Aktie vorbörslich im Plus
ASML übertrifft die Erwartungen: Aber das Wachstum schwächelt
Europas wertvollster Konzern verbucht mehr Bestellungen als erwartet, geht aber für das kommende Jahr von keinem Wachstum beim Umsatz aus. Das Sorgenkind heißt China.
- ASML übertrifft Bestellungen, Umsatzprognose bleibt flach.
- China-Geschäft schwächelt, geopolitische Risiken steigen.
- Starke KI-Nachfrage treibt Wachstum, Aktie steigt stark.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Der niederländische Chipmaschinen-Hersteller ASML hat für das dritte Quartal Buchungen in Höhe von 5,4 Milliarden Euro verzeichnet. Das waren zwar weniger als im Vorquartal, aber immer noch mehr als die von Analysten im Schnitt erwarteten 4,9 Milliarden Euro. Die Umsätze im dritten Quartal lagen bei 7,5 Milliarden Euro und damit leicht unter den Prognosen von 7,7 Milliarden Euro.
CEO Christophe Fouquet betonte, dass die Nachfrage insbesondere bei hochmodernen EUV-Maschinen für KI-Chips anhält, während das Geschäft in China deutlich rückläufig sein dürfte. ASML hat im dritten Quartal die Analystenerwartungen übertroffen und signalisiert, dass der Umsatz 2026 mindestens auf dem Niveau von 2025 liegen dürfte. Angetrieben wird das Wachstum vor allem durch die starke Nachfrage nach Maschinen für künstliche Intelligenz.
Gleichzeitig warnt ASML vor geopolitischen Risiken: US-Beschränkungen und Handelsstreitigkeiten mit China könnten die Verkäufe dort belasten. Im dritten Quartal entfielen 42 Prozent der Umsätze auf China, nach 27 Prozent im Vorquartal.
Die ASML-Aktie hat seit Anfang September fast 40 Prozent zugelegt, vor allem in Erwartung eines boomenden KI-Geschäfts. Die Niederländer sind damit wieder das wertvollste Unternehmen Europas. Nach Ankündigung der Zahlen ging es für die Aktie bei Tradegate am Mittwochmorgen rund 3,7 Prozent aufwärts.
"Wir sehen weiterhin positive Impulse bei KI-Investitionen, die sich auf immer mehr Kunden ausweiten", erklärte Fouquet laut Bloomberg. Allein OpenAI investiert nach eigenen Angaben in Rechenzentren und Chips im Volumen von mehr als einer Billion US-Dollar. Auch Großkunden wie Taiwan Semiconductor Manufacturing und Samsung melden starke Nachfrage nach KI-Chips.
Das Unternehmen plant, seine Jahresumsätze bis 2030 auf bis zu 60 Milliarden Euro zu steigern, verglichen mit 28,3 Milliarden Euro im Vorjahr. Auch ein Ausbau der Belegschaft am Hauptsitz in Veldhoven ist vorgesehen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die ASML Holding Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +3,35 % und einem Kurs von 872,8EUR auf Tradegate (15. Oktober 2025, 08:11 Uhr) gehandelt.
