Preisbeben als Vorwarnung?
Droht Silber das Ikarus-Schicksal? Silberpreis vor gewaltigen Bewegungen
Ist Silber zu hoch - zu heiß gelaufen? Dass Silber über die 50 USD vorstoßen würde, überraschte angesichts der Vehemenz der Preisrallye nicht. Auch nicht das kurze Preisbeben, das nach dem Rekord einsetzte. Nun gilt es!
- Silberpreis über 50 USD: Zwischenstation, nicht Ende
- Rücksetzer bieten Kaufchancen, Risiko von Gewinnmitnahmen
- Silber als sichere Alternative zu Gold, Rallye geht weiter
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Droht Silber das Ikarus-Schicksal?
In der letzten Silber-Kommentierung an dieser Stelle wurde das Erreichen der 50 US-Dollar als Frage der Zeit eingeordnet. Und so kam es dann auch. Der Silberpreis sprengte nur wenige Tage später den Preisbereich von 50 US-Dollar. Als Zugpferd erwies sich einmal mehr die spektakuläre Rallye des Goldpreises.
Dass nun sowohl Silber als auch Gold temporär unter die Räder kamen, sollte nicht überbewertet werden. Auch wenn Silber angesichts des parabolischen Preisanstiegs auf den ersten Blick Gefahr läuft, so zu enden, wie Ikarus in der griechischen Mythologie, zeigt ein zweiter Blick, dass die 50 US-Dollar noch nicht die Endstation sein müssen und es noch viel höher hinausgehen kann. Und nicht zuletzt passt die beeindruckende Reaktion des Silberpreises am Freitag auf das knackige Preisbeben vom Donnerstag in das Bild einer intakten, noch nicht vollendeten Rallye. Der Wochenschluss von Silber oberhalb von 50 US-Dollar war eminent wichtig. Kurzer Schwenk zum Ölmarkt. Während Gold und Silber zum Wochenausklang Stärke zeigten und am Freitag kräftig zulegen konnten, brach über Brent Öl die „Preisapokalypse“ herein. Brent Öl durchschlug die eminent wichtige Unterstützung von 65 US-Dollar. Der Abverkauf läuft bei Brent Öl.
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Schrecksekunde für Silber, danach Comeback
Der Donnerstagshandel (09. Oktober) entwickelte sich zu einer kurzen aber heftigen Achterbahnfahrt. Dem eindrucksvollen Rekordhoch folgte ein knackiger Rücksetzer. Die Reaktion am Freitag lässt aber erwarten, dass die Rallye bei Silber noch nicht zu Ende ist. Der Wochenschluss oberhalb der eminent wichtigen Marke von 50 US-Dollar nährt die Hoffnung auf weitere Preissteigerungen. Rücksetzer werden nach wie vor zum Einstieg bzw. zum Kauf genutzt. Dennoch verdeutlicht der Rücksetzer, dass das Risiko von überraschend einsetzenden Gewinnmitnahmen mit fortschreitender Rallye zunimmt. Der Abstand des Silberpreises zu seiner 200-Tage-Linie ist mit beachtlich nur unzureichend beschrieben.
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US-Dollar, Anleiherenditen und Gold-Silber-Ratio
Sowohl der US-Dollar als auch die Renditen der für die Betrachtung wichtigen 10-jährigen US-Staatsanleihen zeigten am Donnerstag zunächst eine Aufwärtsreaktion. Diese verpuffte jedoch recht
schnell. Vor allem die Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen gerieten am Freitag massiv unter Druck und haben nun die 4-Prozent-Marke und das knapp darunter liegende 52-Wochen-Tief vor Augen.
Eine Fortsetzung Abwärtsbewegung bei den Renditen dürfte Gold und Silber weiter stützen.
Gold beendete die Handelswoche bei 4.014 US-Dollar, Silber bei 50,2 US-Dollar. Die Gold-Silber-Ratio beträgt dementsprechend knapp 80. Vor einer Woche lag die Ratio bei knapp 81. Seit Wochen sinkt
die Ratio, d.h., dass sich Silber in der aktuellen Phase besser entwickelt als Gold. Bis zum langfristig relevanten Wert von 60 ist aber nach wie vor ein langer Weg.
Zusammengefasst – Silberpreis von 50 US-Dollar nur Zwischenstation
Aktienindizes, wie Dax, S&P 500 und Nasdaq 100, wanken bedenklich. Sorgen hinsichtlich einer Eskalation im Handelskonflikt zwischen den USA und China belasten die Aktienmärkte. Gold und Silber werden als sichere Häfen angesteuert. Zwei zentrale Aspekte sprechen unter anderem für die Fortsetzung der Silberpreisrallye – das Defizit, in dem Silber sich bereits seit geraumer Zeit befindet und der Umstand, dass Silber von Anlegern und Investoren mittlerweile als Alternative zu Gold geschätzt wird, wenn es darum geht, sichere Häfen anzusteuern. Die Aktien der Silberproduzenten, unter anderem Fresnillo, Pan American Silver und die altehrwürdige Hecla Mining, stellen weiterhin exzellente Alternativen zu den hochbewerteten Tech-Aktien dar. Die massiven Kurseinbrüche bei AMD, Nvidia etc. sollten zur Vorsicht mahnen.
Kurzum. Derzeit spricht mehr dafür, dass die 50 US-Dollar für Silber nur eine Zwischenstation sind, als dagegen. Auf lange Sicht muss auch über Silberpreise im dreistelligen Bereich diskutiert werden. Aus charttechnischer Sicht ist der Weg auf der Oberseite frei. Belastbare Unterstützungen sind ob des exponierten Preisniveaus hingegen Mangelware. Etwaige Rücksetzer sollten daher idealerweise eng begrenzt bleiben.
Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
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