Wegen Handelskrieg
Micron steigt aus Rechenzentren-Geschäft in China aus
Microns Chip-Geschäft in China erholt sich nicht mehr. Jetzt zieht das Unternehmen Konsequenzen.
- Micron stoppt Serverchip-Lieferungen nach China.
- Umsatzrückgang durch US-Sanktionen und Verbot.
- Chips für Auto- und Mobilsektor bleiben verfügbar.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Micron plant, die Lieferung von Serverchips an Rechenzentren in China einzustellen. Das Geschäft habe sich durch das Auslieferungsverbot von 2023 nicht mehr erholt, sagen Insider gegenüber Reuters.
Micron war der erste US-amerikanische Chiphersteller, der von Peking ins Visier genommen wurde – als Vergeltung für eine Reihe von Beschränkungen Washingtons, die darauf abzielten, den technologischen Fortschritt der chinesischen Halbleiterindustrie zu bremsen.
Das Unternehmen wird aber weiterhin Chips an Kunden aus dem Automobil- und Mobiltelefonsektor nach China verkaufen, heißt es. Auch der Laptop-Hersteller Lenovo bleibe Kunde. Das Chinageschäft macht 12 Prozent des Gesamtumsatzes aus.
Derzeit haben die USA Hunderte chinesischer Unternehmen sanktioniert. China ist stark von importierter Technologie abhängig.
Duch das Verbot ging der chinesische Rechenzentren-Boom an Micron weitgehend vorbei. China ist zur Zeit der zweitgrößte Markt für Server-Speicher.
Wettbewerber Samsung Electronics und SK Hynix sowie die chinesischen Unternehmen YMTC und CXMT, subventioniert von der chinesischen Regierung, konnten daraus Kapital schlagen.
Der Gesamtmarkt für Rechenzentren in China explodierte. Im vergangenen Jahr stieg er um das Neunfache auf 24,7 Milliarden Yuan (3,4 Milliarden US-Dollar).
Microns Schwierigkeiten in China wurden durch die heimische Nachfrage nach KI-Chips ausgeglichen. Das hat dem Unternehmen geholfen, einen rekordhohen Quartalsumsatz zu melden.
"Wir haben eine starke operative und Kundenpräsenz in China, und China bleibt ein wichtiger Markt für Micron und die Halbleiterindustrie insgesamt", sagt Micron in seiner Erklärung gegenüber Reuters.
Autor: Krischan Orth, wallstreetONLINE Redaktion

