Medikamentenpreise im Fokus
Pharma-Riese taumelt: Trumps Ankündigung lässt diese Aktien einbrechen!
Trumps Ankündigung einer deutlichen Preissenkung für Ozempic sorgt für Unruhe an den Märkten. Die Aktie von Novo Nordisk bricht daraufhin deutlich ein.
- Trumps Ankündigung: Ozempic-Preise sinken drastisch.
- Novo Nordisk-Aktien fallen um 6 Prozent nach Meldung.
- Unsicherheit für Investoren in Gewichtsreduktionsmarkt.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Die Aktien des dänischen Pharmakonzerns Novo Nordisk sind am Freitag in London im frühen Handel um knapp 6 Prozent eingebrochen (Stand 10:15 Uhr MESZ), nachdem US-Präsident Donald Trump am Vortag angekündigt hatte, die Preise für das meistverkaufte Abnehmmedikament des Unternehmens deutlich zu senken.
Während einer Veranstaltung im Weißen Haus zu Fruchtbarkeitsbehandlungen und Medikamentenpreisen erklärte Trump, die Kosten für das Mittel würden "viel niedriger" ausfallen. Auf Nachfrage präzisierte er: "Ich sprach von Ozempic – oder dem Fettverlust-Medikament. Sie werden viel günstiger werden."
Ozempic und Wegovy im Fokus der Preisverhandlungen
Ozempic ist in den Vereinigten Staaten eigentlich zur Behandlung von Diabetes zugelassen, wird aber häufig auch zur Gewichtsreduktion eingesetzt. Das Präparat teilt sich den Wirkstoff Semaglutid mit Wegovy, dem offiziell für Adipositas zugelassenen Medikament von Novo Nordisk. Beide Mittel gehören zur Wirkstoffklasse der sogenannten GLP-1-Agonisten, die den Blutzuckerspiegel regulieren und das Hungergefühl dämpfen.
Trump erklärte, die Preisreduktion solle schnell umgesetzt werden. Nach seinen Worten plane seine Regierung, den Preis für Ozempic von rund 1.300 US-Dollar auf 150 US-Dollar pro Monat zu senken. Der Listenpreis liegt derzeit bei etwa 1.000 US-Dollar, während Novo das Medikament an Selbstzahler bereits für 499 US-Dollar pro Monat verkauft.
Reaktion des Unternehmens und Marktfolgen
Ein Sprecher von Novo Nordisk bestätigte, das Unternehmen habe Gespräche mit der US-Regierung über die sogenannte "Most Favored Nation"-Verordnung geführt, die Preisverhandlungen zwischen der Regierung und Pharmafirmen vorsieht. Der Sprecher betonte, Novo konzentriere sich auf die Verbesserung von Patientenzugang und Bezahlbarkeit, äußerte sich jedoch nicht direkt zu Trumps Aussagen. Die Ankündigung des Präsidenten traf den gesamten Pharma-Sektor.
Neben Novo Nordisk verloren auch die Aktien der Wettbewerber Eli Lilly an der Nasdaq über vier Prozent und Zealand Pharma in London sogar knapp sieben Prozent (Stand 10:15 MESZ).
Regierungsbehörden prüfen Preisverhandlungen
Dr. Mehmet Oz, Leiter der US-Behörde Centers for Medicare and Medicaid Services, erklärte während der Veranstaltung, dass die Preisverhandlungen für GLP-1-Medikamente wie Ozempic noch nicht abgeschlossen seien. Diese Präparate gehören zu den ersten Medikamenten, deren Preise die Behörde direkt mit den Herstellern aushandeln soll.
Unsicherheit für Investoren
Die überraschende Ankündigung aus Washington schürt neue Unsicherheit für Investoren in der boomenden Branche der Gewichtsreduktionsmedikamente. Analysten erwarten, dass ein drastischer Preisrückgang den Umsatz von Novo Nordisk und seinen Wettbewerbern empfindlich treffen könnte – insbesondere in den Vereinigten Staaten, dem größten Markt für diese Präparate.
Saskia Reh, wallstreetONLINE Redaktion
