Tech-Deal
ABB und Nvidia schmieden Allianz für KI-Rechenzentren
ABB und Nvidia bündeln ihre Kräfte, um die Energieinfrastruktur für die nächste Generation von KI-Rechenzentren zu revolutionieren.
- ABB und Nvidia entwickeln Energieinfrastruktur für KI.
- 800-VDC-Stromversorgung steigert Effizienz von Rechenzentren.
- ABB verkauft Robotik-Sparte, Fokus auf KI-Technologien.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Das europäische Ingenieur- und Technologieunternehmen ABB hat eine Partnerschaft mit dem US-Chiphersteller Nvidia bekannt gegeben, um gemeinsam die nächste Generation von Energieinfrastrukturen für KI-Rechenzentren zu entwickeln. Ziel der Kooperation ist die Entwicklung skalierbarer Stromversorgungslösungen für Rechenzentren.
Energie für das KI-Zeitalter
Die Kooperation soll insbesondere Nvidias Vision unterstützen, 800 virtuelle Design- und Konstruktionsarchitekturen für die Einführung einer neuen 800-VDC-Stromversorgungsarchitektur zu realisieren. Diese Technologie soll 1-Megawatt-Serverracks effizienter mit Energie versorgen und so die Leistungsfähigkeit von KI-Systemen in großem Maßstab erhöhen.
"Mit der wachsenden Rechenlast durch KI-Modelle und datenintensive Anwendungen wird Energieeffizienz zum entscheidenden Wettbewerbsfaktor. Unsere Technologien ermöglichen es, den Energiebedarf von Rechenzentren um bis zu zweistellige Prozentsätze zu senken", erklärte ein ABB-Sprecher.
Forschungsschwerpunkt Rechenzentren
Rund 40 Prozent der Forschungsaktivitäten von ABB im Bereich Elektrifizierung sind auf Technologien fokussiert, die für Rechenzentren der Zukunft entscheidend sind – darunter elektrische Architekturen, Schutzgeräte, DC-Verteilung und Kühlung.
Mit HiPerGuard, der weltweit ersten unterbrechungsfreien Mittelspannungs-Stromversorgung auf Halbleiterbasis, bietet ABB bereits heute eine Lösung, die speziell für KI-Rechenzentren entwickelt wurde. Sie erlaubt eine höhere Leistungsdichte und Energieeffizienz auf kleinerem Raum.
Ergänzt wird das Portfolio durch den SACE Infinitus, den ersten IEC-zertifizierten Halbleiter-Leistungsschalter der Welt, der eine präzise Steuerung und hohe Geschwindigkeit für Gleichstromverteilungen ermöglicht.
Strategischer Umbau: ABB verkauft Robotik-Sparte an Softbank
Die Zusammenarbeit mit Nvidia folgt nur wenige Tage, nachdem ABB den Verkauf seiner Robotik-Sparte an den japanischen Technologiekonzern SoftBank für rund 5,4 Milliarden US-Dollar bekannt gegeben hat.
ABB will die Verkaufserlöse von rund 5,3 Milliarden US-Dollar im Einklang mit seinen Kapitalallokationsprinzipien einsetzen. Dabei sind rund 200 Millionen US-Dollar an Trennungskosten eingeplant, die teilweise bereits im Geschäftsjahr 2025 verbucht werden.
Blick auf die Quartalszahlen: Anleger erwarten Gewinnsprung
ABB wird außerdem am Donnerstag, den 16. Oktober 2025, die Ergebnisse für das dritte Quartal veröffentlichen. Analysten rechnen mit starken Zahlen. Laut Markterwartung soll der Gewinn je Aktie bei 0,652 US-Dollar liegen, nach 0,510 US-Dollar im Vorjahr – ein Anstieg um rund 28 Prozent. Der Umsatz wird auf 8,88 Milliarden US-Dollar geschätzt, was einer Steigerung von 9,6 Prozent gegenüber dem Vorjahresquartal entspricht.
Für das gesamte Geschäftsjahr erwarten Analysten im Schnitt einen Gewinn von 2,62 US-Dollar je Aktie (Vorjahr: 2,13 US-Dollar) und einen Umsatz von 34,99 Milliarden US-Dollar (Vorjahr: 33,07 Milliarden US-Dollar).
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion

