeschwört, warnen klassische Marktbeobachter vor zu viel Euphorie. Die Mining-Kosten seien nach dem Halving gestiegen, institutionelle Zuflüsse stagnieren derzeit und geopolitische Risiken könnten erneut Kapital aus Kryptomärkten abziehen.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Bitcoin wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -1,23 % und einem Kurs von 121.837USD auf CryptoCompare Index (09. Oktober 2025, 11:55 Uhr) gehandelt.

