Druck von allen Seiten
XRP-Kurs fällt weiter – Ripple kämpft gegen Vertrauensverlust und Regulierung
Während der Kurs von XRP weiter einbricht, kämpft Ripple mit regulatorischem Gegenwind und versucht, mit neuen Projekten das Vertrauen zurückzugewinnen.
- XRP-Kurs fällt weiter, Verlust bei 13 Prozent.
- Ripple kämpft gegen regulatorische Hürden, neue Projekte.
- Garlinghouse kritisiert Banken, fordert fairen Zugang.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Am Donnerstagmittag notiert XRP bei 2,44 US-Dollar, ein Tagesminus von 2,47 Prozent. Auf Wochensicht hat sich der Verlust auf 13 Prozent ausgeweitet. Der gesamte Krypto-Markt fällt um weitere 1,77 Prozent auf 3,77 Billionen US-Dollar, während der Fear & Greed Index auch weiter zurückgeht – von 37 auf 32. Noch in der vergangenen Woche lag er bei 58 Punkten. (Stand: 12:30 Uhr MESZ).
Massive Enthebelung trifft XRP-Markt
Das offene Interesse an XRP-Futures ist in den letzten Tagen um 50 Prozent auf 4,22 Milliarden US-Dollar eingebrochen. Marktbeobachter werten dies als Zeichen für zwangsweise Enthebelung, da institutionelle Akteure und Market Maker ihre Risikopositionen angesichts der anhaltenden makroökonomischen und regulatorischen Unsicherheiten abbauen. Allein im Derivatemarkt wurden 10 Milliarden US-Dollar an Marktwert ausgelöscht, als sich der gehebelte Handel abrupt umkehrte.
Garlinghouse attackiert Wall-Street-Banken
Parallel zu den Kursbewegungen sorgt Ripple-CEO Brad Garlinghouse erneut für Schlagzeilen. Auf der DC Fintech Week kritisierte er die Wall-Street-Banken, die sich gegen den Zugang von Krypto-Unternehmen zu sogenannten "Fed Master Accounts" stellen.
"Man kann nicht verlangen, dass die Kryptoindustrie denselben regulatorischen Standards folgt – und ihr dann gleichzeitig den Zugang zur gleichen Infrastruktur verweigern", sagte Garlinghouse. "Das ist heuchlerisch und wettbewerbsfeindlich."
Master Accounts bei der US-Notenbank ermöglichen es Finanzinstituten, direkt mit dem Federal-Reserve-System zu interagieren – ein Privileg, das bislang klassischen Banken vorbehalten war. Ripple hat über seine Tochter Standard Custody & Trust Co. einen entsprechenden Antrag gestellt und strebt parallel eine bundesweite Banklizenz an. Garlinghouse betonte, dass eine solche Integration mehr Stabilität und Transparenz schaffen würde.
Ripple startet 200.000 US-Dollar Bug-Bounty für neues Kreditprotokoll
Während XRP an der Börse schwächelt, treibt Ripple die technische Entwicklung voran. Das Unternehmen kündigte gemeinsam mit der Sicherheitsplattform Immunefi eine sogenannte "Attackathon"-Veranstaltung an, bei der Entwickler und Sicherheitsexperten vom 27. Oktober bis 29. November den neuen XRPL Lending Protocol testen können.
Für gefundene Sicherheitslücken, die die Solvenz oder Sicherheit des Systems gefährden könnten, stellt Ripple Preisgelder in Höhe von 200.000 US-Dollar bereit. Sollte kein kritischer Exploit entdeckt werden, werden immerhin 30.000 US-Dollar an Teilnehmer mit wertvollen Beiträgen ausgeschüttet.
Das auf dem XLS-66-Standard basierende Kreditprotokoll unterscheidet sich von klassischen DeFi-Modellen: Es verzichtet auf Smart Contracts und On-Chain-Kollateral, bewertet Bonität off-chain und integriert traditionelle Risikomodelle. Damit will Ripple eine Brücke zwischen klassischen Kreditmärkten und On-Chain-Finanzierung schlagen.
Ziel sei es, institutionellen Anlegern einen regulierungskonformen Zugang zu Blockchain-Kreditgeschäften zu bieten, ohne die Transparenz der Ledger-Technologie aufzugeben.
Autor: Pascal Grunow, wallstreetONLINE Redaktion
XRP / USD wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Plus von +2,00 % und einem Kurs von 2,461USD auf CryptoCompare Index (16. Oktober 2025, 14:07 Uhr) gehandelt.

