BASF-Konkurrent

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    11,8 % Dividende UND Turnaround-Potenzial: Wo ist hier der Haken?

    Der Chemiekonzern LyondellBasell und seine Aktie könnten vor einem Turnaround stehen. Die Bewertung ist günstig, die Dividende hoch – und die Geschäftszahlen besser als befürchtet.

    Für Sie zusammengefasst
    • LyondellBasell zeigt positive Quartalszahlen, Turnaround möglich.
    • Aktie stark gefallen, aber technische Indikatoren deuten auf Wende hin.
    • Hohe Dividende von 11,8% und günstige Bewertung im Vergleich zur Branche.
    • Report: Platzt die Alles‑Blase?
    BASF-Konkurrent - 11,8 % Dividende UND Turnaround-Potenzial: Wo ist hier der Haken?

    Willkommen zum Smartbroker+ Chart der Woche –
    LyondellBasell

    Die Chemieindustrie befindet sich in der Krise – nicht nur hierzulande, sondern überall in der Welt. Die Ertragsseite wird durch steigende Energiepreise und gestiegene Inputpreise belastet, während eine anhaltend schwache Nachfrage gleichzeitig für sinkende Erlöse sorgt. Die Folge: Mit wenigen Ausnahmen, wie zum Beispiel der Alzchem Group, fallen die Aktienkurse nicht erst seit Monaten, sondern schon seit Jahren.

    Das gilt auch für den US-amerikanisch-niederländischen BASF-Konkurrenten und Kunststoffspezialisten LyondellBasell, dessen Aktie gegenüber dem Stand vor einem Jahr 46,6 Prozent an Wert verloren hat. Zeitweise näherten sich die Abgaben sogar der 50-Prozent-Marke. Wie die Ludwigshafener kämpft der Konzern mit einem Rückgang seiner Erlöse und Gewinne. Gegenüber dem Rekordjahr 2022 fielen die Erlöse von 50,45 Milliarden US-Dollar auf 37,78 Milliarden US-Dollar in den vergangenen 12 Monaten. Der Nettogewinn in Höhe von knapp 3,9 Milliarden US-Dollar wurde zu einem Fehlbetrag von 1,3 Milliarden US-Dollar.

    Doch die am vergangenen Freitag vorgelegten Quartalszahlen brachten eine Überraschung. Zwar entwickelten sich die Geschäfte weiter rückläufig, doch sehr viel weniger stark als befürchtet. Außerdem stellte das Management eine Erholung des Marktes in Aussicht. Dank Kosteneinsparungen und Effizienzverbesserungen sollen im kommenden Jahr außerdem 600 Millionen US-Dollar mehr Cashflow erzielt werden als bislang geplant. Angesichts dieser Ausgangslage ist die Aktie jetzt ein ebenso günstig bewerteter, wie dividendenstarker Turnaround-Kandidat.

    LyondellBasell Chartsignale

    • Mehrjahrestiefs: Die Aktie ist vor wenigen Wochen auf den tiefsten Stand seit dem Corona-Crash gefallen. Das bedeutet ein starkes technisches Verkaufssignal.
    • Dreifachboden: Im Bereich von 45 US-Dollar ist den Käuferinnen und Käufern ein dreifacher Boden gelungen. Damit besteht die Chance auf eine Gegenbewegung.
    • Bullishe Divergenzen: Die technischen Indikatoren RSI und MACD konnten sich gegen den Trend der Aktie erholen. Das deutet auf eine Trendwende hin.
    • Fallender Keil: Im Chart hat sich ein fallender Keil gebildet. Solche sind am Ende von Abwärtstrends ein Indiz für eine Bewegung in die Gegenrichtung.

     

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    Quelle: Eigene Darstellung, abgebildeter Zeitraum: 02.11.2020 bis 03.11.2025

    Reif für den Turnaround? Das spricht jetzt dafür!

    Der schnelle Blick auf den Chart von LyondellBasell deutet zunächst nicht daraufhin, dass die Aktie ein Turnaround-Kandidat sein könnte. Erst vor wenigen Wochen ist die Aktie auf den tiefsten Stand seit dem Corona-Crash gefallen. Solche Mehrjahrestiefs gelten in der technischen Analyse als starke Verkaufssignale.

    Unterstrichen wird die schwierige Situation durch einen Kurs fernab von Unterstützungen einerseits und den gleitenden Durchschnitten andererseits. Bis zu einer nachhaltigen Trendwende gibt es hier für die Käuferinnen und Käufer einiges zu tun.

    Mehrfachboden und bullishe Divergenzen

    Doch bei genauerem Hinsehen zeigen sich erste Verbesserungen. Auf Tageskursbasis ist es im Bereich von 45 US-Dollar zu einem Drei- beziehungsweise Mehrfachboden gekommen. Solche gelten als Vorboten von Trendwendebewegungen, insbesondere nach längeren Abwärtstrends.

