Drohnenabwehr made in Germany
Bundeswehr rüstet die Luftabwehr auf: Rheinmetall liefert 600 Skyranger
Die Bundeswehr möchte ihre Luftverteidigung massiv ausbauen und setzt dabei auf den Flugabwehrpanzer Skyranger des Rüstungskonzerns Rheinmetall. Kostenpunkt: Neun Milliarden Euro.
- Bundeswehr plant 600 Skyranger für 9 Mrd. Euro.
- Neuer Flugabwehrpanzer ersetzt Gepard, vielseitig einsetzbar.
- Skyranger effektiv gegen Drohnen, moderne Sensorsysteme.
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Geplant ist der Erwerb von über 600 der modernen Panzer, die vor allem zur Bekämpfung von Drohnen eingesetzt werden sollen. Die Bundesrepublik reagiert damit auf die steigende Bedrohung durch unbemannte Flugobjekte, die zunehmend ein zentrales Element moderner Kriegsführung darstellen.
Der Skyranger ist ein hochentwickeltes Waffensystem, das den legendären Gepard-Flugabwehrpanzer ablöst. Obwohl der Skyranger anfangs nur als Turm angeboten wurde, ist dieser inzwischen so flexibel, dass er auf verschiedene Plattformen montiert werden kann. Besonders geeignet ist der Radpanzer Boxer, aber auch auf Kettenfahrzeuge wie den Lynx oder leichte Lkw könnte der Turm installiert werden. Dies macht den Skyranger zu einem äußerst vielseitigen System.
Ausgestattet mit einer 35-mm-Revolverkanone, die eine beeindruckende Feuerrate von bis zu 1.000 Schüssen pro Minute erreicht, ist der Skyranger besonders effektiv im Umgang mit schnellen Luftzielen. Dabei kommt eine spezielle Air-Burst-Munition zum Einsatz, die über oder vor dem Ziel explodiert und eine Wolke von Wolframprojektilen freisetzt – perfekt, um Drohnen oder auch kleine Flugkörper zu vernichten.
Das System kann sowohl autonom als auch in einem Verbund arbeiten, indem es Ziele von einer zentralen Kontrolleinheit zugewiesen bekommt. Der Skyranger verfügt über ein hochmodernes Sensorsystem, das unter anderem aus Infrarotkameras und einem Laser-Entfernungsmesser besteht, und bietet so eine exzellente Zielerfassung – auch bei schlechten Wetterbedingungen oder in der Nacht.
Die Deutschen stehen nach der Ausmusterung des Gepards vor einer bedeutenden Lücke in der Luftverteidigung, die nun durch die Beschaffung des Skyrangers geschlossen werden soll. Ein Bericht des Handelsblatts zufolge wird der Auftragswert für die geplanten 600 Einheiten auf mehr als neun Milliarden Euro geschätzt, mit einer geplanten Lieferung bis 2030. Eine erste Bestellung von 19 Skyrangern, die eigentlich bis Ende 2024 ausgeliefert werden sollte, ist aufgrund von Priorisierungen für die Ukraine verzögert worden.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die Rheinmetall Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -2,11 % und einem Kurs von 1.858EUR auf Tradegate (10. Oktober 2025, 16:24 Uhr) gehandelt.
