Alarm bei US-Regionalbanken:
Wall Street wird nervös: Banken geraten wegen Kreditausfällen unter Druck
Die US-Regionalbanken Zions und Western Alliance müssen hohe Abschreibungen hinnehmen, die Aktien fallen zweistellig. Die Wall Street reagiert nervös. Bahnt sich eine neue Bankenkrise an?
- Zions und Western Alliance verzeichnen hohe Abschreibungen.
- Aktienkurse fallen stark, Dow Jones über 400 Punkte im Minus.
- Nervosität am Markt wegen möglicher Bankenkrise steigt.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Nach Sorgen um faule Kredite haben die US-Aktienmärkte haben am Donnerstag mit klaren Verlusten gehandelt. Zu den anhaltendem Handelskonflikt zwischen den USA und China sowie dem Shutdown der Regierung gesellt sich nun auch noch die Sorge vor neuen Turbulenzen im Bankensektor.
Der Dow Jones liegt am Nachmittag mehr als 400 Punkte im Minus – nachdem er zwischenzeitlich noch 170 Punkte zugelegt hatte. Der S&P 500 büßte fast ein Prozent ein, nachdem er zuvor 0,6 Prozent im Plus lag. Auch der Nasdaq gab 0,9 Prozent nach.
Besonders Regionalbanken gerieten unter Druck: Zions Bancorporation fiel um 12 Prozent, nachdem das Institut hohe Abschreibungen wegen problematischer Kredite verbucht hatte. Western Alliance sackte um 11 Prozent ab, nachdem ein Kreditnehmer mutmaßlich betrügerisch gehandelt hatte.
"Der Markt reagiert äußerst nervös auf kreditbezogene Verluste", kommentierte Jed Ellerbroek von Argent Capital Management gegenüber CNBC. "Nachrichten von Regionalbanken treffen den Sektor hart, kleine Finanzwerte stehen heute unter Druck."
Die Nervosität folgt auf die Insolvenzen zweier Autozulieferer, die Zweifel an lockeren Kreditvergaben, insbesondere im wenig transparenten Private-Credit-Bereich, geweckt haben. JPMorgan-Chef Jamie Dimon warnte kürzlich, dass auf die Pleite von First Brands und Tricolor Holdings weitere Fälle folgen könnten. "Wenn man eine Kakerlake sieht, gibt es wahrscheinlich noch mehr davon", hatte der einflussreichste US-Banker gesagt und damit große Diskussionen ausgelöst.
Die fallenden Aktienkurse gingen am Donnerstag einher mit einem Anstieg des Volatilitätsindex Vix auf den höchsten Stand seit Mai, sinkenden Renditen zehnjähriger US-Treasuries unter 4 Prozent und einem schwächeren US-Dollar, der zwischenzeitlich 0,4 Prozent nachgab.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
