Kursrakete ohne Schub
Droneshield tiefrot: Auf das Kursfeuerwerk folgt der Absturz
Gewinnmitnahmen und eine ausgereizte Bewertung machen der Überflieger-Aktie momentan zu schaffen. Die Papiere haben in den vergangenen 5 Handelstagen mehr als 20 Prozent verloren. Dabei wird ein Detail völlig übersehen.
- Droneshield-Aktie verliert 24% in 5 Tagen.
- Gewinnmitnahmen nach 550% Jahresplus verantwortlich.
- Markt für Drohnenabwehr: 63 Mrd. USD Potenzial.
- Report: Die Jahresendrallye rollt an
Die Droneshield-Aktie war im laufenden Jahr eine der heißesten Defense-Wetten für Kleinanleger. Die Aufrüstungswelle der NATO hat das kleine australische Unternehmen ins Rampenlicht katapultiert. In den vergangenen Tagen jedoch hatte die Aktie, die lange nur eine Richtung kannte, mit ungewohnten Verlusten zu kämpfen.
Nach starken Verlusten am Donnerstag ging es am Freitag an der australischen Börse weitere 8 Prozent abwärts. Innerhalb von 5 Tagen steht ein Kursverlust von 24 Prozent zu Buche. Beobachter machen dafür vor allem Gewinnmitnahmen verantwortlich: Seit Jahresbeginn hat die DroneShield-Aktie ein Plus von rund 550 Prozent verbucht.
Allein im September haben die Papiere fast 80 Prozent zugelegt. Solche spektakulären Zuwächse ziehen oft Rücksetzer nach sich. Analysten werten die aktuelle Schwäche daher als normale Konsolidierung, nicht als strukturelles Problem.
Wie groß das Potenzial für Drohenabwehr-Technologie ist, zeigt unterdessen ein neuer Branchenreport, den Droneshield am Donnerstag veröffentlichte. Darin schätzt das Unternehmen den weltweiten Markt für Antidrohnensysteme auf rund 63 Milliarden US-Dollar. Das geht aus dem sogenannten TAM-Report hervor, den das Unternehmen am Donnerstag veröffentlicht hat.
Die Studie teilt den Markt in zwei Segmente: Der militärische Bereich, zu dem Regierungen und Sicherheitsbehörden gehören, macht demnach 34,7 Milliarden US-Dollar aus. Hier kommen Drohnenabwehrlösungen unter anderem für militärische Fahrzeuge, Infanterie, Grenzsicherung und den Schutz wichtiger Einrichtungen sowie Persönlichkeiten zum Einsatz.
Der zivile Sektor wird auf 28,2 Milliarden US-Dollar geschätzt – fast die Hälfte des Gesamtmarktes. Ein Potenzial, das bislang von Anlegern oft noch unterschätzt wird. Zuletzt hatten Drohnenflüge über Flughäfen immer wieder für Alarm gesorgt. Die Europäische Union hatte daraufhin eine sogennante "Drone Wall" (Drohnen-Wand) zur Verteidigung ins Spiel gebracht. Auch hier könnten die Australier eine wichtige Rolle spielen.
"Die zivile Nachfrage hat sich an Flughäfen, Energienetzen, in Rechenzentren, Justizvollzugsanstalten und öffentlichen Einrichtungen beschleunigt. Standorte, die zunehmend sowohl unbeabsichtigten als auch vorsätzlichen Drohnenangriffen ausgesetzt sind", so Droneshield-CEO Oleg Vornik.
Trotz der kurzfristigen Kursschwäche und einem schwindelerregenden KGV von 500 dürften die Geschäftsaussichten für die Australier stabil bleiben. Die EU-Pläne für Drohnenabwehr und die Transformation von Droneshield zu einem Software-Spezialisten könnten für stabile Erträge und höhere Margen sorgen.
Autor: Julian Schick, wallstreetONLINE Redaktion
Die DroneShield Aktie wird zum Zeitpunkt der Veröffentlichung der Nachricht mit einem Minus von -11,11 % und einem Kurs von 2,36EUR auf Tradegate (17. Oktober 2025, 09:58 Uhr) gehandelt.
