Weniger Arbeiter mehr KI
Amazon vor nächster Entlassungswelle für milliardenschwere KI-Offensive
Amazon plant neue Stellenstreichungen, während der Techriese Milliarden in KI steckt, um den Konzern radikal auf Zukunftstechnologien auszurichten.
- Amazon plant Stellenabbau im HR-Bereich bis 15%.
- Massive Investitionen in KI: über 100 Mrd. USD 2023.
- Weitere Entlassungen in Supportfunktionen möglich.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Amazon bereitet eine neue Runde umfangreicher Stellenstreichungen in seiner Konzernzentrale vor. Besonders betroffen ist diesmal der Personalbereich People eXperience and Technology (PXT), wie zwei mit der Angelegenheit vertraute Personen gegenüber dem US-Wirtschaftsmagazin Fortune erklärten. Nach den Informationen könnten bis zu 15 Prozent der Belegschaft in der Personalabteilung betroffen sein. Konkrete Zahlen und ein genauer Zeitplan sollen intern derzeit noch abgestimmt werden.
Konzern spricht von Effizienzprogramm
Der mögliche Abbau im HR-Bereich folgt auf bereits erfolgte Entlassungen im Jahr 2025. Zu Jahresbeginn hatte Amazon rund 100 Stellen in seiner Sparte Bücher – inklusive Kindle und Goodreads – abgebaut. Weitere rund 100 Positionen fielen in den Bereichen Devices & Services, AWS sowie Kommunikation weg. Das Unternehmen begründete die Kürzungen mit der Notwendigkeit, die Effizienz zu steigern und Ressourcen stärker auf profitablere Wachstumssegmente zu konzentrieren.
Gigainvestitionen in künstliche Intelligenz verändern Jobprofile
Während Stellen in klassischen Verwaltungsbereichen gestrichen werden, investiert Amazon gleichzeitig massiv in Zukunftstechnologien. Mehr als 100 Milliarden US-Dollar sollen im laufenden Jahr in den Ausbau globaler Cloud- und KI-Rechenzentren fließen. Neben der Weiterentwicklung des hauseigenen KI-Assistenten Q und der OpenAI-Konkurrenzmodelle aus AWS will Amazon Unternehmen verstärkt leistungsfähige Cloud-basierte KI-Lösungen zur Verfügung stellen.
Konzernchef Andy Jassy hatte bereits mehrfach deutlich gemacht, dass künstliche Intelligenz langfristig ganze Berufsfelder verändern werde. Besonders Büro- und Verwaltungsfunktionen stehen nach seinen Aussagen vor einem strukturellen Wandel. "Automatisierung wird nicht alle Jobs ersetzen, aber sie wird viele Tätigkeiten neu definieren. Unsere Teams müssen flexibel bleiben und Kompetenzen in Richtung KI und Daten erweitern", so Jassy in einem zuvor veröffentlichten Memo an Mitarbeiter.
Weitere Entlassungen möglich
Die möglichen Kürzungen im Personalbereich könnten nicht das Ende der Sparrunde darstellen. Laut Fortune werde intern bereits geprüft, ob auch andere Supportfunktionen betroffen sein könnten. Es sei nicht auszuschließen, dass weitere Abteilungen verkleinert würden, um Budgets stärker in KI-nahe Projekte umzulenken.
Die Aktie von Amazon schloss zuletzt an der Nasdaq bei 216,39 US-Dollar und liegt damit 1,67 Prozent im Minus.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Amazon Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +0,49 % und einem Kurs von 187,5USD auf Tradegate (15. Oktober 2025, 08:30 Uhr) gehandelt.

