Milliardenverluste
Robinhood-Aktie treibt Shortseller in den Wahnsinn – und in den Ruin!
Um rund 280 Prozent haben sich die Anteile des Retail-Brokers Robinhood in diesem Jahr bereits gesteigert – sehr zum Unmut von Leerverkäufern.
- Robinhood-Aktien steigen 280% – Leerverkäufer verlieren.
- Privatanleger treiben Kurs, institutionelle Investoren sinken.
- Unternehmensbewertung extrem hoch – Risiko eines Crashs.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Robinhood-Aktie beschert Leerverkäufern Milliardenverluste
Der anhaltende Börsenboom hat seinen Niederschlag in diesem Jahr nicht nur am Gesamtmarkt gefunden, sondern auch in besonders begehrten Einzelaktien. Dazu gehört als Vermittler des gegenwärtigen Bullenmarktes auch der Retail-Broker Robinhood, dessen Aktie sich zeitweise um rund 300 Prozent verteuert hat. Gegenüber dem Stand vor einem Jahr liegt die Performance sogar bei einem Plus von 421 Prozent.
Doch über diese starken Zugewinne können sich nicht alle Anlegerinnen und Anleger gleichermaßen freuen: Das Nachsehen haben vor allem Shortseller, die mit der Aktie des revolutionären Brokeranbieters Milliardenverluste eingefahren haben. Der auf Leerverkäufe spezialisierte Datendienstleister S3 Partners beziffert die Verluste auf 3,5 Milliarden US-Dollar.
Der Kurs wird zunehmend von privaten Investoren getrieben
Getragen wird der Hype um die Aktie dabei zunehmend von Privatanlegerinnen und -anlegern, während der Anteil institutioneller Investoren auf 21 Prozent gesunken ist. Trotz überzeugender Argumente der Bären wie inzwischen zwei Quartalsberichte unter den Markterwartungen und einer hohen Unternehmensbewertung haben die Anteile immer weiter an Wert gewonnen.
Das hat sie laut S3 Partners in Bereich katapultiert, wovon aus Short-Squeeze-Gefahr besteht. Auf der internen Skala des Research-Hauses ist die Robinhood-Aktie mehrfach über einen Punktwert von 70 geklettert, der als "squeezeable" gilt. Die Punktwerte ergeben sich aus der Inhaberstruktur einerseits, sowie dem Anteil leerverkaufter Aktien und dem Handelsvolumen andererseits.
Technisch extrem überhitzte Kursentwicklung
Auch von technischen Schattenseiten der Rallye haben sich Anlegerinnen und Anleger bislang nicht beeindrucken lassen. Obwohl der Relative-Stärke-Index auf Monatsbasis bereits bei rund 88 Punkten liegt, was einen Extremwert darstellt und für eine Spekulationsblase spricht, ist die Aktie in den vergangenen Wochen immer weiter gestiegen.
Auch Kurse außerhalb der Bollinger Bänder haben die Käuferinnen und Käufer nicht aufhalten können. Dadurch ist der Abstand zu den gleitenden Durchschnitten inzwischen extrem: Die 200-Tage-Linie liegt bei 75 US-Dollar – und damit mehr als 50 Prozent vom jüngst erzielten Allzeithoch bei rund 155 US-Dollar entfernt. Auch das demonstriert, wie hoch der Kaufdruck hier zuletzt gewesen ist.
Unternehmensbewertung völlig aus dem Ruder gelaufen
Die Bewertung ist unterdessen ebenfalls auf ein Extremniveau geklettert. Für das laufende Geschäftsjahr ist das Unternehmen mit dem 80,1-Fachen der erwarteten Gewinne bewertet. Zum Vergleich sind Brokerage-Konzern im Mittel mit einem Kurs-Gewinn-Verhältnis von 10,7 bewertet. Auch bei anderen Kennziffern liegt Robinhood mehrere Hundert Prozent über dem Branchendurchschnitt.
Selbst das hohe Unternehmenswachstum in Rechnung gestellt, ist die Bewertung fundamental nicht länger zu vertreten. Das Kurs-Gewinn-Wachstumsverhältnis (PEG) liegt für das kommende Geschäftsjahr bei 2,5. Als günstig gilt ein Wert von 1,0 oder darunter, der Branchendurchschnitt liegt bei 1,12. Das Börseninformationsportal SeekingAlpha verleiht der Aktie für ihre Bewertung daher eine glatte 6.
Fazit: Am Ende könnten die Shorties doch noch gewinnen
Solange das Momentum der Aktie jedoch anhält und der Kurs auch mit massenhaften Käufen von Call-Optionen in die Höhe getrieben wird, dürften fundamentale Argumente keine Rolle spielen und Leerverkäufer weiter leiden. In diesem Fall gilt das Börsensprichwort, dass die Hausse die Hausse nährt. Doch Anlegerinnen und Anleger, die hier engagiert sind, sollten sich der Risiken bewusst sein.
Einerseits schmälern kurzfristige Kursgewinne die langfristigen Ertragschancen von Wertpapieren und andererseits kehren Unternehmensbewertungen historisch immer zu ihren Mittelwerten zurück. Das verbürgt sich bei Robinhood für die Gefahr eines Crashs. Am Ende könnten vor allem geduldige Shortseller mit tiefen Taschen doch als Sieger vom Platz gehen.
Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion
Die Robinhood Markets Registered (A) Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -3,86 % und einem Kurs von 116,9USD auf Tradegate (14. Oktober 2025, 10:07 Uhr) gehandelt.

