Globale Märkte unter Spannung
Chinas neuer Schachzug erschüttert die Märkte: Trump winkt eine globale Chance
Die neuen Exportkontrollen von China für Seltene Erden erschüttern die Märkte. Für Trump öffnet sich die Möglichkeit, alte Allianzen neu zu stärken.
- Chinas Exportkontrollen destabilisieren globale Märkte.
- Trump sieht Chance, alte Allianzen neu zu stärken.
- Länder planen, Abhängigkeit von China zu verringern.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Chinas neue Exportkontrollen auf Seltene Erden bringen die globale Wirtschaft ins Wanken und eröffnen den USA unter Präsident Donald Trump neue Möglichkeiten, alte Allianzen zu stärken. Die Maßnahmen sorgten beim jährlichen Treffen internationaler Wirtschaftsführer in Washington für Diskussionen. Der US-Finanzminister Scott Bessent machte auf eine mögliche Koalition aufmerksam und sagte, Beamte führten "Gespräche mit unseren europäischen Verbündeten, Australien, Kanada, Indien und den asiatischen Demokratien", um eine umfassende Antwort zu entwickeln.
Japanische und deutsche Vertreter fordern einen gemeinsamen Kurs. Japans Finanzminister Katsunobu Kato rief die G-7-Länder auf, "sich zu vereinen und zu reagieren". Sein deutscher Kollege sprach über die Möglichkeit einer konzertierten Reaktion des Blocks. Australiens Premierminister reist nächste Woche nach Washington, um Verhandlungen über kritische Lieferketten zu führen. Ziel vieler Staaten ist es, ihre Abhängigkeit von chinesischen Rohstoffen zu verringern.
Vom Partner zum Konkurrenten
Noch vor 6 Monaten hatte Präsident Xi Jinping Länder aufgefordert, sich gegen die höchsten US-Zölle seit dem Zweiten Weltkrieg zusammenzuschließen. Nun verlangen die neuen Kontrollen sogar von ausländischen Exporteuren Genehmigungen, wenn ihre Produkte Spuren bestimmter chinesischer Mineralien enthalten. "Das größte Risiko besteht darin, dass die chinesische Regierung ihr Blatt überreizt", sagte Christopher Beddor, stellvertretender Forschungsdirektor für China bei Gavekal Dragonomics.
"Eine Störung der globalen Lieferketten für Seltene Erden könnte den Eindruck erwecken, dass Peking einer Vielzahl von Ländern ohne ersichtlichen Grund Schaden zufügt."
Xi und Trump treffen sich noch in diesem Monat in Südkorea. Vorab sollen Verhandlungsteams zusammentreten, um eine Lösung für die eskalierenden Spannungen zu finden. Obgleich ein Kompromiss möglich ist, bleibt unklar, ob China seine seit Jahren aufgebaute Rechtsgrundlage für Exportkontrollen wieder abbauen wird.
Chancen und Risiken für China
Chinas Vorgehen könnte langfristig die eigenen Beziehungen belasten. "Sobald Länder ihre Strategie für Seltene Erden überdenken, könnten sie auch andere Sektoren ins Visier nehmen, in denen China dominiert", erklärte Alicia Garcia Herrero, Chefvolkswirtin für den asiatisch-pazifischen Raum bei Natixis. Analysten sehen bereits Schritte der Europäischen Union, die chinesische Firmen zu Technologietransfers zwingen will, um lokal tätig zu sein. Der niederländische Eingriff bei Nexperia zeigt, dass Staaten zunehmend gezwungen sind, zwischen Washington und Peking zu wählen.
US-Handelsvertreter Jamieson Greer warnte vor den "unvorstellbaren" Folgen der Kontrollen, die von künstlichen Intelligenzsystemen bis hin zu Haushaltsgeräten alles betreffen könnten. "Es deckt die ganze Welt ab", betonte er und nannte Handelsströme zwischen Südkorea und Australien sowie US-Autos nach Mexiko als Beispiele, die blockiert werden könnten.
Ein globaler Balanceakt
Trotz der Unsicherheit versuchen viele westliche Länder, ihre Beziehungen zu Peking weiterhin sorgfältig auszubalancieren. In dieser Woche besuchen Minister aus Kanada, Spanien und Schweden das Reich der Mitte, begleitet von Emmanuel Bonne, dem diplomatischen Berater des französischen Präsidenten. Experten wie Scott Kennedy vom Center for Strategic and International Studies in Washington warnen, dass die fortgesetzte wirtschaftliche Aufrüstung beider Supermächte die internationale Ordnung gefährden könnte. "Andere Länder könnten versuchen, eine regelbasierte Ordnung wieder aufzubauen – ohne China oder die USA", sagte er.
Die aktuelle Situation zeigt, dass Chinas Versuch, Seltene Erden als geopolitische Waffe zu nutzen, nicht nur Washington, sondern die gesamte Weltwirtschaft mobilisiert. Ob Xi damit langfristig Erfolg hat, bleibt fraglich.
Saskia Reh, wallstreetONLINE Redaktion
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