Nach neuen Mehrjahreshochs
Händler in Panik: Silber wird jetzt im Flugzeug um die Welt geflogen!
Der Preis für eine Feinunze Silber ist in der Nacht zum Montag auf ein neues Mehrjahreshoch geklettert. Auch Gold war im asiatischen Handel erneut gefragt.
- Silberpreis erreicht neues Mehrjahreshoch bei 51,50 USD.
- Handelsstreit USA-China treibt Edelmetall-Nachfrage an.
- Technische Indikatoren warnen vor überkauften Märkten.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Silber überwindet vierzehnjährige Durststrecke
Angetrieben von der neuerlichen Eskalation im Zoll- und Handelsstreit zwischen den USA und China und politischen Unsicherheiten wie beispielsweise in Frankreich bleiben Edelmetalle als Absicherungsinstrumente gefragt.
Die Feinunze Silber verteuerte sich in der Nacht zum Montag um mehr als 2 Prozent und erreichte mit einem Spot-Preis von 51,50 US-Dollar den höchsten Stand seit vielen Jahren. Damit konnte das Hoch aus dem April 2011 übertroffen werden, womit die Zeichen charttechnisch auf einen Ausbruch stehen und das 1980 markierte Rekordhoch bei 52,50 US-Dollar nur noch eine Frage der Zeit sein dürfte.
Hohe Preisunterschiede: Im Flugzeug um die (halbe) Welt
Besonders stark gefragt ist Silber aktuell an der wichtigen Rohstoffbörse in London. Bloomberg berichtete am Wochenende, dass Händlerinnen und Händler teure Transportkapazitäten in Flugzeugen buchen würden, um von den Preisunterschieden zwischen den Handelsplätzen New York und London zu profitieren. Eine Praxis, die üblicherweise Gold vorbehalten ist, das sich ebenfalls weiter verteuert hat und auf ein neues Allzeithoch geklettert ist.
Preistreibend wirkt sich Medienberichten zufolge außerdem aus, dass die US-Regierung die Einstufung von Silber sowie Platin und Palladium als kritische Rohstoffe prüft. Das könnte die physische Nachfrage weiter stärken, während gleichzeitig Fördermaßnahmen für Bergbauunternehmen folgen könnten.
Nach starken Zugewinnen wächst der technische Gegenwind
Gegenüber dem Jahreswechsel hat sich Silber inzwischen um mehr als 78 Prozent verteuert, während Gold um immerhin 55 Prozent geklettert ist. Für Palladium ging es um rund 60 Prozent bergauf, während sich Platin sogar um 80,5 Prozent verteuert hat.
Technisch wird die Luft für die Dauerrallye jedoch immer dünner. Der RSI-Wert für Gold liegt auf Tagesbasis bereits bei rund 80 Punkten, für Silber bei rund 84 – als Warnschwelle gelten 70 Zähler, als überkauft gelten Assets ab 80 Punkten.
Fazit: Läuft die Rallye zu heiß?
Noch extremere Werte zeigen sich auf Monatsbasis. Hier liegt der RSI-Wert für Silber bei 82,5 und für Gold sogar bei 91,5 Punkten. Das ist ein Wert auf Extrem-Niveau, der üblicherweise Spekulationsblasen markiert.
Nach dem Ende des letzten Höhenfluges ging es für Silber mit dem Corona-Tief bei 11,64 US-Dollar pro Feinunze zwischenzeitlich um 76,5 Prozent bergab. Gold gab nach dem bis in den September 2011 anhaltenden Bullrun schließlich um mehr als 45 Prozent nach, ehe eine Erholung einsetzte.
Das verdeutlicht die Abwärtsrisiken, die auch bei als "sicher" geltenden Assets lauern können. Anlegerinnen und Anleger sollten trotz des fundamentalen Rückenwindes durch zahlreiche Unsicherheiten daher mit wachsender Vorsicht agieren.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

