Schulterzucken in Peking

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    US-Drohung gegenüber China verpufft – Trump fehlen die Trümpfe

    Die Vereinigten Staaten drohen, kein Speiseöl aus China mehr zu importieren – eine Reaktion auf die Weigerung Pekings, US-Sojabohnen zu kaufen. Die Drohung geht allerdings ins Leere.

    Für Sie zusammengefasst
    • USA drohen mit Stopp von Speiseöl-Importen aus China.
    • Chinas Speiseölexporte in die USA sind bereits stark gesunken.
    • Trumps Drohung hat kaum wirtschaftliche Auswirkungen.
    • Report: Platzt die Alles‑Blase?
    Schulterzucken in Peking - US-Drohung gegenüber China verpufft – Trump fehlen die Trümpfe

    In der jüngsten Eskalation im Handelsstreit mit China hat US-Präsident Donald Trump damit gedroht, kein Speiseöl aus dem Land mehr zu importieren. Doch die Drohung hat wenig Substanz, da China in letzter Zeit sowieso kaum noch Speiseöl in die USA exportiert hat. Der wirtschaftliche Schaden beträgt nur einen Bruchteil der Schäden für die US-Landwirte durch den Boykott von Sojaeinfuhren durch die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft.

    Hintergrund der Ankündigung Trumps ist die Weigerung Chinas, US-Sojabohnen zu kaufen, was Trump als "wirtschaftlich feindlichen Akt" bezeichnete. Der US-Präsident betonte, dass die USA Speiseöl auch selbst produzieren könnten und nicht auf China angewiesen seien. Und während er das als "Vergeltung" für Chinas Weigerung, US-Sojabohnen zu kaufen, darstellt, haben Analysten eine andere Sichtweise.

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    "Die USA haben ohnehin fast vollständig aufgehört, Speiseöl aus China zu kaufen, daher gibt es kaum Auswirkungen und seine Drohungen sind leer", erklärt ein Händler aus China, der namentlich nicht genannt werden will, gegenüber Reuters. "Die heimischen Produzenten nehmen derzeit hauptsächlich Aufträge aus Europa entgegen und berücksichtigen den US-Markt nicht mehr", fügt ein weiterer Trader hinzu.

    Tatsächlich sind die Speiseöleinfuhren der USA in den ersten acht Monaten des Jahres um 65 Prozent eingebrochen. Wenn sich der Rest des Jahres weiter so entwickelt und es nicht zu einem vollständigen Einfuhrstopp kommt, dürften sich die Importe 2025 auf insgesamt 430 Millionen US-Dollar summieren – verglichen mit 1,2 Milliarden US-Dollar im vergangenen Jahr. Die chinesischen Importe von US-Sojabohnen haben 2024 allerdings rund 12,6 Milliarden US-Dollar betragen, fast das Dreißigfache der potenziellen Ölausfuhren. Kein Wunder, dass die Drohung Trumps in China bislang eher eine Mischung aus Verwunderung und Schulterzucken ausgelöst hat.

    Für China sind Sojabohnen ein entscheidender Rohstoff, da sie vor allem in der Schweinefleischproduktion und als Tierfutter verwendet werden. Doch anstatt sie aus den USA zu beziehen, ist das Land auf andere Anbieter umgeschwenkt, vor allem aus Südamerika.

    Noch vor wenigen Tagen hatte US-Vizepräsident JD Vance gegenüber Fox News erklärt, dass "der Präsident der Vereinigten Staaten weit mehr Trumpfkarten als die Volksrepublik China" auf der Hand habe. Bislang sieht es allerdings eher danach aus, als habe die US-Regierung gar nicht so viele Trümpfe auf der Hand.

    Trumps Drohung, das Geschäft mit Speiseöl zu beenden, wirkt jedenfalls wie ein politisches Manöver ohne weitreichende wirtschaftliche Konsequenzen. Ob China dadurch dazu bewegt werden kann, wieder US-Sojabohnen einzukaufen, ist fraglich. Vielmehr stellt sich die Frage, warum die US-Regierung zu einem so offensichtlich schwachen Druckmittel greift.

    Hat Trump womöglich gar keine Trümpfe mehr auf der Hand?

    Autor: Ingo Kolf, wallstreetONLINE Redaktion


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    Verfasst vonRedakteurIngo Kolf
    Schulterzucken in Peking US-Drohung gegenüber China verpufft – Trump fehlen die Trümpfe Die Vereinigten Staaten drohen, kein Speiseöl aus China mehr zu importieren – eine Reaktion auf die Weigerung Pekings, US-Sojabohnen zu kaufen. Die Drohung geht allerdings ins Leere.