Comeback?
Salesforce-Aktie steigt nach neuem Wachstumsziel bis 2030
Salesforce peilt über 60 Milliarden US-Dollar Umsatz bis 2030 an und will mit KI-Innovationen das Vertrauen der Anleger zurückgewinnen.
- Salesforce plant über 60 Mrd. USD Umsatz bis 2030.
- Rückkehr zu zweistelligem Wachstum ab 2026 prognostiziert.
- KI-Entwicklung mit OpenAI und Anthropic intensiviert.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Die Aktie von Salesforce legte am Mittwoch im nachbörslichen Handel um 3,6 Prozent zu, nachdem der US-amerikanische Softwarekonzern auf seiner jährlichen Dreamforce-Konferenz in San Francisco ein neues, ambitioniertes Wachstumsziel für das Jahr 2030 bekannt gegeben hatte.
Das Unternehmen erwartet nun einen Umsatz von über 60 Milliarden US-Dollar bis zum Geschäftsjahr 2030, was über der aktuellen Analystenprognose von 58,37 Milliarden US-Dollar liegt. Die Prognose berücksichtigt nicht die Auswirkungen der bevorstehenden Übernahme des Datenmanagementunternehmens Informatica, die voraussichtlich Mitte 2026 abgeschlossen sein wird.
Rückkehr zu zweistelligem Wachstum
"Wir hatten eine Phase etwas langsamerer Expansion, aber diese Phase ist nun vorbei", sagte Robin Washington, Chief Operating and Financial Officer von Salesforce, vor Investoren. "Das Wachstum beschleunigt sich wieder deutlich."
Salesforce prognostiziert für die Geschäftsjahre 2026 bis 2030 ein organisches Umsatzwachstum von über zehn Prozent jährlich – eine Rückkehr zu zweistelligen Wachstumsraten, nachdem das Plus seit Mitte 2024 unter dieser Marke lag.
Washington betonte zudem, dass Salesforce seit Beginn des Geschäftsjahres 2024 über 10 Milliarden US-Dollar in organische Forschung und Entwicklung investiert habe. Diese Investitionen sollen sich nun in Form nachhaltigen Wachstums und profitablerer Geschäftsbereiche auszahlen.
Künstliche Intelligenz als Wachstumstreiber
Trotz zunehmender Konkurrenz durch sogenannte "vibe-coding"-Tools – KI-Systeme, die Software automatisch aus Textanweisungen generieren – zeigte sich CEO Marc Benioff gelassen. "Es kursiert viel Unsinn da draußen", sagte Benioff. "Zum Beispiel die Vorstellung, dass KI-Systeme bereits den Großteil der Software schreiben. Das entspricht schlicht nicht der Realität."
Salesforce setzt stattdessen auf die Weiterentwicklung seiner eigenen KI-basierten Plattform Agentforce, die Kundendienst- und Geschäftsprozesse automatisieren soll. Die Lösung ermöglicht Unternehmen, Chatbots und virtuelle Service-Agenten auf Basis großer Sprachmodelle in ihre Systeme zu integrieren.
Im Rahmen der Dreamforce-Konferenz kündigte Salesforce zudem Agentforce Voice an – eine Erweiterung, mit der Unternehmen auch telefonische Kundenanfragen automatisiert bearbeiten können.
Stärkere Partnerschaften mit OpenAI und Anthropic
Um die Leistungsfähigkeit seiner KI-Angebote zu steigern, hat Salesforce seine Kooperationen mit den führenden KI-Modellentwicklern OpenAI und Anthropic vertieft. Deren neueste Sprachmodelle sollen künftig direkt in die Agentforce-Plattform integriert werden.
Bereits heute nutzen große Konzerne wie FedEx, PepsiCo, Pandora, Williams Sonoma und andere die Technologie von Agentforce, teilte das Unternehmen mit.
Analysten sehen Nachholpotenzial
Trotz der positiven Aussichten befindet sich die Salesforce-Aktie seit Jahresbeginn fast 30 Prozent im Minus.
"Investoren stellen weiterhin die Frage, warum die Einführung von Agentforce langsamer als erwartet verläuft", schrieben Analysten von RBC Capital Markets kürzlich in einer Mitteilung an Kunden. "Sollte Salesforce jedoch die angekündigten Produktverbesserungen umsetzen und die Partnerschaften mit führenden KI-Anbietern monetarisieren, könnte das Unternehmen wieder auf den Wachstumspfad zurückkehren."
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
Die Salesforce Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +3,86 % und einem Kurs von 211,1EUR auf Tradegate (16. Oktober 2025, 08:01 Uhr) gehandelt.

