Spiel mit dem Feuer
Pulverfass Brent Öl vor dem Knall. Ölpreis vor gewaltigen Verwerfungen
Der auf den ersten Blick ruhige Handel bei Brent Öl sollte nicht darüber hinwegtäuschen, dass es unterhalb der Oberfläche mächtig brodelt. Jederzeit kann der Ölpreis in die eine oder aber andere Richtung explodieren.
- Brent Öl unter Druck, Preisexplosion jederzeit möglich.
- Oktober bringt Rekorde: Gold, Silber und Dax steigen.
- OPEC+ erhöht Förderung, US-Lagerbestände steigen stark.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Oktober – Monat der Rekorde
Der Oktober entpuppt sich in diesem Börsenjahr als Monat der Rekord. Der Goldpreis hat die 4.000 US-Dollar überwunden und macht sich nun in Richtung 5.000 US-Dollar auf. Silber hat die 50 US-Dollar fest im Blick. Und dabei muss es nicht bleiben.
Die Aktienmärkte sind ebenfalls in Rekordlaune. Der Dax bricht heute (Donnerstag, 09.10.) über die 24.700 Punkte aus und markiert damit ein neues Allzeithoch. Auch die US-Indizes, wie S&P 500 und Nasdaq 100, notieren auf oder aber dicht an ihren bisherigen Rekordhochs. Doch es gibt auch Märkte, für die es nicht so rund läuft. Der Ölsektor gehört dazu. Brent Öl und WTI Öl suchen nach einer klaren Richtung.
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Brent Öl – Spiel mit dem Feuer
Seit geraumer Zeit bewegt sich Brent Öl seitwärts. Hierbei limitieren die Preisbereich um 70 US-Dollar und 65 US-Dollar. In den letzten Wochen gab es immer wieder Versuche, diese Handelsspanne über einen Ausbruch aufzulösen. Doch weder auf der Ober- noch auf der Unterseite gelangen die Versuche. Im Ergebnis steigt der Druck im Kessel unablässig an. Es ist nur eine Frage der Zeit, bis sich der Ölpreis in eine Richtung Bahn brechen wird. Kurzfristig kann sich die Seitwärtsbewegung sicherlich noch fortsetzen. Doch je länger sie läuft, desto lauter könnte es knallen. Per se sind beide Szenarien - also Rallye und Abverkauf – noch im Rennen. Blickt man jedoch auf die fundamentalen Aspekte, scheint bei Brent Öl das Korrektur- bzw. Abverkaufsszenario im Vorteil zu sein.
OPEC+ erhöht abermals Fördermenge
Die führenden OPEC+ Länder kamen am vergangenen Wochenende (05. Oktober) zusammen und beschlossen die Ausweitung der Fördermenge ab November um weitere 137.000 bpd. Begründet wurde dieser Schritt unter anderem mit einem robusten Markt. Dennoch dürfte die neuerliche Ausweitung die Diskussion um ein drohendes Überangebot beleben. So zeichnet die Internationale Energieagentur (IEA) bereits seit längerer Zeit ein anderes Lagebild als die OPEC+.
US-Daten mahnen zur Vorsicht
Trotz des Shutdowns veröffentlichte die EIA (U.S. Energy Information Administration) die aktuellen Daten für die Woche zum 03. Oktober. Die Woche war von abermals anziehenden Rohöllagerbeständen und einer Ölproduktion nahe dem Rekord gekennzeichnet. In Zahlen: Die EIA vermeldete erneut einen Anstieg der US-Rohöllagerbestände. Dieses Mal um 3,7 Mio. Barrel auf 420,3 Mio. Barrel. Die Ölquellen sprudeln rekordverdächtig. Die EIA gab für die Woche zum 03. Oktober die US-Ölproduktion mit 13,629 Mio. bpd an, nach 13,505 Mio. bpd in der Woche zum 26. September. Der bisherige Rekord datiert aus der Woche zum 06. Dezember 2024 und lag bei 13,631 Mio. bpd.
Zusammengefasst - Ölpreis vor gewaltigen Verwerfungen
Bereits in der letzten Kommentierung zu Brent Öl an dieser Stelle wurde die aus charttechnischer Sicht außerordentlich brisante Lage thematisiert. Der Rücksetzer unter die 65 US-Dollar konnte noch einmal eingedämmt werden und entwickelte daher keine Relevanz. Mit Blick auf die fundamentale Lage und die sich abzeichnende Entspannung der Sicherheitslage im Nahen Osten ist das Abverkaufsszenario weiterhin im Vorteil. Da passt es auch ins Bild, dass es Brent Öl zuletzt nicht gelang, die Erholung über den Preisbereich von 70 US-Dollar auszudehnen. Kurzum: Ein Vorstoß über die 70 US-Dollar könnte einen weiteren Anstieg des Ölpreises auf 78 US-Dollar forcieren. Ein Rücksetzer unter die 65 US-Dollar würde hingegen einen knackigen Abverkauf auf zunächst 58 US-Dollar provozieren.
Wenig überraschend stehen die Kursentwicklungen der Aktien der großen Ölkonzerne (Exxon Mobil, Shell, BP etc.) weiterhin im Schatten der imposanten Rallyebewegungen der großen Gold- und Silberproduzenten (Barrick, Newmont oder aber Pan American Silver). Es bleibt dabei. Während der Ölsektor um frisches Momentum ringt, geht im Edelmetallbereich die Post ab.
Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
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