KI-Boom befeuert
Palantir übertrifft alle Prognosen – Aktie nachbörslich dennoch tiefrot
Palantir übertrifft alle Erwartungen: Dank des KI-Booms steigen Umsatz und Gewinn rasant. Der Datenanalyse-Spezialist hebt seine Prognose an – und zählt nun zu den wertvollsten Tech-Unternehmen der Welt.
- Palantir übertrifft Erwartungen: Umsatz +63% auf 1,18 Mrd.
- Prognose angehoben: 1,33 Mrd. Umsatz im nächsten Quartal.
- US-Regierungsgeschäft wächst stark, Großauftrag gesichert.
- Report: Platzt die Alles‑Blase?
Der US-amerikanische Datenanalysespezialist Palantir Technologies hat mit seinen jüngsten Quartalszahlen die Erwartungen der Wall Street deutlich übertroffen und zugleich einen optimistischen Ausblick für das Schlussquartal gegeben. Treiber des Erfolgs ist und bleibt der Boom rund um künstliche Intelligenz, der die Nachfrage nach den Analyseplattformen des Unternehmens weiter beflügelt.
Im dritten Quartal stieg der Umsatz um 63 Prozent auf 1,18 Milliarden US-Dollar und lag damit deutlich über den von LSEG prognostizierten 1,09 Milliarden. Der bereinigte Gewinn je Aktie kletterte auf 21 Cent und lag somit ebenfalls über der Prognose von 17 Cent. Unter dem Strich verdreifachte sich der Nettogewinn auf 475,6 Millionen US-Dollar.
Für das laufende Quartal peilt Palantir nun einen Umsatz von rund 1,33 Milliarden US-Dollar an, was deutlich über den von Analysten prognostizierten 1,19 Milliarden liegt. Auch der Jahresausblick wurde angehoben. Die Erlöse sollen auf etwa 4,4 Milliarden US-Dollar und der freie Cashflow auf bis zu 2,1 Milliarden US-Dollar steigen.
Besonders stark entwickelte sich das US-Regierungsgeschäft, das um 52 Prozent auf 486 Millionen US-Dollar zulegte. Damit behauptet Palantir seine Schlüsselrolle als IT-Dienstleister für Militär und Sicherheitsbehörden. Zuletzt sicherte sich der Konzern einen Großauftrag der US-Armee über bis zu 10 Milliarden US-Dollar.
Noch dynamischer wuchs das kommerzielle US-Geschäft, das sich sogar mehr als verdoppelte. Durch neue Kooperationen mit Snowflake, Lumen und Nvidia soll das KI-Angebot weiter ausgebaut werden.
CEO Alex Karp zeigte sich in einem Brief an die Aktionäre kämpferisch: Skeptiker seien "in einem Zustand selbstzerstörerischer Verwirrung" zurückgeblieben. In einem CNBC-Interview warnte er jedoch vor Übertreibungen im KI-Hype, denn nur die wirklich starken Unternehmen würden langfristig überleben.
Im nachbörslichen Handel an der Nasdaq verlor die Palantir-Aktie mehr als vier Prozent und fiel auf 198,50 US-Dollar je Anteilschein.
*ab 500 Euro Ordervolumen, zzgl. marktüblicher Spreads und Zuwendungen
Autor: Ferdinand Hammer, wallstreetONLINE Redaktion