    Auch die bullishen Divergenzen in den technischen Indikatoren RSI und MACD sprechen für die wachsende Wahrscheinlichkeit einer Gegenbewegung: Sowohl der Relative-Stärke-Index (RSI) als auch der Trendstärkeindikator MACD konnten sich in den vergangenen Monaten gegen den Trend der Aktie verbessern, womit eine Trendwende wahrscheinlicher wird.

    Trendwende dank fallendem Keil?

    Ein konkretes Anstiegsszenario liegt dank des fallenden Keils, der in den vergangenen 6 Monaten im Chartbild zustande gekommen ist, bereits vor. Sollte der Aktie der Ausbruch zur Oberseite gelingen, welche aktuell bei rund 50 US-Dollar liegt, wäre das ein mustergültiger Anstieg und dürfte Potenzial bis zur 50-Tage-Linie freisetzen, die gegenwärtig bei 63,33 US-Dollar liegt. Ein Anstieg über diese wäre als prozyklisches Kaufsignal zu bewerten.

    Zur Unterseite dürfen hingegen die 45 US-Dollar nicht mehr nachhaltig unterschritten werden, andernfalls wäre die Bodenbildung der vergangenen Woche passé. In diesem Fall wäre das Anlaufen der Corona-Tiefs bei knapp 34 US-Dollar mittelfristig das wahrscheinlichste Szenario.

    Gegen dieses sprechen jedoch die bullishen Divergenzen einerseits sowie der Umstand, dass sich der RSI gerade erst von überverkauften Zuständen erholen konnte. Üblicherweise halten technische Verbesserungen ausgehend von einem RSI von unter 30 für längere Zeit an.

    Kein Schnäppchen, aber ein solides Value-Play?

    Ein weiteres Argument für eine Erholung des Kurses beziehungsweise gegen neue Tiefs ist die günstige Unternehmensbewertung. Für das kommende Geschäftsjahr wird eine Erholung der Unternehmensgewinne erwartet und das Kurs-Gewinn-Verhältnis (KGV) von Analystinnen und Analysten auf 12,3 veranschlagt. Das liegt deutlich unter dem Branchendurchschnitt von 16,3.

    Ähnlich hohe Abschläge liegen beim Kurs-Buch- (KBV) sowie beim Kurs-Cashflow-Verhältnis (KCV) vor. Beim KBV liegt LyondellBasell mit 1,37 um 19,1 Prozent unter dem Branchenmittel, beim KCV liegt der Discount bei 22,9 Prozent. Ein KCV von 6,94 entspricht außerdem einer Cashflow-Rendite von 14,4 Prozent – demgegenüber hat BASF keine Chance. Hier wird für 2026 mit einer Cashflow-Rendite von knapp 4 Prozent gerechnet. Auch beim KGV haben die Ludwigshafener das Nachsehen.

    Dividende: LyondellBasell hat viel mehr zu bieten als BASF

    Das gilt im Übrigen auch für die Dividende. Bei der BASF ist eine Ausschüttungsrendite von 5,42 Prozent zu erwarten, bei LyondellBasell erhalten Anlegerinnen und Anleger aktuell eine Dividendenrendite von 11,8 Prozent. Dadurch ist das Warten auf einen Turnaround hier mit sehr viel geringeren Opportunitätskosten verbunden als beim DAX-Schwergewicht.

    Zwar ist in den vergangenen Monaten wiederholt über eine Kürzung spekuliert worden, doch ausgemacht ist eine solche nicht. Die Verschuldung ist mit 10,7 Milliarden US-Dollar beherrschbar, für die Deckung der Ausschüttung aus dem Gewinn genügt die Rückkehr zur Geschäftslage vor zwei Jahren.

    Experteneinschätzungen legen attraktives Chance-Risko-Profil nahe

    Mit Blick auf die Stimmung unter den Wall-Street-Expertinnen und -Experten zeigt sich ein gemischtes Bild. Einerseits ist die Aktie im Mittel zum Halten empfohlen – fünf Empfehlungen zum Kaufen oder Übergewichten stehen drei zum Reduzieren von Anteilen gegenüber, während 12 mal die Bewertung „Halten“ verliehen wurde.

    Andererseits wird der faire Wert der Anteile durchschnittlich mit 56,72 US-Dollar angegeben, was gegenüber dem Schlusskurs vom Freitag eine Upside von 22,2 Prozent impliziert. Dabei zeigt sich ein asymmetrisches Chance-Risiko-Profil: Das niedrigste Kursziel liegt bei 40,00 US-Dollar und deutet auf Verluste von weiteren 15 Prozent hin. Die optimistischste Einschätzung hingegen traut den Anteilen fast eine Verdopplung auf 90,00 US-Dollar zu.

    LyondellBasell auf einen Blick

    • ISIN: NL0009434992
    • Börsenwert: 14,94 Milliarden US-Dollar
    • Dividendenrendite: 11,8 Prozent
    • KGVe 2026: 12,3
    • Durchschnittliche Analystenempfehlung: Halten

     

    Autor: Max Gross, wallstreetONLINE Redaktion

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    Verfasst vonRedakteurMax Gross
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