Speicher fehlen
Wegen KI: Cloud-Kapazitäten bei Microsoft und Alphabet werden knapp
Die KI hat nicht nur einen großen Energiehunger: Sie verschlingt auch Rechenkapazitäten. Daher werden Microsofts Engpässe bei Rechenzentren länger anhalten, als das Unternehmen bisher angegeben hat.
- Microsoft hat Engpässe bei Rechenzentren bis 2026.
- Mangel an Servern betrifft GPUs und CPUs für KI.
- Europa hat noch ausreichende Kapazitäten verfügbar.
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In mehreren US-Regionen fehlt es an physischem Platz und an Servern. Das berichtet Bloomberg unter Berufung auf Insider-Informationen.
Neue Abonnements für Cloud-Dienste der Azure-Plattform seien in wichtigen Server-Regionen – darunter Nord-Virginia und Texas – bis in die erste Jahreshälfte 2026 eingeschränkt. Das sei ein längerer Zeitraum, als Microsoft bislang kommuniziert hatte. Noch im Juli hatte Finanzchefin Amy Hood erklärt, die Engpässe würden bis Ende 2025 bestehen bleiben.
Der Mangel betrifft sowohl Hochleistungsrechner mit Grafikprozessoren (GPUs), die für künstliche Intelligenz eingesetzt werden, als auch Rechenzentren mit herkömmlichen Prozessoren (CPUs), die klassische Cloud-Dienste betreiben.
Azure ist Microsofts wichtigster Wachstumstreiber: Die Cloud-Sparte erzielte im Geschäftsjahr 2025 einen Umsatz von über 75 Milliarden US-Dollar und wächst schneller als die Konkurrenz von Amazon Web Services und Google Cloud. Auch Amazon und Google berichteten von ähnlichen Engpässen.
Microsoft befindet sich in einer historischen Ausbauphase, um neue Rechenzentren ans Netz zu bringen – allein im vergangenen Jahr wurde eine zusätzliche Kapazität von über zwei Gigawatt geschaffen.
"Seit dem Start von ChatGPT und GPT-4 ist es fast unmöglich geworden, Kapazitäten schnell genug zu erweitern", sagte Technikchef Kevin Scott Anfang Oktober auf der Italien Tech Week. "Selbst unsere ehrgeizigsten Prognosen erweisen sich regelmäßig als zu konservativ."
Für diese CPU-basierten Aufgaben ist OpenAI derzeit Microsofts größter Kunde, heißt es aus dem Unternehmen.
Da Planung, Bau und Inbetriebnahme eines Rechenzentrums Jahre dauern, sind Verzögerungen unvermeidlich. Viele Komponenten – von Halbleitern bis hin zu Transformatoren – unterliegen langen Lieferzeiten.
Das Problem beschränke sich aber zunächst auf die USA: In Europa seien noch genügend Kapazitäten vorhanden.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

