Jahresendrallye, Konsolidierung, Crash?
- Aktienmärkte überhitzt, Korrektur oder Crash droht.
- USA und China: Handelskonflikt könnte eskalieren.
- Bullenmarkt stabil, Jahresendrallye könnte folgen.
Jahresendrallye, Konsolidierung, Crash?
Die Aktienmärkte gelten als überhitzt, vor allem High-Tech. Viele warten auf die überfällige Korrektur, einige prophezeien den Crash. Da kommen die neuen Handelsscharmützel zwischen den USA und China offenbar wie gerufen, um den gewünschten Druckablass auszulösen. Sind wir jetzt im Risk off-Modus? Nimmt der Bullenmarkt nachhaltig Schaden? Droht er sogar zu einem fatalen Bärenmarkt zu werden?
„Wenn über eine dumme Sache endlich Gras gewachsen ist, kommt sicher ein Kamel gelaufen, das alles wieder runterfrisst“
Amerika und China kämpfen hartnäckig um die Führungsrolle in der Welt. So droht Washington ab 1. November mit Super-Zöllen und der Ausweitung von Exportkontrollen auf kritische amerikanische Software-Güter. Neu am Handelskonflikt ist, dass Peking nicht mehr nur abwartend und defensiv reagiert, sondern jetzt mit harten Exportkontrollen für seltene Erden selbst für hörbares Säbelrasseln sorgt.
Dabei erwartete man nach einer Entspannung mit Zoll-Karenzzeiten und Annäherungen in der TikTok-Frage eigentlich einen baldigen großen Handels-Deal zwischen beiden Ländern. Doch könnte nun der Handelskrieg erst richtig eskalieren mit allen negativen Folgen für die Weltwirtschaft und die Aktienmärkte?
Amerika und China können nicht mit-, aber auch nicht ohneeinander
Die Kraft des Faktischen und der gesunde Menschenverstand sprechen grundsätzlich dagegen. Die verbal harte Zollauseinandersetzung kann nicht darüber hinwegtäuschen, dass beide Streithähne im gleichen Boot sitzen. Niemand, der bei Trost ist, wird hier Löcher in den Rumpf bohren. Zunächst ist Amerika abhängig vom chinesischen Import seltener Erden. China kontrolliert aktuell über 60 Prozent der weltweiten Förderung und verfügt zu 85 bis 90 Prozent über die Raffinierungskapazitäten. Diese Rohstoffe sind unverzichtbar für High-Tech, E-Mobilität, Klimatechnologie, Smartphones, Laser oder Raketensteuerung. Zöge China die Schlinge immer enger, käme es zu einem Schock für die bislang robuste US-Wirtschaft und ihre noch robusteren Aktienmärkte, insbesondere High-Tech. Es wäre so, als ginge der Schokoladenindustrie der Kakao aus.

