Britische Zentralbank warnt
Bank of England: Scharfe Marktkorrektur am Horizont
Die Bank of England warnte am Mittwoch vor einem zunehmenden Risiko einer "plötzlichen und scharfen Marktkorrektur".
- Bank of England warnt vor Marktkorrektur-Risiko.
- Geopolitische Spannungen belasten Finanzmärkte stark.
- KI-Technologie-Aktien könnten überbewertet sein.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Damit reiht sich die britische Zentralbank in die wachsende Zahl von Finanzinstituten und Investoren ein, die sich die Frage stellen, ob sich an den Märkten eine KI-Blase bildet, während das vierte Quartal anläuft.
Laut dem Protokoll ihrer jüngsten Sitzung trügen zunehmende geopolitische Spannungen, fragmentierte Handels- und Finanzmärkte sowie Belastungen an den Staatsanleihemärkten zu diesem Risiko bei.
"Eine Realisierung solcher globalen Risiken könnte erhebliche Auswirkungen auf das Vereinigte Königreich haben – als offene Volkswirtschaft und globales Finanzzentrum", heißt es in ihrem Bericht.
Die Aktienbewertungen liegen laut der Bank of England nahe an historischen Höchstständen, begünstigt durch starke Quartalsergebnisse der US-Technologieriesen.
"Der Marktanteil der fünf größten Unternehmen im S&P 500 liegt mit fast 30 Prozent höher als zu jedem Zeitpunkt der vergangenen 50 Jahre", so die Bank. Besonders KI-getriebene Tech-Konzerne erscheinen dabei deutlich überbewertet.
In den Sitzungsprotokollen heißt es weiter: "Diese hohe Konzentration in den Marktindizes macht die Aktienmärkte besonders anfällig, falls die Erwartungen an den wirtschaftlichen Nutzen von KI nachlassen sollten."
Bei den aktuell extrem hohen Erwartungen an zukünftiges Gewinnwachstum könnte jede Neubewertung von KI-Investments Schockwellen durch die Märkte schicken, warnte die Zentralbank.
Während die Berichtssaison startet, richten Investoren den Blick besonders auf KI-nahe Technologiewerte. Einige Strategen sind überzeugt, dass die Bewertungen auf soliden Fundamentaldaten beruhen. Auch Goldman Sachs zeigte sich in seiner jüngsten Einschätzung vorsichtig optimistisch – man sehe noch keine Blase, riet Anlegern jedoch eindringlich zur Diversifizierung.
US-Notenbankchef Jerome Powell warnte am Dienstag ebenfalls vor "sehr hoch bewerteten Vermögenswerten", ohne jedoch explizit Technologieunternehmen zu nennen.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

