Vorboten der Preis-Apokalypse?
Dramatisches Preisbeben bei Silber. Silberpreis bricht nach Rekordjagd ein
Nimmt die gewaltige Preisrallye von Gold und Silber nun ein jähes Ende? Nach frischen Rekorden gerieten die beiden Edelmetalle am Freitag unter Druck. Die Stimmung droht vermeintlich zu kippen. Eine Bestandsaufnahme.
- Gold und Silber unter Druck, Preisrallye noch nicht gefährdet.
- Risiko von Gewinnmitnahmen steigt, Rücksetzer sorgen für Abkühlung.
- Fundamentale Lage stabil, Silber bleibt auf Kurs.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Turbulenter Freitag für Gold und Silber
Der Wochenausklang hätte wohl nicht spektakulärer sein können. Im frühen Freitagshandel bliesen Gold und Silber zunächst noch zur Fortsetzung der fulminanten Rallye. Preisrekorde purzelten in bekannter Art und Weise. Alles sah nach einem positiven Wochenschluss aus. Im weiteren Tagesverlauf gerieten die Edelmetalle jedoch aus dem Tritt. Gold und Silber kamen deutlich zurück. Die ersten Anflüge von Panik zeigten sich, als insbesondere Silber immer stärker unter die Räder kam. Am Ende des Tages ist jedoch festzustellen, dass Gold noch immer auf seinem Weg in Richtung 5.000 US-Dollar ist und auch bei Silber ist nicht sonderlich viel passiert.
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Beben bei Silber als Ausgangspunkt für den nächsten Preisschub?
Das Risiko, dass Gewinnmitnahmen einsetzen und mitunter auch kräftiger ausfallen, steigt mit fortschreitender Dauer der Rallye. Dieser Umstand wurde in zurückliegenden Silber-Kommentierungen an dieser Stelle bereits ein ums andere Mal thematisiert. Die Preisniveaus sind eben exponiert. Sofern nicht allzu viel charttechnisches Porzellan bei diesen markanten Rücksetzern zerschlagen wird, sind sie sogar zu begrüßen, kühlen sie doch die Rallye (und die Gemüter) ab. Bislang verstanden es sowohl Gold als auch Silber, Rücksetzer in einen Vorteil umzumünzen. Und so sollte es nicht überraschen, wenn das aktuelle Preisbeben den Grundstein für den nächsten Preisschub legt. Dennoch gilt es, die fundamentalen Aspekte gründlich zu beleuchten, denn sollten sich die Rahmenbedingungen ändern, ist die Lage grundlegend neu zu bewerten. Das unterscheidet Gold und Silber beispielsweise von Brent Öl. Am Ölmarkt ist die Stimmung vor dem Hintergrund eines drohenden Überangebots gekippt und Brent Öl so unter Druck geraten.
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Silber bleibt auf Kurs
Die fundamentalen Rahmenbedingungen haben sich nicht verändert. Vermeintliche Entspannungssignale im Handelskonflikt zwischen den USA und China erhöhten den Risikoappetit von Investoren. Sichere Häfen wie Gold und Silber litten zunächst unter der Entwicklung. Gewinnmitnahmen kamen auf.
Die für die Betrachtung wichtigen Renditen der 10-jährigen US-Staatsanleihen sowie der US-Dollar-Index zeigen bislang keine Trendwendesignale und notieren weiterhin in der Nähe ihrer bis dato gültigen 52-Wochen-Tiefs. Insofern spricht zunächst weiterhin mehr dafür, dass Silber seinen Weg auf der Oberseite fortsetzen wird, als dagegen.
Zusammengefasst – Alles im grünen Bereich, noch keine Trendwende auszumachen
Obgleich es am Freitag zwischenzeitlich ordentlich im Karton rappelte und Silber gar drohte, unter die 50 US-Dollar zu fallen, sollte man das Ganze nicht überbewerten. Die Säulen der Silberpreisrallye (unter anderem Defizit, Absicherungsgedanke) stehen unerschütterlich. Im besten Fall spielt sich der Rücksetzer weiterhin oberhalb von 50 US-Dollar ab. Ein Rücksetzer auf 48 US-Dollar wäre unter bullischen Aspekten ebenfalls zu tolerieren. Selbst ein Test der 43 US-Dollar würde Silber nicht aus der Bahn werfen.
Am Freitag erholten sich S&P 500, Nasdaq 100 etc. zwar. Der Funke sprang auch auf den Dax über. Es bleibt jedoch abzuwarten, wie nachhaltig die Erholung sein wird. Sie wurde zunächst von der vermeintlichen Entspannung im Handelskonflikt initiiert und überlagerte andere Themen, wie die drohende Bankenkrise in den USA. Die Aktienmärkte wirken alles andere als stabil.
Am Freitag gerieten zunächst auch die Aktien der großen Goldproduzenten (Barrick, Newmont, Agnico Eagle Mines, Kinross Gold) und die Aktien der großen Silberproduzenten (Pan American Silver, Hecla Mining, Fressnillo) unter die Räder. Nach den furiosen Aufwärtsbewegungen kommt auch hier die Abkühlung nicht ungelegen. Womöglich bieten sich in den kommenden Tagen sogar spannende Einstiegsgelegenheiten.
Autor: Marcel Torney, freier Redakteur, Rohstoffexperte
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