Rücksetzer als Einstiegschance
Ferrari schraubt Elektroziele zurück: Neue Strategie sorgt für Börsenbeben!
Ferrari stellt seine überarbeitete Elektrifizierungsstrategie vor: 20 Prozent Elektrofahrzeuge bis 2030 und neue Umsatzprognosen. Trotz eines Rückschlags an der Börse bleibt das Unternehmen ein Favorit für Investoren.
- Ferrari plant 20% Elektrofahrzeuge bis 2030.
- Umsatzprognose auf 7,1 Mrd. Euro für 2023 angehoben.
- Aktienkurs fiel um 10% nach den Ankündigungen.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Ferrari hat am Donnerstag seine Elektrifizierungsstrategie neu ausgerichtet und dabei gleichzeitig einen ersten Einblick in die Technologie gewährt, die sein erstes vollelektrisches Fahrzeug "elettrica" antreiben wird.
Auf seiner Kapitalmarktveranstaltung erklärte der Luxusautohersteller, dass die zukünftige Modellpalette des Unternehmens bis 2030 zu 40 Prozent aus Fahrzeugen mit Verbrennungsmotor, zu 40 Prozent aus Hybridfahrzeugen und zu 20 Prozent aus vollelektrischen Fahrzeugen bestehen soll.
Das Unternehmen betonte, dass die revidierten Ziele, die unter den ursprünglichen 40 Prozent Elektrofahrzeugverkäufen bis Ende des Jahrzehnts liegen, das Ergebnis eines kundenorientierten Ansatzes und der aktuellen Marktlage seien. Diese Kehrtwende folgt auf die Präsentation des Chassis und des Antriebsstrangs des Elettrica, die Ferrari im Rahmen eines Technologie- und Innovations-Workshops vorstellte. Die Auslieferung des Modells ist für Ende 2026 geplant, mit einer Weltpremiere im nächsten Jahr.
In einer separaten Mitteilung nach den Ankündigungen korrigierte Ferrari seine Prognosen nach oben. Für das laufende Jahr erwartet das Unternehmen einen Nettoumsatz von mindestens 7,1 Milliarden Euro (10,7 Milliarden US-Dollar), was eine Anhebung der vorherigen Prognose von mehr als 7 Milliarden Euro darstellt. Für 2030 rechnet Ferrari mit einem Nettoumsatz von rund 9 Milliarden Euro.
Der Aktienkurs von Ferrari reagierte negativ auf diese Ankündigungen. Die US-notierten Aktien verzeichneten im vorbörslichen Handel einen Rückgang von mehr als 10 Prozent.
In den letzten Monaten haben mehrere global agierende Automobilhersteller ihre Verkaufsziele für Elektrofahrzeuge zurückgeschraubt. Diese Entscheidung wurde häufig mit dem Mangel an erschwinglichen Modellen, langsamen Fortschritten beim Ausbau von Ladestationen und dem intensiven Wettbewerb aus China begründet.
Ferrari kündigte an, zwischen 2026 und 2030 jährlich durchschnittlich vier neue Modelle auf den Markt zu bringen.
Die Analysten von JPMorgan zeigten sich nach den jüngsten Ankündigungen optimistisch. Sie erklärten, dass sie "großes Vertrauen in die Fähigkeit des Managements" hätten, den langfristigen Plan umzusetzen. Es gebe zahlreiche Anzeichen dafür, dass die Nachfrage das Angebot derzeit bei weitem übersteige.
Zudem gingen die Analysten davon aus, dass Ferrari von der Führungskompetenz seines CEO Benedetto Vigna profitieren werde, der das Unternehmen dazu herausgefordert habe, die Geschwindigkeit bei der Umsetzung von Innovationen zu erhöhen. Die bevorstehende Markteinführung eines Supersportwagens könnte laut JPMorgan zudem das Potenzial haben, die Gewinne zu steigern.
Autor: Nicolas Ebert, wallstreetONLINE Redaktion
Die Ferrari Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -13,06 % und einem Kurs von 358,1EUR auf Tradegate (09. Oktober 2025, 12:47 Uhr) gehandelt.
